Nachhaltige Technik kaufen

Auch Verbraucher können Nachhaltigkeit unterstützen

Wer nur ein paar Euro für ein neues Oberteil ausgibt, der weiß automatisch, dass die Produktion dieses Kleidungsstückes nicht gerade nachhaltig sein kann. Doch wie sieht es mit technischen Produkten aus? Hier ist das Thema Nachhaltigkeit schon etwas problematischer.

Zahlreiche Rohstoffe in Smartphones
© Free-Photos, pixabay.com
Bei Kleidungsstücken, Möbelstücken, Lebensmitteln und vielen weiteren Kategorien ist es in der heutigen Zeit kein Problem, Wert auf Nachhaltigkeit zu legen. Bei der Technik ist es dagegen noch immer recht schwierig. Allein in einem Smartphone stecken unzählige Rohstoffe, die abgebaut werden müssen. 

Dieser Abbau ist natürlich nicht gerade umweltschonend und noch dazu ist die Kinderarbeit in Konfliktgebieten ein Problem. Der Preis alleine sagt bei einem technischen Gerät nichts darüber aus, wie nachhaltig ein Produkt gefertigt wurde. Generell haben Verbraucher laut Jan Kosmol vom Umweltbundesamt keine Möglichkeit, bei einem technischen Gerät herauszufinden, welche Rohstoffe verwendet wurden.

Siegel und Zertifikate sind keine Lösung
Bei Lebensmitteln und Kleidungsstücken wird häufig mit Zertifikaten und entsprechenden Siegeln gearbeitet. Bei technischen Produkten ist das deutlich schwieriger, da die Lieferketten nicht nur komplizierter, sondern auch stärker verzweigt sind. Um über Zertifikate die Nachhaltigkeit anzuzeigen, bräuchte es viele verschiedene Zertifikate auf nur einem Produkt. Da stellt sich die Frage, wie Verbraucherfreundlich das wiederum wäre. 

Immerhin lässt sich der Einsatz einer Technik, die ressourcenschonend ist, bereits derzeit am "TCO-Siegel” erkennen. Das Siegel kommt aus Schweden und bietet zumindest einen ersten Anhaltspunkt, wenn es um den Kauf von Smartphones, Fernsehern, Laptops und Co. geht. Wer sich konkret über zertifizierte Produkte informieren möchte, kann auf der Webseite des Siegels eine Liste an Geräten einsehen. Das Zertifikat können jene Produkte erhalten, die recycelbar, langlebig und frei von schädlichen Chemikalien (zumindest dürfen nur wenige enthalten sein). Auch die sozialen und arbeitsrechtlichen Faktoren werden für das Siegel einbezogen.

Was können Verbraucher tun?
Für den Verbraucher gibt es trotz dieser schwierigen Lage durchaus Ansatzpunkte. Als positives Beispiel sei hier das Fairphone zu nennen. Das fair produzierte Smartphone ist modular aufgebaut und bezeichnet sich selbst als "weltweit erstes ethisch korrektes, modulares Smartphone”. Für konfliktfreies Zinn, Tantal und Wolfram und für Fairtrade Gold arbeiten die Macher des Fairphones mit entsprechenden Initiativen zusammen. 

Alles wird ein wenig anders gehandhabt als bei klassischen Smartphones, Uhren mit GPS-Sensor, hochauflösenden Smart TVs, Computer, mobil nutzbare Netbooks und Laptops. Das Fairphone bietet ein robustes Design und besteht aus fair gehandelten Materialien. Dabei wurde auf gute Arbeitsbedingungen geachtet und die Materialien lassen sich zudem recyceln und wiederverwenden. Das Sozialunternehmen aus den Niederlanden möchte auf diese Weise die "fairere Elektronik” vorantreiben. 

Konsequentes Nachfragen lohnt sich
Wer als Verbraucher bei Händlern und auch Herstellern nachfragt und dranbleibt, kann sich sowohl nach der genauen Herkunft, aber auch über die Bedingungen während der Produktion erkundigen. Einziger Knackpunkt: Viele Firmen können, selbst wenn sie wollen, diese Informationen für die Verbraucher noch gar nicht bereitstellen. 


     
        
Cover des aktuellen Hefts

forum future economy

forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.

  • Zukunft bauen
  • Frieden kultivieren
  • Moor rockt!
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
17
DEZ
2025
Lunch & Learn: Geschichten & Inspirationen zum Mitmachen
Impulse: Katrin Hansmeier, Basil Merk, Tina Teucher
online
17
JAN
2026
INNATEX
Internationale Fachmesse für nachhaltige Textilien
65719 Hofheim-Wallau
05
FEB
2026
Konferenz des guten Wirtschaftens 2026
Veränderung willkommen? Wie Wandel gelingen kann
90475 Nürnberg
Alle Veranstaltungen...
Anzeige

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Zeit - Ressource oder Kostenfaktor
Christoph Quarchs philosophischer Blick auf Reformstau und notwendige Investitionen in Infrastruktur und Innovationen
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

FNG-Siegel: 25 Fonds der Erste Asset Management mit Bestnote ausgezeichnet

Vom Öko-Pionier zum chinesischen Familienalltag: SODASAN und Stakunft Home gestalten nachhaltiges Wohnen

So klappt's mit den Weihnachtsgeschenken – ohne Stress und Schulden

Deutschland hat kein Geldproblem, Deutschland hat ein Skill-Problem

Zuversicht und Inspiration schenken

Landesinnungsverband des Maler- und Lackiererhandwerks Berlin-Brandenburg und Zentek halten Kunststoffeimer im Kreislauf

Ab 14.12.2025 gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn für 2026

Wie verbessern Skibrillen die Sicht und Sicherheit auf den Pisten

  • toom Baumarkt GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • NOW Partners Foundation
  • circulee GmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • TÜV SÜD Akademie