Raumfahrt-Technologie gegen Wassermangel
Italienische Forscher gewinnen BayWa Wettbewerb
Eine Forschergruppe des National Research Council, Italien, hat die erste BayWa Smart Farming Challenge innerhalb des Copernicus Masters Wettbewerbs gewonnen. Gemeinsam mit den Preisträgern in 15 weiteren Kategorien wurden die Wissenschaftler am 4. Dezember bei den „Space Oscars" im Rahmen der European Space Week im französischen Marseille ausgezeichnet. Mit ihrem Ansatz, den Wasserverbrauch mittels Satelliten großflächig zu überwachen und ökologisch zu bewerten, haben sich die Forscher in der Kategorie „Smart Farming" gegen 28 internationale Mitbewerber durchgesetzt. Das nächste Ziel ist nun, die Innovation gemeinsam mit Mentoren der BayWa und ihrer Beteiligungen FarmFacts und Vista zur Marktreife zu bringen.
„Bewässerung ist für die Nahrungsmittelproduktion notwendig, mit globalen Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft", sagt Jörg Migende, der die Bereiche Agrar Vertrieb und Digital Farming bei der BayWa leitet und die Preisverleihung vornahm. So habe wachsendes Vertrauen in die künstliche Bewässerung weltweit zu einer Verdopplung der landwirtschaftlichen Produktion in den vergangenen 40 Jahren geführt. Umgekehrt seien aber heute schon mehr als zwei Milliarden Menschen auf der Erde von Wasserknappheit betroffen – eine Zahl, die aufgrund von Bevölkerungswachstum und Klimawandel in Zukunft steigen werde.
Jörg Migende: „Für landwirtschaftlich genutzte Flächen, zum Beispiel in Afrika, bieten wir bereits erfolgreich satellitengestützte Lösungen an, um den Wasserbedarf der Pflanzen exakt zu bedienen und gleichzeitig Wasserverluste zu vermeiden. Aber dies ist bisher immer nur eine Betrachtung für das einzelne Feld. Nun wird es erstmals möglich sein, den Wasserverbrauch global zu quantifizieren."
„Rund 70 Prozent des weltweit verfügbaren Wassers werden von der Landwirtschaft verbraucht", sagt Luca Brocca, Leiter der Forschungsgruppe am National Research Council. „Um aber den globalen Wasserverbrauch exakt bestimmen und entsprechend intervenieren zu können, waren uns bisher Grenzen gesetzt – nicht nur technisch beim Einsatz passender Monitoringprogramme, sondern auch dann, wenn Wasser kostenfrei zur Verfügung steht oder illegal entnommen wird. Satellitendaten helfen uns über diese Hürden hinweg – für die Agrar- und Nahrungsmittelproduktion ist das bahnbrechend."
Über einen Zeitraum von zwei Jahren hat Lucca Brocca den Ansatz seines Teams in der Urmia-Ebene im Iran sowie in Spanien in Kombination mit Bodenmessungen getestet. Der Sieg in der BayWa Smart Farming Challenge ermöglicht nun, die Praxisversuche unter anderem auf Europa auszuweiten. Mentoren der BayWa, FarmFacts und Vista unterstützen mit ihrer Expertise und ihrem Netzwerk dabei, den Prototypen zu einem marktreifen Produkt weiterzuentwickeln.
Die BayWa Smart Farming Challenge wurde in diesem Jahr als eine von 16 Kategorien des internationalen Copernicus Masters Wettbewerbs ausgelobt. 2011 von der Europäischen Weltraumorganisation ESA und dem Anwendungszentrum Oberpfaffenhofen AZO initiiert, werden auf diesem Weg jedes Jahr Innovationen für den zivilen Einsatz von Satellitendaten ausgezeichnet.
Technik | Innovation, 05.12.2018
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