Wie engagiert sich der Finanzsektor?

Einblick in den Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e.V.

Der VfU ist eine Wirtschaftsvereinigung von Unternehmen des Finanzsektors aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er versteht sich als Informations- und Arbeitsplattform für die Entwicklung und Etablierung von nachhaltigen Leistungen und Managementstrukturen von Finanzdienstleistern.

Eva Kammerer-Kirch, Leiterin der VfU-Geschäftsstelle
Auf welche Errungenschaften ist der VfU stolz?

Wir haben seit der Gründung des Vereins 1994 ein großes Netzwerk rund um das Thema Nachhaltigkeit im Finanzsektor aufgebaut und verschiedene Instrumente im NH-Management weiterentwickelt. Dazu zählen die VfU Kennzahlen, auf die wir besonders stolz sind. 1996 entstand ein erster Leitfaden zur Umweltberichterstattung von Finanzdienstleistern mit einem Set von Kennzahlen. Für die Erfassung wurde ein Excel-Tool entwickelt, das als Freeware auf unserer Homepage erhältlich ist und genauso wie das Indikatorensystem regelmäßig aktualisiert wird. Finanzinstitute können insofern von den Kennzahlen profitieren, als diese neben der Unterstützungsfunktion für Controlling und Berichterstattung in der Betriebsökologie z.B. für Nachhaltigkeitsanalysen von Ratingagenturen angepasst wurden und anerkannt sind. Weltweit wenden über 50 Finanzinstitute das Set an. Unser Netzwerk ist über viele Jahre gewachsen. Dazu trug v.a. der UNEP FI / VfU Roundtable bei, eine deutschsprachige Veranstaltung mit starker Unterstützung auf internationaler Ebene.

Welche Personen sind bei den Treffen jeweils vertreten?

Wir führen vereinsinterne und externe Veranstaltungen durch. Intern sprechen wir fast ausschließlich Nachhaltigkeitsmanager aus Finanzinstituten an - die Position des Umweltmanagers ist darin integriert. Die Mitglieder treffen sich hier in einem geschützten Raum und können sich austauschen, wobei es relativ konkurrenzfrei zugeht. Der Vorteil der Plattform ist ein offener Dialog, bei dem auch über problematische Situationen Sachdiskussionen geführt werden können. Im größeren Netzwerk z.B. bei den Roundtables kommen Personen aus Wissenschaft, NGOs, Wirtschaftsverbänden und Politik hinzu.

Wie werden Kritik und Anregungen von Stakeholdern aufgenommen?

Einen regen Austausch erleben wir mit NGOs, die in das Netzwerk eingebunden sind und Parts auf den Veranstaltungen erhalten. Letztes Jahr waren wir z.B. bei der Deutschen Bank zu Gast, wo die Geschäftsführerin von Urgewald, Heffa Schücking in konstruktiven Dialog mit den Unternehmen trat. Darüber hinaus bieten wir gemeinnützigen NGOs eine unbeschränkte Teilnahme sowie vergünstigte Eintrittspreise. Im Rahmen des von Urgewald aufgesetzten und durch die DBU geförderten speziellen Bankendialogprogramms werden regelmäßig Themen wie Atomkraft, Kohle oder Controversal Weapons im Kreise der Finanzdienstleister und NGOs diskutiert.

Ist eine nachhaltige Finanzwirtschaft das Ziel des VfU?

Ja, klar! Das ist unsere Vision und auch die der Nachhaltigkeitsmanager. Gleichzeitig ist man sich der strukturellen Bedingungen bewusst: Die Funktionsweise des gesamten Wirtschaftssystems, von Verteilungsproblematiken bis hin zum Nachhaltigkeit bremsenden Wachstumsdruck. Nachhaltigere Produkte, neue Geschäftsfelder, eine Entwicklung auf eher organischem Weg sind die Ziele. Je mehr Institute so erreicht werden und gute Beispiele zeigen, desto eher kann eine kritische Masse mit bewährten Modellen erreicht werden, die das Finanzsystem in diese Richtung kippt. Unsere Mitglieder sehen ihr Engagement jedenfalls als Wettbewerbsvorteil.
 
 
Tina Teucher im Interview mit Eva Kammerer-Kirch, Leiterin der VfU-Geschäftsstelle.

Quelle:
Lifestyle | Geld & Investment, 30.09.2012

     
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