Transparenz, Dezentralisierung, Diskriminierungsfreiheit – neue Herausforderungen dominieren die Energiewirtschaft
Hochschule Fresenius und Regionalverband FrankfurtRheinMain sprachen am HOLM mit Gästen über Erfolgsfaktoren für die Energiewende.
Deutlich mehr Transparenz hinsichtlich Energieerzeugung und Verbrauch, mehr Wissen über die Kunden – sowohl auf Erzeuger- als auch auf Abnehmerseite -, und auf diesen Erkenntnissen basierende neue Geschäftsmodelle sind die wesentlichen Voraussetzungen für den Erfolg der Energiewende. Das ist Quintessenz der Veranstaltung „Erfolgreiche Geschäftsmodelle der Energiewende aus FrankfurtRheinMain", zu der Hochschule Fresenius und der Regionalverband FrankfurtRheinMain ins House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen geladen hatten. Experten aus Wirtschaft, Lehre, Politik und Verwaltung diskutierten dabei auch über Auswirkungen der Investitionen in erneuerbare Energien und Fragen zum Netzausbau. Welche Rolle spielen intelligente Technologien sowie Dezentralisierung in Zukunft? Nicht zuletzt kamen auch Bürgerproteste zur Sprache. Der richtige Umgang damit kann offenbar Berge versetzen.

Dr. Jonas Danzeisen, CEO der Frankfurter Venios GmbH, betonte, dass die derzeit vorhandene Infrastruktur für die aktuelle Nutzung nicht vorgesehen war und die Entwicklung rasend voranschreite – manchmal zu schnell für die Branche. Dezentralisierung und auch die Veränderungen des Nutzerverhaltens verursachten einen großen Umbaubedarf am Netz. „Laut dena-Verteilnetzstudie des Bundeswirtschaftsministeriums kostet allein in Deutschland der durch die Integration von erneuerbaren Energien notwendig gewordene Netzausbau bis 2030 40 Milliarden Euro. Europaweit sprechen wir von einer bis sechs Billionen Euro.
Intelligente Technologien könnten diesen Investitionsbedarf um 60 Prozent senken." Voraussetzung dafür sei aber ein transparentes Bild der tatsächlichen Netzbelastung, um das Netz aktiv bewirtschaften zu können. In seinem Vortrag beschrieb Danzeisen, wie das Zusammentragen von Assetinformationen des jeweiligen Netzbetreibers, Livedaten sowie Ergebnissen aus Simulationen und Modellen – bei Privathäusern können aufgrund des Verbotes der Netzüberwachung keine Livedaten erzielt werden – Licht ins Dunkel des Netzzustandes bringen. Basis ist eine serverbasierte Softwarelösung, die die aktive und effiziente Netzbewirtschaftung erst ermöglicht.
Kommunen lernen von Best-Practice
Um mehr Transparenz ging es auch bei Holger Kohake, Geschäftsführer der Süwag Vertrieb AG & Co. KG. Er berichtete, dass viele Kommunen Probleme damit haben, genau zu bestimmen, welche Liegenschaften und Abnahmequellen welche Energiemengen verbrauchen. „Die Energiewende muss – unter anderem – kosteneffizient sein. Am effizientesten ist es, von den Gleich-Betroffenen zu lernen. Kommunen sind hier prädestiniert, von Best-Practice-Beispielen anderer Kommunen zu lernen." Die Voraussetzungen seien zwar nicht überall gleich, aber doch vergleichbar – hinsichtlich Infrastruktur, unterschiedlicher Nutzungsstrukturen und baulicher Gegebenheiten. Im Rahmen organisierter Netzwerke ließen sich sehr gut Reportings, Erfahrungswerte und Benchmarks nutzbar machen. Kohake zeigte darüber hinaus, was „Quartierkraftwerke" leisten können. Ziel der Quartierkraftwerke sei es, die benötigte Energie direkt vor Ort umweltfreundlich zu produzieren. Die so genannte „Energieautarkie" lasse sich dadurch erreichen, die Leistungen von Blockheizkraftwerken, Photovoltaikanlagen und Energiespeichern zu kombinieren – auch dafür gäbe es schon Beispiele, die zeigten, wie gut das System funktioniert. „Das kann so weit gehen, dass aktuell nur noch elf Prozent des Bedarfs aus öffentlichen Netzen gezogen werden müssen. Wir arbeiten hier weiter an der Optimierung." Für die Vorbeuge von Bürgerprotesten – die beispielsweise bei der Errichtung von Windkraftanlagen auftreten - hatte Kohake auch noch einen Ratschlag im Gepäck: frühzeitige Einbeziehung der Bürger. Beispielsweise ließen sich Kommunen nicht nur an Windparks beteiligen, sondern auch bei der Auswahl des Standorts und der Gutachter. Darüber hinaus könnten Baustellenbegehungen und die Öffnung der Anlagen für Besucher Interesse wecken und die Akzeptanz erhöhen.
Marktwirtschaft und Diskriminierungsfreiheit in der Energiewirtschaft


