"reporting 3.0"
Warum die Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung auch über die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsmodells entscheidet
Unserer Wirtschaft steht eine prekäre Entscheidung bevor - denn ihre eigene Überlebensfähigkeit kann sie nur mit tiefgreifenden Transformationen sicherstellen. Eine der dringlichsten ist dabei die nach einem zeitgemäßen Reporting, das die Diskrepanz zwischen Unternehmensperformance und dessen Auswirkung berücksichtigt. Impactorientierte, visionäre Antworten sind gesucht - die in Berlin stattgefundene Konferenz ''reporting 3.0'' hat sich auf den Weg gemacht.
Unser heutiges Wirtschaftsverständnis sei ein globaler Selbstmord-Pakt, zitiert Ralph Thurm, Gründer und Managing Director der Management Consultancy A|HEAD|ahead und Senior Advisor des internationalen Beratungsunternehmens BSD Consulting, zu Beginn seines Impulsvortrags den Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon.
Was Thurm anspricht, sind neue makrowirtschaftliche Sachzwänge, denen Unternehmen zukünftig begegnen müssen. Denn eine langfristige Überlebensgarantie mag selbst der UN Generalsekretär unserem Wirtschaftsmodell nur zusprechen, wenn es den Akteuren gelänge, es essentiell zu verändern. Zwar wird die Notwendigkeit der Transformation unserer Ökonomie hin zu einer sogenannten "Green and Inclusive Economy", mit der die Zukunfts- und Tragfähigkeit unserer Gesellschaft gewährleistet sein soll, inzwischen allgemein anerkannt - jedoch ist sie von einer zähen Diskussion über den zielführenden Weg begleitet.
Schnell befindet man sich dabei auf wirtschaftsethischem und -philosophischem Terrain. Alternative Modelle wie die der Postwachstums-, Kreislauf- oder Gemeinwohlökonomie führen dabei freilich zu einer wirtschaftswissenschaftlichen Debatte, die teilweise bis in die Feuilletons abstrahlt, bleiben jedoch häufig abstrakt. Und True Cost, True Pricing und True Taxation Ansätze stellen zwar konkrete Forderungen auf, haben aber noch einen weiten Weg vor sich, um Realität zu werden.
Doch was bedeutet diese Diskussion für die relevantesten der betroffenen Akteure, die Unternehmen, deren Zukunftsfähigkeit Ban mit seiner Äußerung provokativ in Frage stellt? Deren Kennzahlen sprechen häufig eine ganz und gar andere Sprache und stellen auch weiterhin den Geschäftserfolg in Aussicht. Darüber hinaus sind Nachhaltigkeits-Managementsysteme umgesetzt und Berichte über die entsprechenden Aktivitäten bilden deren positiven Bilanzen ab. Worin liegt für sie also die Handlungsnotwendigkeit?
Einstweilen zu diagnostizieren ist gegenwärtig eine Diskrepanz zwischen den Kennzahlen, die eine isolierte Unternehmensperformance abbilden und deren Relevanz im langfristigen, globalen Rahmen. In der Fachwelt wird diese Unstimmigkeit als "Sustainability Context Gap" viel diskutiert. Die im Raum stehende Frage lautet, wie das nicht-monetäre Berichtswesen eines Unternehmens sinnvoll mit Makrodaten in Beziehung gesetzt werden kann. Mit anderen Worten, wie der Zusammenhang zwischen der Nachhaltigkeitsperformance eines einzelnen Akteurs und seinem Umfeld darzustellen ist - denn genau diese Kontextualität ist das entscheidende Kriterium bei der Bewertung der Sinnhaftigkeit der Geschäftstätigkeit.
Das internationale Beratungsunternehmen BSD Consulting hat sich mit der Konferenz ''reporting 3.0'' diesem dringlichen Thema angenommen. Dabei bringt die BSD Gruppe ihre 15-jährige Markterfahrung als Experte für die Entwicklung und Implementierung von Strategien für gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit sowie deren Messung und Abbildung in Berichten mit in die Diskussion ein.
