Gesellschaft | Social Business, 26.10.2011
Guten Gewissens Geld verdienen
Ein Plädoyer für faires Unternehmertum
Profit ist nicht gleich Profit. Es ist wohl wie überall eine Frage des Maßhaltens, ja des Anstandes. Wie viel Gewinn ist angemessen? Social Business definiert sich wesentlich über den Verzicht der Gewinnausschüttung, um allen Überschuss ins Unternehmen zu reinvestieren.
Zwei Dinge sprechen gegen diese Definition: Wohl jedes neu gegründete Unternehmen reinvestiert die ersten Gewinne, völlig unabhängig von seinem Geschäftszweck. Das zweite Argument wirkt jedoch noch schwerer: Auch Social Business braucht Kapital, und damit Investoren. Wenn dieses Kapital nicht verzinst wird, ist das keine Geldanlage, sondern Geldvernichtung. Soll das Kapital erhalten werden, muss wenigstens ein Inflationsausgleich erfolgen. Gewinnmaximierung als oberstes unternehmerisches Ziel kann auf Dauer nicht gut gehen, keine Frage. Geldvernichtung aber auch nicht.
Zugegeben, wir haben auf dieser Welt kein Geldproblem. Wenn überhaupt, dann gibt es ein Geldverteilungsproblem. Und dennoch: Wer kann es sich leisten, Geld zu investieren, das weniger wird? Doch nur der, der es vorher woanders verdient hat. Und nachher auch anders verdient. Es sei denn, er hat beschlossen, nicht länger zu leben, als das Geld reicht.
Wenn alternatives Wirtschaften eine Chance haben soll, dann sollten wir über angemessene Gewinne diskutieren, nicht aber über den kompletten Verzicht. Das ist auf Dauer nicht tragfähig und damit nicht nachhaltig. Ansätze dafür gibt es: Die Gemeinwohlbilanz zur Gewichtung der klassischen Kennzahlen wäre ein Beispiel, die Anerkennung von Unternehmen, die stabil bei moderatem Gewinn arbeiten ein anderes. Wenn schon Verzicht, dann auf die gefährliche, aber gesellschaftlich anerkannte "höher-schneller-weiter"-Denke!
Zwei Dinge sprechen gegen diese Definition: Wohl jedes neu gegründete Unternehmen reinvestiert die ersten Gewinne, völlig unabhängig von seinem Geschäftszweck. Das zweite Argument wirkt jedoch noch schwerer: Auch Social Business braucht Kapital, und damit Investoren. Wenn dieses Kapital nicht verzinst wird, ist das keine Geldanlage, sondern Geldvernichtung. Soll das Kapital erhalten werden, muss wenigstens ein Inflationsausgleich erfolgen. Gewinnmaximierung als oberstes unternehmerisches Ziel kann auf Dauer nicht gut gehen, keine Frage. Geldvernichtung aber auch nicht. Zugegeben, wir haben auf dieser Welt kein Geldproblem. Wenn überhaupt, dann gibt es ein Geldverteilungsproblem. Und dennoch: Wer kann es sich leisten, Geld zu investieren, das weniger wird? Doch nur der, der es vorher woanders verdient hat. Und nachher auch anders verdient. Es sei denn, er hat beschlossen, nicht länger zu leben, als das Geld reicht.
Wenn alternatives Wirtschaften eine Chance haben soll, dann sollten wir über angemessene Gewinne diskutieren, nicht aber über den kompletten Verzicht. Das ist auf Dauer nicht tragfähig und damit nicht nachhaltig. Ansätze dafür gibt es: Die Gemeinwohlbilanz zur Gewichtung der klassischen Kennzahlen wäre ein Beispiel, die Anerkennung von Unternehmen, die stabil bei moderatem Gewinn arbeiten ein anderes. Wenn schon Verzicht, dann auf die gefährliche, aber gesellschaftlich anerkannte "höher-schneller-weiter"-Denke!
Social Businesses sollen gesellschaftliche Probleme lösen und damit die Gesellschaft verändern. Das würden auch leichtere Autos, dezentrale Energieversorgungen oder regionale Wirtschaftskreisläufe. Wer damit Geld verdient, kann das absolut guten Gewissens tun.
Von Heidi Schiller
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2011 - Stadt der Zukunft erschienen.
forum future economy
forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.
- Mit diesem Schritt markiert der Verlag bewusst eine Zeitenwende – hin zu einer Wirtschaft, die Zukunft schafft, statt nur Probleme zu verwalten.
Kaufen...
Abonnieren...
09
DEZ
2025
DEZ
2025
Club of Rome Salon: Building the City of the Future (in English)
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Anzeige
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Klima
Wenn Klimaschutz nur der Ökonomie schadet...Christoph Quarchs Überlegungen zur Generationengerechtigkeit
Jetzt auf forum:
Schulen stärken Bildung für nachhaltige Entwicklung
Seit 15 Jahren: faire und umweltbewusste Beschaffung mit dem Kompass Nachhaltigkeit
The GREEN MONARCH Awards 2025 Verleihung in Berlin
forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy
Wie Unternehmen mit regionaler Aufforstung ihre ESG-Ziele stärken















