Hydrogen Dialogue 2024

EU-Forschungsprojekt „Buildings as Material Banks“ startet:

Der Cradle-to-Cradle-Materialpass wird BIM-fähig

Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge verursacht das Bauwesen 50 Prozent des Rohstoffverbrauchs in Europa und 60 Prozent des Abfalls. Das EU-Forschungsprojekt „Buildings as Material Banks" (BAMB) will dem einen Riegel vorschieben. 15 europäische Unternehmen, Forschungsinstitute und Universitäten erarbeiten in den nächsten drei Jahren einen Materialpass für Neu- und Umbauten und testen diesen in der Praxis. Das Gesamtvolumen des Projekts beträgt zehn Millionen Euro.
 
Grundsätzlich wird der Materialpass für Bauherren und Investoren wichtige Entscheidungsgrundlagen liefern. © Drees & SommerBisher wurden nach Ende des Lebenszyklus von Gebäuden die wertvollen Materialien drittklassig verwertet oder landeten auf der Müllhalde. Mit dem Materialpass gibt es keinen Abfall mehr. Er trägt dazu bei, bereits in der Planung wiederverwertbare Baustoffe zu integrieren, diese nach Abriss aufzubereiten und wieder in gleicher Güte zu verbauen. Der Materialpass schafft damit die Transparenz, die nötig ist, um eine Kreislaufwirtschaft im Immobilienbereich zu realisieren. Zudem wird dokumentiert, von welchem Hersteller das Produkt beziehungsweise der Rohstoff stammt. Damit werden Immobilien zu Wertstoffdepots und lassen sich im Betrieb flexibel um- und zurückbauen. Drees & Sommer bringt als einziges deutsches Unternehmen neben der TU-München Praxiswissen sowie Erfahrungen aus ersten Cradle-to-Cradle-Projekten mit ein.
 
Das Forschungsprojekt ist in zwei Teile gegliedert: Den Aufbau einer BIM-(Building-Information-Modeling)-fähigen Systematik und Datenbank für den elektronischen Materialpass und die Entwicklung von Baukonstruktionen mit wiederverwertbaren Materialien. BAMB will damit Bauabfall verhindern und den Verbrauch natürlicher Ressourcen verringern. In den Materialpässen werden alle verbauten Stoffe elektronisch dokumentiert, sodass sie später in BIM-Systeme integrierbar sind. Dabei wird festgehalten, ob diese frei von Schadstoffen sind und ob sie sich nachnutzen oder stofflich recyceln lassen.
 
„Grundsätzlich wird der Materialpass für Bauherren und Investoren wichtige Entscheidungsgrundlagen liefern", ist sich Dr. Peter Mösle, Partner bei Drees & Sommer, sicher. „Schließlich können sie damit den voraussichtlichen Wertzuwachs zuverlässig kalkulieren. Wir empfehlen für alle Neubauten, einen Materialpass erstellen zu lassen." Deutlich werden die Effekte von C2C bei Logistikimmobilien. Bei einer üblichen Nutzungsdauer von circa 20 Jahren steigt der Wert beim C2C-Gebäude um bis zu zehn Prozent. Da die gesamte Lieferkette im Materialpass einsehbar sein wird, werden neue Geschäftsmodelle für die Produktion und Rücknahme entstehen, beispielsweise Leasingmodelle. Darüber hinaus belohnen alle gängigen Green-Building-Labels die Rezyklierbarkeit sowie die Schadstofffreiheit von Baumaterialen mit wertvollen Punkten. Der EU-weit einsetzbare Materialpass vereinfacht diesen Prozess und bringt die Circular Economy voran.
 
Kontakt:
Drees & Sommer AG, Nadja Lemke | nadja.lemke@dreso.com | www.dreso.com

Umwelt | Ressourcen, 01.10.2015

     
Cover des aktuellen Hefts

Der Zauber des Wandels

forum 04/2024 ist erschienen

  • Windkraft
  • Zirkuläre Produkte
  • Tax the Rich
  • Green Events
  • Petra Kelly
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
16
OKT
2024
Lunch & Learn: Stop talking, start acting!
Mit Felix Finkbeiner, Irene Ojouk & Tina Teucher
online
16
OKT
2024
Film & Filmgespräch: „Auf den Spuren des Geldes für Umwelt und Menschenrechte“
Dokumentarfilm über 30 Jahre urgewald e.V. - im Rahmen des Münchner Klimaherbst 2024
80336 München
Alle Veranstaltungen...
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Femizide und Gewalt gegen Frauen nehmen zu - trotz 100 Jahren Feminismus
Christoph Quarch vermisst ein kultiviertes Männer(vor)bild und fordert mehr Aufklärung
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Zweibrücken Fashion Outlet erklärt den Oktober zum Sustainability Monat

UN Global Compact gibt zwölf neue SDG-Pioniere bekannt

Hochwertige, leistungsstarke Biomaterialien aus Obstabfällen für eine nachhaltigere Zukunft der Modeindustrie

Die Preisträgerinnen des Wettbewerbs für kommunale Entwicklungspolitik 2024 stehen fest:

Verleihung des Friedensnobelpreises in Kriegszeiten

Mehr Treibhausgase als je zuvor - Kunstdünger-Fabriken in Afrika

Zanier Gloves gelingen weitere Einsparungen bei CO2-Emissionen

Emotionen ansprechen

  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Engagement Global gGmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Kärnten Standortmarketing
  • circulee GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH