Gesellschaft | Politik, 06.02.2019
Mehr Transparenz von Unternehmensdaten
OpenCorporates veröffentlicht eine neue Datenbank
Die Nichtregierungsorganisation OpenCorporates hat eine neue Datenbank entwickelt, die die öffentlich zugänglichen Daten des deutschen Handelsregisters erstmalig so aufarbeitet, dass gezielt nicht nur nach Unternehmen, sondern auch nach Einzelpersonen gesucht werden kann. Durch eine Verknüpfung mit internationalen Unternehmensdaten aus rund 100 Ländern sowie Daten etwa aus den Panama und Paradise Papers ist es damit möglich, wichtige Querverbindungen zu ziehen und dadurch zum Beispiel internationalen Geldwäsche- und Korruptions-Verdachtsfällen effektiver nachzugehen.
Die Berichterstattung von Süddeutsche Zeitung, NDR und Correctiv, die diese Daten bereits in Ansätzen journalistisch ausgewertet haben, zeigen, dass mit Hilfe dieser Datenbank zusätzliche Erkenntnisse zu konkreten Fällen gewonnen werden können. Aufgrund der öffentlichen Zugänglichkeit der Datenbank ist zu erwarten, dass auf dieser Grundlage eine ganze Reihe weiterer Verdachtsfälle aufgedeckt werden können.
Dazu Prof. Dr. Edda Müller, Vorsitzende der Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland: „Wir begrüßen die Datenbank von OpenCorporates als wirksames Mittel, um konkret zu erfahren, welche Unternehmen mit bestimmten Personen verbunden sind. Für die Bundesregierung ist es allerdings ein Armutszeugnis, dass eine ausländische zivilgesellschaftliche Organisation für die Aufbereitung der verfügbaren Daten sorgen muss."
Für ein effektiv nutzbares Handels- und Transparenzregister
Bei den derzeitigen Registern sind nach wie vor viele Schlupflöcher vorhanden, sodass sich zum Beispiel die wahren Eigentümer ganz legal hinter Strohmännern verstecken können. Der begrenzte, teils kostenpflichtige Zugang zu Handels- und Transparenzregister lässt die Bundesregierung in keinem guten Licht dastehen.
„Aus unserer Sicht steht die Bundesregierung in der Pflicht, das Transparenzregister für Unternehmen so weiterzuentwickeln, dass es zu einem effektiven Werkzeug im Kampf gegen Geldwäsche und Steuervermeidung wird", so Prof. Dr. Edda Müller. „Es ist nicht verständlich, warum die Ermittlungspflicht hinter der deutschen Grenze aufhört und warum die wahren Eigentümer immer noch hinter Geschäftsführungen versteckt werden können."
Massives Problem mit Geldwäsche bei Immobilien in Deutschland
„Wir haben in Deutschland ein massives Problem mit Geldwäsche bei Immobilien festgestellt. Auch angesichts der Grenzenlosigkeit internationaler Finanzströme stehen die geltenden Gesetze und die Ausstattung der Ermittlungsbehörden dazu in keinem Verhältnis", so Prof. Dr. Edda Müller. „Umso erstaunlicher ist es, dass wir bis heute immer noch bei der Veröffentlichung von firmenbezogenen Daten hinterherhinken."
Zu Transparency Deutschland
Transparency International Deutschland e.V. arbeitet deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Korruption.
Kontakt: Prof. Dr. Edda Müller, Transparency International Deutschland e.V. | presse@transparency.de
forum future economy
forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.
- Mit diesem Schritt markiert der Verlag bewusst eine Zeitenwende – hin zu einer Wirtschaft, die Zukunft schafft, statt nur Probleme zu verwalten.
Kaufen...
Abonnieren...
09
DEZ
2025
DEZ
2025
Club of Rome Salon: Building the City of the Future (in English)
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Anzeige
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Megatrends
Deutsche Einheit - deutsche Identität(en)Christoph Quarch sieht die Zukunft in der Stärkung individueller Identitäten im Dialog mit anderen
Jetzt auf forum:
The GREEN MONARCH Awards 2025 Verleihung in Berlin
forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy
future economy: Regeneration als neue Fortschrittserzählung
Für Hobby- und professionellen Gartenbau: Label kennzeichnet nachhaltige Substratherstellung
"Was heute vermieden wird, muss später unter massivem Zeit- und Kostendruck nachgeholt werden."















