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Verantwortung zeigen: Was können Unternehmen tun?

"Besonders Unternehmen tragen Verantwortung weil .."

Bild: pixelio.de
Auf unsere Bitte um ein kurzes Statement zu dieser Thematik haben uns von gesellschaftsrelevanten und meinungsbildenden Persönlichkeiten folgende Antworten erreicht:






Ulrich Walter
(Ulrich Walter GmbH/Lebensbaum)

".. weil sie im Fokus der Aufmerksamkeit stehen - bei den Medien und bei fast allen Teilen der Gesellschaft. Unternehmen haben eine ausgesprochen wichtige Vorbildfunktion und prägen das Leben der Menschen. Verantwortungsvolle Unternehmen zeigen, welche Spielräume ausgeschöpft werden können und inspirieren und animieren dadurch ihr Umfeld zur Nachahmung. Neue Lebenswege werden möglich."




Dr. Werner Brinkmann
(Vorstand Stiftung Warentest)

".. weil Unternehmen ihre Werkbänke immer mehr in Niedriglohnländer verlagern und so die dortigen Lebens- und Umweltbedingungen beeinflussen. Sie übernehmen damit aber auch Verantwortung in Ländern, deren Regierungen sich nur unzureichend um Umwelt- und Sozialstandards kümmern können oder wollen. Sie sollten sich dieser Verantwortung stellen und den Verbraucher auch über ihre Aktivitäten informieren. Denn er kann dieses Engagement nur honorieren, wenn er davon weiß."




Angelika Zahrnt
(Vorsitzende Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.)

".. weil ihre Aktivitäten weitreichende Konsequenzen haben - in der Welt und in der Zukunft."




Peter Maffay
(Rockmusiker)

".. weil Entscheidungsträger mit ihren Impulsen soziale Belange der Gesellschaft, ökologische Umstände und politische Situationen tangieren und mitbestimmen. Sie sind für deren Balance um ein harmonisches Miteinander der Menschen, auf gleicher Augenhöhe, verantwortlich."




Thomas Haase
(Geschäftsleitung Laverana)

"Unternehmer und somit Unternehmen übernehmen Verantwortung nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die Produktwelt, für die sie einstehen. Das fängt z.B. damit an, dass unsere Naturkosmetik ausschließlich an externen und internen Probanden getestet wird, Tierversuche für uns absolut tabu sind. Naturkosmetik steht für Schonung und Repekt vor Umwelt und Lebensraum, natürlichen Ressourcen und vor allem vor den Lebenwesen, sowohl Mensch, als auch Tier. Hierfür stehe ich sowohl beruflich als auch privat ein. Respekt, Humanität, Toleranz und aktives Handeln sind für mich wichtige Säulen von Verantwortung."




Gräfin Bettina Bernadotte
(Geschäftsführerin der Mainau GmbH)

"Seit Jahrzehnten betreiben wir aktiven Umweltschutz auf der Mainau. EMAS, das europäische Umweltmanagementsystem ist zentraler Bestandteil unseres Umweltmanagements. Die Umweltpolitik im Unternehmen Mainau GmbH basiert auf dem Leitsatz 'Ökonomische und ökologische Balance'. Wir möchten auf der Mainau einen Impuls geben und unsere Gäste, die auch Verbraucher sind, in dieser Weise informieren und für ihre zukünftigen Kaufentscheidungen sensibilisieren."




Dr. Michael Otto
(Vorstandsvorsitzender der Otto Group)

"Wirtschaftliches Wachstum kann durchaus dem sozialen Fortschritt zuträglich sein und sich an der Knappheit der natürlichen Ressourcen ausrichten. Werden diese Ressourcen hingegen schneller verbraucht, als sie sich nachbilden können, erfolgt das Wachstum auf Kosten kommender Generationen. Das ist nicht akzeptabel. Wer dies begreift, muss handeln. Jeder sollte bei sich selbst beginnen, sei es als Privatperson, sei es als Unternehmer. Hierin liegt der Ursprung der nachhaltigen Ausrichtung unserer Unternehmensgruppe. Als Handelsgruppe sind wir Mittler zwischen Produzenten und Verbrauchern. Unseren Einfluss wollen wir geltend machen, um Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Faktor im Wechselspiel von Angebot und Nachfrage zu machen."




Prof. Dr. Dr. F. J. Radermacher
Forschungsinstitut fuer anwendungsorientierte Wissensverarbeitung/n (FAW/n)

"Jeder trägt in all seinen Rollen und Funktionen Verantwortung für den Zustand der Welt und deren Zukunft. Je mehr Einfluss, umso mehr Verantwortung. Doppelstrategisch ist dabei einerseits das eigene Überleben und das von anderen wie des eigenen Unternehmens zu sichern. Andererseits sind Fehlentwicklungen und falsche Governancestrukturen zumindest und jederzeit deutlich zu benennen. Das gilt gerade auch für Unternehmer. In der Vernetzung mit anderen sollte ein Teil der eigenen Möglichkeiten immer auf die Herstellung von (globalen) Governancebedingungen gerichtet sein, die in einer weltweiten Perspektive den Schutz der Umwelt und der Ressourcen, die Balance zwischen den Kulturen und die Sicherung der Würde aller Menschen ermöglichen."




