"Der Arbeitsaufwand für hat sich seit Dezember auf über 60 Prozent hochgeschaukelt."
forum im Gespräch vor Ort. Wir berichten aus Berlin und aus der Region. Heute im Gespräch mit Angelika Obermayr – Bürgermeisterin in Grafing (Oberbayern).
Frau Obermayr,
wann ist die Flüchtlingswelle so richtig über die Stadt hereingekommen und wie viele Flüchtlinge befinden sich gegenwärtig in Ihrem Gemeindegebiet?
Angelika Obermayr: Momentan befinden sich ca. 120 Flüchtlinge in Grafing. Verteilt auf zwei größere Unterkünfte mit je 40 Bewohnern; der Rest ist verteilt auf mehrere Wohnungen bzw. Häuser. Bis Ende des Jahres rechnen wir mit 200 zusätzlichen Personen.
Wie ist damit das Zahlenverhältnis Flüchtlinge zu Einwohnern?
AO: Aktuell unter 1 Prozent
Und wie ist das emotionale Verhältnis?
AO: Bisher ausgesprochen gut. Die Unterstützung der Bevölkerung war hoch.
Erst nach den Silvester-Vorfällen in Köln ist die Situation gekippt. Ein örtlicher Unternehmer, der eine Unterkunft für 40 Bewohner schaffen wollte, hat den Bauantrag nach massivsten Anwohnerprotesten zurückgezogen.
Wie hat sich Ihre Arbeit als Bürgermeisterin seit dieser Zeit verändert und wie hoch ist Ihr (zusätzlicher) Arbeitsanfall? Wie der Ihrer Gemeindeverwaltung?
AO: Der Arbeitsaufwand hat sich seit Dezember auf über 60 Prozent hochgeschaukelt.
Wo sind die größten Herausforderungen?
AO: Wir hatten sehr viele Bauwünsche für Unterkünfte im Gewerbegebiet. Um hier eine Veränderungssperre durchsetzen zu können, müssen wir Alternativflächen zur Verfügung stellen. Hier wird die Stadt auf eigenem Grund selber eine Unterkunft bauen, um auch die Kontrolle über die Art, Größe und Mietdauer der Unterkunft zu behalten.
Stichwort Wohnraum im teuren Münchner Umland: Wie konnte und kann die Unterbringung in Ihrer Gemeinde kurz und mittelfristig geregelt werden? Wo und welches sind hier die Probleme?
AO: Es wird in Grafing Wohnraum geschaffen. Wir haben ein Baugebiet ausgewiesen. Und auf dem Gelände des alten Bauhofes entstehen Sozialwohnungen. Leider habe ich bei meinem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren den veralteten Wohnraumbestand der Gemeinde geerbt, der jetzt mühsam und kostspielig instandgesetzt werden muss. Eine große Herausforderung werden die anerkannten Flüchtlinge, die dann als „Obdachlose" in die Verantwortung der Gemeinde fallen.
Wie beurteilen Sie die bisherige Krisenbewältigung in Ihrem Landkreis und was wünschen Sie sich von der Landes- und der Bundesregierung?
AO: Das Landratsamt leistet hervorragende Arbeit.
Von der Gesetzgebung wünsche ich mir eine Vielzahl von Erleichterungen im Baurecht, um günstig (nicht billig!) Wohnraum schaffen zu können.
Wir danken für das Gespräch.
Das Gespräch führte Fritz Lietsch.
Gesellschaft | Migration & Integration, 01.02.2016

Save the Ocean
forum 02/2025 ist erschienen
- Regenerativ
- Coworkation
- Klimadiesel
- Kreislaufwirtschaft
Kaufen...
Abonnieren...
MAI
2025
MAI
2025
Preisverleihung des Deutschen Preises für Unternehmensengagement am Vorabend
10785 Berlin
JUN
2025
Die Zukunft der Automobilindustrie in Bayern
85049 Ingolstadt
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Politik

Mit Blick auf auf das Börsenchaos überlegt Christoph Quarch, was ein gutes Leben ausmacht
Jetzt auf forum:
Wege in eine dekarbonisierte Industrie und klimapositive Zukunft
Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsvorteil – Sustainability osapiens Summit 2025
TARGOBANK Stiftung ruft Förderrunde zum Thema „Planetary Health“ aus
Wasserstoff – Heilsbringer oder Übeltäter?
Die Grundbausteine der Digitalisierung für Unternehmen in 2025
Wohlstand, Ungerechtigkeit, Vertrauen?
vPOOL Logistics GmbH auf der transport logistic 2025 in München