Studiengang Energiemanagement (M.Sc.) an der Hochschule Fresenius
Seit dem Wintersemester 2014/2015 bietet die Hochschule Fresenius an ihrem Standort in Frankfurt am Main den berufsbegleitenden Master-Studiengang Energiemanagement an. Inhaber der Süwag-Stiftungsprofessur für Energiemanagement ist Prof. Dr. Jens Strüker. In rund zweieinhalb Jahren, wenn die erste Kohorte ihr sechs Semester währendes Studium abgeschlossen hat, werden der Energiewirtschaft dringend benötigte Führungskräfte zur Verfügung stehen, die dem geänderten Anforderungsprofil der Branche entsprechen.
Die Hochschule Fresenius im House of Logistics and Mobility (HOLM)
Mit dem House of Logistics and Mobility (HOLM) hat die Hochschule Fresenius einen weiteren attraktiven Studien-Standort gefunden. Hier treffen sich Forschung und Industrie, hier kommen Lehre und Wirtschaft zusammen. Beide Seiten profitieren von den Synergieeffekten, tauschen sich aus. Die Hochschule Fresenius ist mit Forschungsprojekten zu den Themen Mobilität im Alter (Institut für komplexe Gesundheitsforschung, Prof. Dr. Christian T. Haas) sowie Energiemanagement und Elektromobilität (Institut für Energiewirtschaft, INEWI, Prof. Dr. Jens Strüker) vertreten.
Über die Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius gehört mit rund 10.000 Studierenden und Berufsfachschülern zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen in Deutschland. 1848 als „Chemisches Laboratorium Fresenius" gegründet und seit 1971 als staatlich anerkannte Fachhochschule in privater Trägerschaft zugelassen, unterhält die Hochschule Fresenius heute Standorte in Idstein, Köln, Hamburg, München, Frankfurt am Main und Berlin sowie Studienzentren in Düsseldorf und Zwickau. 2010 erfolgte die institutionelle Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat. In den Fachbereichen Chemie & Biologie, Gesundheit & Soziales, Wirtschaft & Medien sowie Design können hier Ausbildungs-, Studien- und Weiterbildungsangebote wahrgenommen werden. Neben Bachelor- und Masterprogrammen in Vollzeit bieten die vier Fachbereiche mit ihren sieben Schools auch berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an.
Die Hochschule Fresenius setzt auf eine enge Einheit von Forschung, Lehre und Praxis und forscht in den Fachbereichen Chemie & Biologie (Institute for Analytical Research), Gesundheit & Soziales (Bewegungslabor), Wirtschaft & Medien (Institut für Gesundheitswirtschaft, Medienmanagement Institut, Institut für Energiewirtschaft) sowie Design. Mehr Informationen zur Hochschule und dem Studiengang unter: www.hs-fresenius.de
Kontakt:
Hochschule Fresenius gem. GmbH, Alexander Pradka
Technik | Energie, 24.04.2015

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