''reporting 3.0'' ist ein progressiver Ansatz, um den Herausforderungen, vor denen Unternehmen heute stehen, proaktiv entgegenzutreten und vorausschauend Perspektiven zu schaffen", erklärt Sebastian Straube, Managing Director von BSD Consulting in Deutschland das Ziel der Konferenz. "Um die Existenz unseres Wirtschaftsmodell zu rechtfertigen, darf Reporting nicht stagnieren, es muss vielmehr ein adaptiver Prozess bleiben", so Straube weiter. "''reporting 3.0'' dient in diesem Zusammenhang als Standortbestimmung und Inkubator für die Weiterentwicklung von nachhaltigen Business Modellen sowie der Abbildung im Rahmen eines zukunftsfägigen und zweckdienlichen Reportings. Auf dieser Multi-Stakeholder-Plattform möchten wir die relevanten Innovationstreiber dazu einladen, weiterzudenken und neue Konzepte zu ersinnen, die die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft sicherstellen."
Der nächste Schritt müsse nun sein, die in Berlin angestoßenen Konsolidierungsprozesse voranzutreiben, stellt Straube fest. Denn das Potenzial, zu einem Innovationstreiber des Reportings zu werden, attestiert er der Veranstaltung in jedem Fall. Wichtig sei, dass weiterhin kritische Positionen diskutiert würden und man gemeinsam an visionären Lösungen arbeite.
Vielfältige Herausforderungen stehen im Raum, die nicht isoliert auf Mikroebene gelöst werden können. Ralph Thurm hat einige Themen bereits in seinem Eingangsvortrag vorgestellt: wie kann beispielsweise das Accounting externalisierte Effekte der Unternehmenstätigkeit sinnvoll abbilden und welche gesetzlichen Konsequenzen ergeben sich daraus? Welche Indikatorensysteme garantieren die Zweckdienlichkeit der für das nicht monetäre Reporting erhobenen Daten hinsichtlich dieser neuen Ansprüche? Wie reagiert man auf die sich zu Recht wandelnden Ansprüche der kritischen Stakeholder, die zunehmend themenfokussierte Detaildaten erwarten? Und, last but not least, wie kann auf Unternehmensebene Begeisterung für diese Themen geschaffen werden, damit sie nicht länger als lästige Pflicht empfunden werden?
Das Sustainability Management steht vor der Herkulesaufgabe, ein komplett neues Spielfeld zu schaffen. ''reporting 3.0'' hat gezeigt, dass eine permanente Diskussionsplattform als geeignet erscheint und sie als zukunftsorientierter Innovationstreiber eine progressive und gestaltende Rolle einnehmen kann. Es wird nun darum gehen, die Spielregeln dieses Prozesses zu gestalten, an dessen Ende neben einem deutlichen Anforderungskanon an einen nachhaltigen Kapitalismus dann auch ein echter integrierter Bericht stehen soll - und der muss die Überlebensfähigkeit eines Berichterstatters beschreiben können. ''reporting 3.0'' wird seinen Beitrag zu diesem Prozess leisten.

Was Thurm anspricht, sind neue makrowirtschaftliche Sachzwänge, denen Unternehmen zukünftig begegnen müssen. Denn eine langfristige Überlebensgarantie mag selbst der UN Generalsekretär unserem Wirtschaftsmodell nur zusprechen, wenn es den Akteuren gelänge, es essentiell zu verändern. Zwar wird die Notwendigkeit der Transformation unserer Ökonomie hin zu einer sogenannten "Green and Inclusive Economy", mit der die Zukunfts- und Tragfähigkeit unserer Gesellschaft gewährleistet sein soll, inzwischen allgemein anerkannt - jedoch ist sie von einer zähen Diskussion über den zielführenden Weg begleitet.
Schnell befindet man sich dabei auf wirtschaftsethischem und -philosophischem Terrain. Alternative Modelle wie die der Postwachstums-, Kreislauf- oder Gemeinwohlökonomie führen dabei freilich zu einer wirtschaftswissenschaftlichen Debatte, die teilweise bis in die Feuilletons abstrahlt, bleiben jedoch häufig abstrakt. Und True Cost, True Pricing und True Taxation Ansätze stellen zwar konkrete Forderungen auf, haben aber noch einen weiten Weg vor sich, um Realität zu werden.
Doch was bedeutet diese Diskussion für die relevantesten der betroffenen Akteure, die Unternehmen, deren Zukunftsfähigkeit Ban mit seiner Äußerung provokativ in Frage stellt? Deren Kennzahlen sprechen häufig eine ganz und gar andere Sprache und stellen auch weiterhin den Geschäftserfolg in Aussicht. Darüber hinaus sind Nachhaltigkeits-Managementsysteme umgesetzt und Berichte über die entsprechenden Aktivitäten bilden deren positiven Bilanzen ab. Worin liegt für sie also die Handlungsnotwendigkeit?
