Betriebliche Druckartikel im Fokus

Wie nachhaltiges Drucken und Beschaffen gelingt

Der Weg zum papierlosen Büro ist noch weit. Falls er überhaupt realistisch ist. Ohne Visitenkarten, Briefpapier, Druckerpapier und Co. geht vielerorts nichts. Dennoch ist das Potenzial für nachhaltige Lösungen groß. Durch umdenken, vergleichen und digitalisieren, lassen sich ökologische Alternativen nutzen und Ressourcen schonen. Den Unterschied machen wie immer diejenigen, die nicht nur darüber nachdenken, sondern handeln.

Zertifiziertes Recyclingpapier schont den Lebensraum Wald
©fill, pixabay.com
Der erste Schritt in Richtung nachhaltige Papierwirtschaft in Unternehmen besteht darin, sowohl beim Druckerpapier als auch bei Druckerzeugnissen auf Recyclingpapier umzustellen. Glücklicherweise hat sich das Image von mehrfach verwendetem Papier drastisch verbessert. Innovative Verarbeitungstechnologien ist es zu verdanken, dass aus Altpapier heute sowohl haptisch als auch optisch attraktives Papier entsteht. Hinzu kommt, dass eine zunehmende Anzahl an Verbrauchern inzwischen gezielt nach ökologisch orientierten Lösungen Ausschau hält und regelrecht danach verlangt. Die Gesellschaft denkt um, weshalb das Thema Nachhaltigkeit längst ein Verkaufsargument ist. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage gehört Recyclingpapier heute in jeder guten Druckerei zum Standardsortiment. Ob stationärer Dienstleister oder E-Commerce. Wie bei der Onlinedruckerei print24, wo sich aus zertifiziertem Recyclingpapier Broschüren drucken lassen sowie viele andere Druckprodukte, sollten Kunden stets auf das Umweltsiegel Blauer Engel achten. Der Blaue Engel bestätigt, dass Recyclingpapier zu 100 Prozent aus Altpapier hergestellt wurde und somit kein Baum gefällt werden musste. „Seine Herstellung spart circa 70 Prozent Wasser und 60 Prozent Energie gegenüber Frischfaserpapier", heißt es auf der offiziellen Internetpräsenz zum Umweltzeichen. Auch auf schädliche Chemikalien und Aufheller wird verzichtet. Das Premium-Recyclingpapier des genannten Anbieters ist zudem FSC-zertifiziert, ein weiteres Auswahlkriterium. Das Zertifizierungssystem des Forest Stewardship Council (FSC) fördert eine ökonomisch tragfähige, sozialförderliche und umweltfreundliche Waldwirtschaft.

Umweltfreundliche Druckfarben 
© weinstock, pixabay.com
Konventionelle Druckfarben enthalten Mineralöl, welches wiederum aus Erdöl hergestellt wird. Die Verwendung belastet das Ökosystem enorm. Dass es auch anders geht, beweisen moderne Druckfarben auf Pflanzenölbasis. Hierfür wird das Mineralöl durch pflanzliche Bestandteile ersetzt. Ökologisch wertvolle Produkte kommen ohne giftige Schwermetalle aus. Auf Substanzen wie Quecksilber, Blei, Chrom oder Arsen wird verzichtet.

Ressourcenschonende Drucker anschaffen
Auch der Kauf von Druckern für Büros sollte hinsichtlich der Umweltverträglichkeit gut überlegt sein. Unternehmen, die auf Energieeffizienz, Recyclingfähigkeit und eine emissionsarme Verwendung Wert legen, leisten einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Naturschutz. Das Umweltbundesamt, der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) und das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Inneren haben gemeinsam einen Leitfaden erarbeitet, um Einkäufern die Beschaffung umweltfreundlicher Druck- und Multifunktionssysteme für Büroumgebungen zu erleichtern.

Erneuerbare Energien fördern
Ein ganzheitliches Konzept muss jedoch nicht nur Papier, Druckfarben und Technologie umfassen, sondern auch die verwendete Energie zum Drucken einbeziehen. Schließlich ist kein Druckprozess ohne Strom möglich. Der Verzicht auf Atomenergie sowie fossile Energieträger wie Erdöl und Kohle sollte dahingehend eine Selbstverständlichkeit sein. Ökostrom aus erneuerbaren Energien ist eine zukunftsfähige Alternative, solange es sich beim Stromlieferanten um keinen Konzern handelt, der zwar einen „grünen Tarif" präsentiert, aber größtenteils die Atomwirtschaft unterstützt. Zu den größten Atomkonzernen zählen beispielsweise RWE, EnBW und Vattenfall. Diese Unternehmen sind an vielen Energieversorgern beteiligt, was ihren immensen Anteil am gesamten Energiemarkt erklärt. Ein kritischer Blick auf den Stromlieferanten ist daher ein Muss.

Klimafreundliche Transporte
Die Bestellung kleiner Mengen, egal ob Visitenkarten, Flyer, Broschüren oder Druckerpapier, belastet die Umwelt vergleichsweise stark. Wenn möglich, sollte jeder unnötige Transport vermieden werden. Sammelbestellungen und das Ordern größerer Mengen sparen Treibstoff und senken die CO2-Emisionen. Noch weiter gehen Betriebe, die sämtliche transportbedingte CO2-Emissionen erfassen lassen und durch die Investition in Klimaschutzprojekte ausgleichen.

Bedarf überdenken
© fancycrave1, pixabay.comKlebezettel, Notizzettel, Schreibblöcke, Terminplaner, Kalender, Karteien: Die Liste der Büromaterialien ist lang und endet hier nicht. In vielen Unternehmen könnte ein Großteil dieser Dinge durch Digitalisierung vermieden werden. Während beispielsweise Notizzettel durch die Nutzung von Onlinediensten ersetzt werden könnten, lassen sich Meetings durch Scannen von Unterlagen nahezu papierlos gestalten und elektronische Kalender machen die klassische Variante überflüssig. Unternehmen, die ihre gesamte Belegschaft anweisen ihren Papierkonsum zu überdenken, haben die Chance massiv Material zu sparen. Weitere Anregungen:
  • Papier beidseitig bedrucken
  • Schriften vor dem Ausdruck verkleinern
  • Fehlerhafte Ausdrucke nicht entsorgen, sondern als Notizzettel wiederverwenden
  • Nur ausdrucken, was tatsächlich nötig ist
  • Rundmails statt gedruckte Informationen
  • Wann immer möglich auf digitale Unterschriften ausweichen
  • Sendeprotokolle beim Faxen nur bedarfsorientiert drucken
  • Digitale Kommunikation statt Briefpost wählen
Viele Unternehmen haben ihren Papierverbrauch reduziert
Wie eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom 2017 ergab, haben 38 Prozent der Unternehmen ihren Papierverbrauch gesenkt. Eine vorbildliche Entwicklung, die allerdings ausbaufähig ist. Vom papierlosen Büro scheint Deutschland derzeit noch weit entfernt. „Indem sie von Papier auf digitale Dokumente umsteigen, können Unternehmen ihre Geschäftsprozesse sehr viel schneller und effizienter gestalten. Das spart Geld – und schont auch noch die Umwelt," fasst Vorstandsvorsitzender des Kompetenzbereichs Enterprise Content Management beim Bitkom Jürgen Biffar zusammen. 


     
        
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