Energiewende am Scheideweg
Was zu tun bleibt, um die großen Chancen der Energieeffizienz zu nutzen
Die großen Chancen der Energieeffizienz werden bisher nicht ausreichend genutzt.
Um dies zu ändern und die Energiewende stärker voranzutreiben, braucht es
praxisnahe Beratung, attraktive Investitionsanreize und innovative
Finanzierungsmodelle.

Tragende Säule der Energiewende
Einer der inhaltlichen Schwerpunkte von NAPE ist der Gebäudebereich. Bis zum
Jahr 2050 will die Bundesregierung einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand
erreichen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Etablierung der Energieeffizienz als
Rendite- und Geschäftsmodell. Dies begrüßt B.A.U.M. besonders, denn hohe
Investitionskosten, mangelndes Personal und Know-how verhindern häufig die
Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen, obwohl hier im Gegenzug attraktive
Amortisationszeiten zu erzielen sind. Innovative Finanzierungs- und
Geschäftsmodelle können helfen, diese Hürden zu überwinden und bestehende
Energiekosten in Energieeffizienz-Investitionen umzuwandeln. Dazu wurde das
Konzept des Zukunftsfonds entwickelt, bei dem Kosteneinsparungen aus
Energieeffizienz-Projekten zur Finanzierung neuer Maßnahmen genutzt werden.

Kapital aus der Region – für die Region
REEG nutzt Privatkapital aus der Region zur Finanzierung von
Energieeffizienz-Maßnahmen in der Region. Häufig handelt es sich dabei um
Maßnahmen im Bereich der Querschnittstechnologien wie Beleuchtung,
Energiemanagement, Druckluft, Pumpensysteme, Kältetechnik oder Lüftung und
Klimatisierung. Die Unternehmen, die die Maßnahmen durchführen, erhalten
modernste Technik, ohne selbst investieren zu müssen. Die beteiligten Städte
oder Landkreise können eigene Projekte in kommunalen Einrichtungen zur
Finanzierung vorschlagen; sie profitieren aber auch insgesamt durch die
Verbesserung ihrer Klimabilanz und durch die Förderung der regionalen
Wirtschaft.
In Norderstedt beispielsweise wird aktuell bei einem kleinen mittelständischen
Unternehmen aus dem Bereich Veranstaltungsservice die Beleuchtungsanlage
umfassend saniert (Außenanlage, Büro, Küchen- und Produktionsräume, Sanitär- und
Personalräume). Nach einer systemischen Analyse im Vorfeld wurde unter
Berücksichtigung der Wünsche des betroffenen Unternehmens aus mehreren Angeboten
ein regionales Handwerksunternehmen als geeigneter Auftragnehmer ausgewählt und
mit der Durchführung der Sanierung beauftragt. Bei diesem Projekt mit einem
Investitionsvolumen von rund 10.000 Euro wird eine Einsparung von rund
siebenTonnen CO2 erwartet.
Auch private Haushalte mitnehmen
Nicht nur bei Unternehmen, auch im Bereich der privaten Haushalte ist das
Einsparpotenzial hoch. Nimmt man investive und nicht-investive Maßnahmen
zusammen, lassen sich Einsparungen von bis zu 50 Prozent erzielen. B.A.U.M.
bereitet daher eine deutschlandweite Kampagne vor, die den Verbrauchern zeigt,
wie sie Energie sparen und Kosten reduzieren können. Neben der OTTO Group als
Premiumpartner werden unter anderem Hersteller von Haustechnik und
Haushaltsgeräten, Energieversorger, Fachverbände aus Industrie und Handwerk
sowie Umweltorganisationen an der Kampagne beteiligt sein. Flankierende
Kommunikationsmaßnahmen sollen den großen Zusammenhang von Energiewende und
Klimaschutz deutlich machen, denn Energiewende und Klimaschutz gelingen nur,
wenn alle an einem Strang ziehen. Vor allem möchte die Kampagne zur
energetischen Sanierung von Gebäuden sowie zum Austausch alter Heizungsanlagen
oder Haushaltsgeräte gegen neue, energieeffiziente motivieren. Zusätzlich zum
Klimaschutz schafft dies neue Arbeitsplätze, ein grünes Wirtschaftswachstum und
zusätzliche Steuereinnahmen für Staat, Länder und Kommunen.
Prof. Dr. Maximilian Gege
ist Vorsitzender von B.A.U.M., Europas größtem Netzwerk für nachhaltiges
Wirtschaften. Er hat früh die großen Chancen der Energieeffizienz erkannt und
dazu viel publiziert, u.a. „Erfolgsfaktor Energieeffizienz. Investitionen, die
sich lohnen" (Oekom-Verlag, 2011).
Für sein Engagement hat er zahlreiche nationale und internationale
Auszeichnungen erhalten.
Technik | Energie, 01.07.2015
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 03/2015 - Jahr des Bodens erschienen.

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