Einstweilen zu diagnostizieren ist gegenwärtig eine Diskrepanz zwischen den Kennzahlen, die eine isolierte Unternehmensperformance abbilden und deren Relevanz im langfristigen, globalen Rahmen. In der Fachwelt wird diese Unstimmigkeit als "Sustainability Context Gap" viel diskutiert. Die im Raum stehende Frage lautet, wie das nicht-monetäre Berichtswesen eines Unternehmens sinnvoll mit Makrodaten in Beziehung gesetzt werden kann. Mit anderen Worten, wie der Zusammenhang zwischen der Nachhaltigkeitsperformance eines einzelnen Akteurs und seinem Umfeld darzustellen ist - denn genau diese Kontextualität ist das entscheidende Kriterium bei der Bewertung der Sinnhaftigkeit der Geschäftstätigkeit.

Das internationale Beratungsunternehmen BSD Consulting hat sich mit der Konferenz ''reporting 3.0'' diesem dringlichen Thema angenommen. Dabei bringt die BSD Gruppe ihre 15-jährige Markterfahrung als Experte für die Entwicklung und Implementierung von Strategien für gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit sowie deren Messung und Abbildung in Berichten mit in die Diskussion ein.
''reporting 3.0'' ist ein progressiver Ansatz, um den Herausforderungen, vor denen Unternehmen heute stehen, proaktiv entgegenzutreten und vorausschauend Perspektiven zu schaffen", erklärt Sebastian Straube, Managing Director von BSD Consulting in Deutschland das Ziel der Konferenz. "Um die Existenz unseres Wirtschaftsmodell zu rechtfertigen, darf Reporting nicht stagnieren, es muss vielmehr ein adaptiver Prozess bleiben", so Straube weiter. "''reporting 3.0'' dient in diesem Zusammenhang als Standortbestimmung und Inkubator für die Weiterentwicklung von nachhaltigen Business Modellen sowie der Abbildung im Rahmen eines zukunftsfägigen und zweckdienlichen Reportings. Auf dieser Multi-Stakeholder-Plattform möchten wir die relevanten Innovationstreiber dazu einladen, weiterzudenken und neue Konzepte zu ersinnen, die die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft sicherstellen."
Der nächste Schritt müsse nun sein, die in Berlin angestoßenen Konsolidierungsprozesse voranzutreiben, stellt Straube fest. Denn das Potenzial, zu einem Innovationstreiber des Reportings zu werden, attestiert er der Veranstaltung in jedem Fall. Wichtig sei, dass weiterhin kritische Positionen diskutiert würden und man gemeinsam an visionären Lösungen arbeite.
Vielfältige Herausforderungen stehen im Raum, die nicht isoliert auf Mikroebene gelöst werden können. Ralph Thurm hat einige Themen bereits in seinem Eingangsvortrag vorgestellt: wie kann beispielsweise das Accounting externalisierte Effekte der Unternehmenstätigkeit sinnvoll abbilden und welche gesetzlichen Konsequenzen ergeben sich daraus? Welche Indikatorensysteme garantieren die Zweckdienlichkeit der für das nicht monetäre Reporting erhobenen Daten hinsichtlich dieser neuen Ansprüche? Wie reagiert man auf die sich zu Recht wandelnden Ansprüche der kritischen Stakeholder, die zunehmend themenfokussierte Detaildaten erwarten? Und, last but not least, wie kann auf Unternehmensebene Begeisterung für diese Themen geschaffen werden, damit sie nicht länger als lästige Pflicht empfunden werden?
Das Sustainability Management steht vor der Herkulesaufgabe, ein komplett neues Spielfeld zu schaffen. ''reporting 3.0'' hat gezeigt, dass eine permanente Diskussionsplattform als geeignet erscheint und sie als zukunftsorientierter Innovationstreiber eine progressive und gestaltende Rolle einnehmen kann. Es wird nun darum gehen, die Spielregeln dieses Prozesses zu gestalten, an dessen Ende neben einem deutlichen Anforderungskanon an einen nachhaltigen Kapitalismus dann auch ein echter integrierter Bericht stehen soll - und der muss die Überlebensfähigkeit eines Berichterstatters beschreiben können. ''reporting 3.0'' wird seinen Beitrag zu diesem Prozess leisten.
Quelle:
Gesellschaft | Globalisierung, 16.10.2013

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