Die Kleidungsindustrie will entgiften

Sechs Textilkonzerne legen Plan gegen Umweltverschmutzung vor

C&A will nach einer Greenpeace-Kampagne gegen gefährliche Chemikalien in der Textilherstellung sein Sortiment sauber produzieren. Der mit 485 Filialen drittgrößte Bekleidungshändler Deutschlands folgt damit dem Modekonzern H&M, der eine entsprechende Selbstverpflichtung bereits im September vorgelegt hatte. Auch Adidas, Nike, Puma und der größte chinesische Sportartikelhersteller Li-Ning wollen bis zum Jahr 2020 alle eingesetzten Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen. Greenpeace begrüßt, dass die Firmen gemeinsame Vorschläge für eine saubere Produktion vorlegen.

Jetzt wird unsere Kleidung nicht nur sauber sonder auch chemiefrei!
Foto: © Barbara Eckholdt/pixelio.de
"Umweltverschmutzung ist ein Makel, den sich kein Modekonzern leisten kann. Die Branchenführer haben erkannt, dass eine Textilproduktion auf Kosten von Umwelt und Gesundheit gesellschaftlich nicht akzeptabel ist", sagt Manfred Santen, Chemieexperte von Greenpeace. Die unabhängige Umweltschutzorganisation fordert mit ihrer aktuellen "Detox"-Kampagne die gesamte Textilbranche auf, für eine bessere Umweltbilanz ihrer Produkte in den Herstellungsländern zu sorgen.

Gemeinsam mit Adidas, H&M, Nike, Puma und Li-Ning verpflichtet sich C&A in einer so genannten Roadmap bis Ende 2012 zu einer Bestandsaufnahme aller Chemikalien, die in der Produktion von Textilien und Schuhen verwendet werden. Dazu werden Pilotprojekte angestoßen, in denen auch erste Schritte zu schadstoffarmem Färben und Veredeln unternommen werden sollen.

Greenpeace versus Textilindustrie: Nonylphenol bleibt eine umstrittene Chemikalie
C&A und Co. zögern jedoch mit dem Verzicht von gefährlichen Chemikalien, für die es bereits Ersatzstoffe gibt. Das vor allem in Waschmitteln enthaltene Nonylphenolethoxylat (NPEO) reichert sich als hormonell wirksames Nonylphenol zum Beispiel in chinesischen Flüssen an. Obwohl schadstofffreie Waschmittel längst erhältlich sind, wollen sich die Hersteller nicht auf einen kurzfristigen Zeitpunkt für den Ausstieg festlegen. Zudem wollen die Firmen Informationen über Nonylphenol und weitere Schadstoffe, die ihre Lieferanten nutzen, noch nicht veröffentlichen.

"Die andauernde Einleitung von gefährlichen Chemikalien gefährdet das Trinkwasser von Millionen Menschen in China, Vietnam, Kambodscha und Indonesien. Die Firmen müssen sich noch mehr engagieren, um das zu stoppen", fordert Santen.

In der Kampagne "Detox" setzen sich Greenpeace-Aktivisten weltweit dafür ein, die großen Modemarken zu "entgiften": Greenpeace hat die Wasserverschmutzung in China ein Jahr lang untersucht und die Geschäftsbeziehungen zwischen chinesischen Lieferanten und großen Bekleidungsmarken veröffentlicht.

Quelle:
Lifestyle | Mode & Kosmetik, 23.11.2011
     
Cover des aktuellen Hefts

Krieg & Klimakatastrophe

forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2023 mit dem Schwerpunkt: Zukunft gestalten

  • Im Garten des Geistes
  • Zirkularität in der Praxis
  • nachhaltig ist nicht genug
  • Zivilgesellschaft und Politik
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
02
JUN
2023
European Bamboo Expo
Bambus, das Material der Zukunft
44147 Dortmund, 2. - 3. Juni
03
JUN
2023
Veranstaltungsreihe "Klima: Was kann ich tun?"
Fahrradexkursion "Raus-aus-fossilen Energien"
80539 München
05
JUN
2023
Vortragsreihe "Klima: Was kann ich tun?"
Wie kann ich mich (zivilgesellschaftlich) engagieren?
81379 München und online
Alle Veranstaltungen...

Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!

Naturschutz

Der Wald der Zukunft ist vielfältig
Nastätten am Taunus setzt auf kommunale Beförsterung
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Boom von Balkon-PV-Anlagen

Jede Menge Chancen

Taugen nationale Symbole wirklich als Kitt gesellschaftlicher Verwerfungen?

Globaler Greentech-Vorreiter Hopewind startet in Deutschland

Perspektivenvielfalt ist für Porsche ein wichtiger Innovationstreiber

Peach Property Group AG: Nachhaltigkeitsbericht für 2022 veröffentlicht

Lindhorst Gruppe testet regenerative Bewirtschaftungsformen, um CO2 in der Atmosphäre zu reduzieren

B for Good Leaders Summit concluded with the establishment of a cooperative and Xchange

  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • toom Baumarkt GmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Telefónica Germany GmbH & Co. OHG