999 Zeichen für die Zukunft...
nachhaltiger Investments
Georg Schürmann, Geschäftsleiter der Triodos Bank N.V. Deutschland
Nachhaltige Geldanlagen verzeichnen eine stetig steigende Nachfrage. Das ist erfreulich, denn Geld hat einen enormen Hebel und so können auch Kleinanleger mit geringen Summen durch ihre Geldanlage Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft nehmen. Eine Studie der Verbraucherzentrale Bremen zeigt, dass schon das Investment von 1.000 Euro in den besten untersuchten Fond anstatt in den schlechtesten einen Unterschied im CO2-Fußabdruck ausmacht, der einer Autofahrt von 4.600 Kilometern entspricht. Das ist etwa eine Reise quer durch Europa vom Nordkap bis nach Neapel. Allerdings stellt sich bei der Betrachtung von vielen nachhaltigen Anlageprodukten die Frage, wie nachhaltig diese tatsächlich sind. Eine gute Orientierung für Privatanleger bei der Auswahl wirklich nachhaltiger Geldanlagen bieten unabhängige Institutionen, wie zum Beispiel Ökotest oder das Forum Nachhaltige Geldanlage, das mit seinem FNG-Siegel einen Mindeststandard für nachhaltige Anlagestrategien vergibt.
Claudia Heinrich, Geschäftsführerin transparente – Nachhaltige Vorsorgeprodukte
Was würde sich ändern, wenn wir tagtäglich um einen See joggten, spazierten oder schlenderten, der den wundersamen Namen trüge „Ihr fischt auf eurer Seite, wir fischen auf unserer Seite und keiner fischt in der Mitte"? Den See gibt es tatsächlich, er liegt in Südamerika. „Manchau gagog changau gagog chaugo gagog amaug" – sein Name ist für unsere schnelle Zeit nicht praktikabel. Jedoch: Während wir den langen Namen sprechen, formen sich unsere Gedanken um seinen Sinn. Alle ökonomische Aktivität entsteht aus der Natur und kehrt zu ihr zurück. Sinngebung bestimmt den Grad der Vermittlung. Je generationengerechter unsere ökonomischen Aktivitäten sind, umso unvermittelter erscheint ihr Wirken auf unsere Lebensgrundlage. In der Pflege von ökologischen, kulturellen und sozialen Gemeingütern verbinden sich Finanz- und Realwirtschaft. Unsere Seen müssen wir nicht umtaufen, aber unserem Konzept von Geld und Investment sollten wir die Verantwortung für künftige Generationen einschreiben.
Was würde sich ändern, wenn wir tagtäglich um einen See joggten, spazierten oder schlenderten, der den wundersamen Namen trüge „Ihr fischt auf eurer Seite, wir fischen auf unserer Seite und keiner fischt in der Mitte"? Den See gibt es tatsächlich, er liegt in Südamerika. „Manchau gagog changau gagog chaugo gagog amaug" – sein Name ist für unsere schnelle Zeit nicht praktikabel. Jedoch: Während wir den langen Namen sprechen, formen sich unsere Gedanken um seinen Sinn. Alle ökonomische Aktivität entsteht aus der Natur und kehrt zu ihr zurück. Sinngebung bestimmt den Grad der Vermittlung. Je generationengerechter unsere ökonomischen Aktivitäten sind, umso unvermittelter erscheint ihr Wirken auf unsere Lebensgrundlage. In der Pflege von ökologischen, kulturellen und sozialen Gemeingütern verbinden sich Finanz- und Realwirtschaft. Unsere Seen müssen wir nicht umtaufen, aber unserem Konzept von Geld und Investment sollten wir die Verantwortung für künftige Generationen einschreiben.
Harry Assenmacher, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender Forest Finance Gruppe
Nachhaltiges Investieren ist grundsätzlich eine gute Sache. Die Investition in Wald ist es ganz besonders. Allerdings lohnt ein Blick auf das konkrete Projekt, denn wirklich nachhaltig ist das Investment erst, wenn damit langfristig ein Ökosystem geschaffen wird, wenn Wald entsteht, mit all seinen für die Natur relevanten Funktionen: Platz für Tiere und Biodiversität, Klimaschutz durch Bindung von Kohlenstoff, Schutz vor Erosion, Wasserspeicherung etc. Kaum ein Anleger macht sich leider klar, dass man mit Bäumen nämlich auch ganze Landstriche verwüsten kann. Die industrielle Produktion in Monokulturen ist bei Licht betrachtet alles andere als nachhaltig. Die Böden werden ausgelaugt und am Ende der Laufzeit bleiben neben der Rendite für Investoren nur die Stümpfe der abgesägten Bäume. Wer also nachhaltig investieren möchte, schaut besser genau hin und fragt auch mal nach. Denn gut gemeint ist oft eben leider nicht gut gemacht.
Lifestyle | Geld & Investment, 01.04.2016
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2016 - Zukunft gestalten erschienen.
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