Deutschland profitiert vom internationalen Trend zu mehr Umweltbewusstsein

Wachstumpotenzial der deutschen GreenTech-Branche ist weiterhin groß

Auch wenn US-Präsident Donald Trump der Klimapolitik den Rücken kehrt, steigt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit global an. Anlässlich des G20-Gipfels wurde kürzlich von der Organisation GermanWatch der Climate Change Performance Index 2017 veröffentlicht. Deutschland liegt dabei knapp hinter Frankreich und Brasilien auf Platz vier. Der Index wird von Italien angeführt. Trotz dreier Mitgliedstaaten in den Top vier, liegt die Europäische Union insgesamt nur auf Platz sieben. Die Schlusslichter sind die USA und Saudi-Arabien.

Deutschland und die Nachhaltigkeit
Die Exportquote von Windernergieanlagen aus Deutschland liegt bei 70 Prozent. © istock.com/SehenswerkDie Themen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein haben seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert innerhalb der deutschen Bevölkerung. Das macht sich auch politisch bemerkbar. Die großen Parteien sind sich schon lange einig, was Klimapolitik und Atomausstieg angeht. Die Grünen haben es hingegen schwer, Wähler für sich zu gewinnen, weil ihr Kernthema schon lange allgemein etabliert ist. Aber nicht nur in der Politik, auch in der Wirtschaft geht der Trend zum Umweltbewusstsein. So wurden durch die "GreenTech"-Branche in Deutschland schon im Jahr 2013 insgesamt 344 Milliarden Euro umgesetzt. Der Bedarf an speziell ausgebildeten Fachkräften ist hoch. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Hochschulen nachziehen und immer mehr Studiengänge im Bereich Umwelttechnik anbieten. Derzeit werden in Deutschland ganze 96 Bachelorstudiengänge in Umwelttechnik angeboten. Dennoch ist Deutschland immer noch der weltweit größte Verbraucher von Braunkohle, was auch GermanWatch in seinem Klimaindex anprangert. Hier findet die Orientierung zu erneuerbaren Energien zu langsam statt und das, obwohl der Energieverbrauch in Deutschland extrem hoch ist. In Deutschland leben nur etwa 0,8 % der Weltbevölkerung, dennoch nimmt die deutsche Bevölkerung 3,3 % der weltweit verbrauchten Energie für sich in Anspruch. Diese Diskrepanz entsteht unter anderem auch durch Deutschlands Status als Industrienation. Eine insgesamte Reduzierung des deutschen Energieverbrauchs wäre zweifelsohne ratsam und wünschenswert.

Deutschland im internationalen Klimakontext
Deutschlands Rolle auf der internationalen Klimapolitikbühne ist zwar nicht ohne Schönheitsmakel, allerdings ist das Bestreben zur Veränderung relativ groß. Gerade Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilte beispielsweise den Rückzug der USA aus dem Pariser Abkommen scharf. Da Deutschland trotz nicht zu ignorierender Umweltschutzproblemen weltweit zur Spitze des Klimaschutzes gehört, profitiert auch die deutsche Wirtschaft von diesen Umständen. So verkaufen sich beispielsweise gerade Windenergieanlagen aus Deutschland besonders gut. Die Exportquote liegt bei etwa 70%.

Erneuerbare Energien sind ein global begehrtes Produkt. Daher werden viele der deutschen Produkte im Ausland verkauft. Dazu benötigen die Energiekonzerne umfassende Unterlagen, welche unbedingt von fachkundigen Muttersprachlern im Bereich Umwelttechnik in die jeweilige Sprache des Verkaufslandes übertragen werden müssen. Für zukunftsorientiertes Wirtschaften gehört fortschrittliche Kommunikation unerlässlich dazu. Zwar gilt Englisch als Wirtschafts- und Wissenschaftssprache Nummer Eins, bei Anleitungen und Erklärungen hochtechnischer Gerätschaften fühlen sich dennoch die meisten Kunden in ihrer jeweiligen Muttersprache wohler. Durch eine professionelle Anpassung des Produkts an andere nationale Märkte reduziert sich auch die Gefahr einer falschen Benutzung des Produkts. Eine falsche Nutzung kann dazu führen, dass die Energiebilanz einer Windkraftanlage nicht optimal ausfällt. Da dies grundsätzlich nicht wünschenswert ist, investieren viele GreenTech-Unternehmen auch entsprechend in die Anpassung ihrer Angebote auf die Bedürfnisse fremder Märkte. Diese Sensibilität für fremde Märkte ist ein Teil des Erfolgs der deutschen Unternehmen und letzten Endes ebenfalls ein Beitrag zur Klimaentwicklung, da so umweltfreundliche Produkte leichter zugänglich gemacht werden.


Umwelt | Umweltschutz, 14.09.2017

     
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