Dr. Lutz Spandau
(CEO Allianz Foundation for Sustainability)

"Zu einem guten Unternehmen mehr gehört als nur der wirtschaftliche Erfolg. Wer Verantwortung in der Wirtschaft trägt, muss sich darüber hinaus auch für die Gesellschaft engagieren. Sich aktiv einsetzen für Demokratie, Kultur, Umwelt, Werte und Nachhaltigkeit - das ist es, was den guten Unternehmensbürger ausmacht."




Dr. Werner Schnappauf
(Minister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz im Freistaat Bayern)

"(1) Unternehmen haben eine mehrfache Verantwortung: gegenüber den "Shareholdern", den Anteilseignern, ist es v. a. die Verantwortung für wirtschaftlichen Erfolg, das heißt Gewinne; gegenüber den "Stakeholdern", das sind die Mitarbeiter, die Kunden, die Lieferanten und das gesamte gesellschaftliche Umfeld, besteht darüber hinaus eine soziale und eine ökologische Verantwortung.
(2) Als Umweltminister begrüße ich sehr, dass immer mehr Unternehmen in Deutschland sich zu dieser Dreifachverantwortung nachhaltigen Wirtschaftens bekennen und freiwillig Verantwortung über die gesetzlichen Vorschriften hinaus übernehmen: durch die Anwendung von Umweltmanagementsystemen, die Entwicklung betrieblicher Gesundheitskonzepte, den Ausschluss von Kinderarbeit bei Standorten in der Dritten Welt usw.
(3) Den Unternehmen kommt eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der großen Aufgabe des 21. Jahrhunderts zu: unser Leben und Wirtschaften an der Endlichkeit der Rohstoffe und den Grenzen der Belastbarkeit der Umwelt, insbesondere des Klimas, auszurichten und auf einem wesentlich niedrigeren Niveau des Ressourcen- und Energieverbrauchs neu zu organisieren, wobei letzterer langfristig C02-frei sein muss.
(4) Als Faustregel gilt: je weniger Kohle, Gas, Öl und Benzin verbrannt wird und je weniger Rohstoffe verbraucht werden, desto besser für das Klima und die Umwelt und desto besser auch für die Betriebsbilanz."





Dr. Dietmar Woidke
(Minister für ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg)

".. weil sie durch ihr Handeln den Verbrauch von natürlichen Gütern und den Schutz der Umwelt am ehesten beeinflussen können. Hier ist vorausschauendes, systematisches Handeln gefragt, aber auch verbindliche Selbstverpflichtungen, um möglichst mehr für Menschen und Natur zu tun als es der Gesetzgeber vorschreibt."




Petra Wernicke
(Umweltministerin Sachsen-Anhalt)

"Unternehmen haben eine soziale Verantwortung, ja sogar eine Vorbildrolle in der Gesellschaft. Ich bin überzeugt, dass die Reputation eines Unternehmens in Zukunft noch viel stärker als heute von der Ernsthaftigkeit abhängt, mit der ein Unternehmen sich um den Schutz der Umwelt und insbesondere das Klima bemüht."




Joachim Lorenz
(Referent für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München)

"Der Gedanke der Nachhaltigkeit, das heißt, die gleichwertige Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Gesichtspunkte, muss bei allen Entscheidungsprozessen in den Mittelpunkt gerückt werden."




Jakob von Uexküll
(Gründer des World Future Council)

"Unternehmerische Verantwortung bedeutet für mich, nichts zu unternehmen zu Lasten der Sicherheit und Vielfalt unserer Um- und Nachwelt."




Prof. Dr. Matthias Schmidt
(Klaus-Dieter-Trayser-Stiftung für werteorientierte Unternehmensführung, Institut Unternehmensführung)

"Unternehmerische Verantwortung bedeutet für mich weit mehr als das verbreitete Maximieren von Kennziffern. Unternehmerisches Handeln hat auch das gesellschaftliche Umfeld im Blick und wirkt auf dieses ein. Es hängt nun an den Unternehmern und Unternehmerinnen ihren Einfluss so einzubringen, dass ihr Umfeld (ebenso wie ihre Firmen) menschengerecht und lebenswert gestaltet wird. Für eine werte?orientierte Unternehmensführung bildet diese Haltung die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolgsstrebens: Aber auch "klassisch" denkende Führungskräfte sollten allein schon aus reinen Klugheitserwägungen ihren oft zahlenfixierten Verantwortungsbegriff in ökologischer und sozialer Hinsicht ausweiten. Es lohnt sich für alle."



Diese und weitere Kommentare von Prominenten, Politikern und Zeitgenossen zum Thema Verantwortung stellt das Magazin forum Nachhaltig Wirtschaften in seiner 2. Ausgabe "Verantwortung für eine Welt" vor.

Weitere Themenschwerpunkte:
  • Meinungen, Innovationen und Konzepte
  • Kapital und Unternehmen
  • CSR Nachhaltigkeit
  • Good Companies
  • Projekt Zukunft
  • Armut bekämpfen
Weitere Informationen und eine Bestellmöglichkeit für das Magazin FORUM Nachhaltig Wirtschaften finden Sie hier.

Quelle:
Wirtschaft | CSR & Strategie, 17.08.2007

     
        
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