BME-Studie „Digitalisierung, Vernetzung, Industrie 4.0 in Einkauf & SCM“
Unternehmen nutzen Innovationspotenzial noch zu wenig
Weitere spannende Beiträge über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für die Wirtschaft lesen Sie im neuen B.A.U.M-Jahrbuch:
B.A.U.M.-Jahrbuch 2017. Digitalisierung und Nachhaltigkeit
|
Die Mehrheit der deutschen Unternehmen steht den Themen Digitalisierung, Vernetzung und Industrie 4.0 noch sehr zurückhaltend gegenüber. Sie ist zudem in vielen Bereichen weit davon entfernt, das im Internet der Dinge enthaltene Innovationspotenzial für sich auszunutzen. Dagegen dürften die Best-Practice-Unternehmen ihren Entwicklungsfortschritt auf dem Gebiet der Digitalisierung weiter ausbauen. Das sind zentrale Ergebnisse der BME-Studie „Digitalisierung, Vernetzung, Industrie 4.0 in Einkauf & Supply Chain Management – heute und morgen".
Die Untersuchung wurde auch in diesem Jahr gemeinsam von Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky (Universität Würzburg) und Prof. Dr. Holger Müller (HTWK Leipzig) im Auftrag des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) mit den Partnern Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ) sowie erstmals der Allocation Network GmbH durchgeführt. An der aktuellen Befragung nahmen zwischen November 2016 und Februar 2017 insgesamt 262 Unternehmen aus Industrie, Dienstleistungsgewerbe, Handel und öffentlichen Institutionen teil.
Die zentralen Umfrageergebnisse stellte am Dienstag Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky den mehr als 1.200 Teilnehmern (Rekordbeteiligung) der 8. BME-eLÖSUNGSTAGE in Düsseldorf im Detail vor. Bis Mittwoch wird den Fachbesuchern anhand von Best-Practice-Lösungen aufgezeigt, wohin für den Einkauf die Reise in das digitale Zeitalter geht und wie er zum Treiber dieser Entwicklung werden kann.
„Die jüngste Studie hat gezeigt, dass sich vor allem mittelständische Betriebe mit der Nutzung digitaler Prozesse im Geschäftsalltag noch schwer tun. Hier können Einkauf und Supply Chain Management helfen, Industrie 4.0 zum Durchbruch zu verhelfen", betonte Dr. Silvius Grobosch, Mitglied im geschäftsführenden Bundesvorstand des BME, in Frankfurt. Schließlich greife der digitale Wandel auch in ihren Workflow ein.
„Der State of the Art des Einsatzes moderner IT-Instrumente im Bereich Einkauf und SCM muss in der Breite nach wie vor als eher ernüchternd eingestuft werden. Das hat unsere aktuelle Umfrage klar ergeben", sagte Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, Inhaber des Lehrstuhls für BWL und Industriebetriebslehre an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Nur wenige der befragten Firmen seien auf neue, innovative Formen der Digitalisierung und Vernetzung sowie auf Industrie 4.0 vorbereitet. „Allerdings sind hier extreme Unterschiede zwischen den einzelnen Betrieben festzustellen. Die Best-Practice-Unternehmen liegen weit vor dem Durchschnitt der Gesamtgruppe", betonte Bogaschewsky.
„Eher gering bis mittel schätzt der Durchschnitt aktuell die Auswirkungen auf die zukünftige Arbeitsweise des Einkaufs durch die voranschreitende Digitalisierung ein", fasste Prof. Dr. Holger Müller, Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Supply Chain Management, an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, eines der zentralen Umfrageergebnisse zusammen. Jenseits tradierter elektronischer Instrumente für die operativen und strategischen Einkaufsprozesse sowie die Zusammenarbeit mit Lieferanten scheine für viele die sogenannte digitale Transformation doch noch immer weit weg und nebulös.
Fazit: Den vorläufigen Studienergebnissen zufolge zeigen sich eklatante Unterschiede zwischen den hier betrachteten Best Practice-Unternehmen und der Gesamtgruppe. Lediglich bei der Einschätzung der sich wandelnden Qualifikationsanforderungen, der Einschätzung zu einer Komplettauslagerung des operativen Einkaufs, in gewissem Maße auch hinsichtlich dessen abnehmender Bedeutung im Sinne einer Kernkompetenz zeigen sich ähnliche Ansichten. Das gilt auch für den Einsatz intelligenter Suchalgorithmen im Internet und von Datenanalyseverfahren, der real-time Lieferantenbewertung sowie der zunehmenden Dominanz großer Plattformen. Beide Gruppen bestätigen die Bedeutung des strategischen Einkaufs als Kernkompetenz. Daher kann festgestellt werden, dass das Gros der Unternehmen das Thema Digitalisierung, Vernetzung und Industrie 4.0 noch sehr zurückhaltend aufgegriffen hat und in vielen Bereichen weit davon entfernt scheint, hier in der Breite innovative Schritte zu tätigen. Die Best Practice-Unternehmen dürften dagegen voraussichtlich ihren Entwicklungsfortschritt noch weiter ausbauen können.
Die vollständige Studie zum Download finden Sie hier. Mehr Infos gibt es unter diesem Link.
Kontakt: Frank Rösch, Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) | frank.roesch@bme.de | www.bme.de
Technik | Innovation, 14.03.2017
Der Zauber des Wandels
forum 04/2024 ist erschienen
- Windkraft
- Zirkuläre Produkte
- Tax the Rich
- Green Events
- Petra Kelly
Kaufen...
Abonnieren...
OKT
2024
OKT
2024
Dokumentarfilm über 30 Jahre urgewald e.V. - im Rahmen des Münchner Klimaherbst 2024
80336 München
NOV
2024
Die neuen KI-Tools für Autor*innen, Journalist*innen, Texter*innen, Marketer und Kreative
81739 München und online
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Politik
Feinde der Demokratie, Feinde des RechtsFür Christoph Quarch haben BSW und AfD im Bundestag bei der Selenskyi-Rede ihr wahres Gesicht gezeigt.
Jetzt auf forum:
Kostensenkung und Nachhaltigkeit durch genauere Kontrolle:
Zweibrücken Fashion Outlet erklärt den Oktober zum Sustainability Monat
UN Global Compact gibt zwölf neue SDG-Pioniere bekannt
Die Preisträgerinnen des Wettbewerbs für kommunale Entwicklungspolitik 2024 stehen fest:
Verleihung des Friedensnobelpreises in Kriegszeiten
Mehr Treibhausgase als je zuvor - Kunstdünger-Fabriken in Afrika
Zanier Gloves gelingen weitere Einsparungen bei CO2-Emissionen