Technik | Green Building, 10.10.2011
Stadt der Zukunft
Was macht das nachhaltige Stadtviertel der Zukunft aus?
Eine sich global beschleunigende Urbanisierung verschiebt den Fokus von der Gebäudeoptimierung hin zur Optimierung von ganzen Quartieren und Städten. Für diese erweiterte Betrachtungsweise der Nachhaltigkeit hat die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGnB) ein vollständig neues Bewertungssystem NSQ (Neubau Stadtquartiere) entwickelt. Mit diesem neuen Planungswerkzeug können Kommunen, Planer und Entwickler bereits in frühen Phasen Standorte, Nutzungen, Strukturen und Varianten systematisch bewerten und optimieren.
Der Hafen Offenbach wird als erstes nachhaltiges Stadtviertel zertifiziert
Die Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft (OPG) realisiert auf der ehemaligen Offenbacher Hafeninsel im Main ein neues Stadtquartier. Das jahrelang brachliegende Industrieareal wird als vielfältiges Stadtquartier mit Wohnen, Arbeiten, Bildung und Freizeit wieder nutzbar gemacht.
Als eines der ersten DGNB-Pilotprojekte wird der Hafen Offenbach durch das Büro Werner Sobek Frankfurt zertifiziert und mit einem Vorzertifikat in Gold als nachhaltiges Stadtquartier ausgezeichnet. Das Quartier dient als Vorbild für zukünftige Stadtentwicklungen, indem es energiesparendes Wohnen und Arbeiten im Grünen mit umweltfreundlicher Mobilität kombiniert und durch Nachverdichtung hochwertigen Wohnraum und urbanes Leben zurück in die Innenstadt holt.
Wie werden Quartiere zertifiziert?
Die Zertifizierung wird durch einen von der DGNB zugelassenen Auditor durchgeführt. Der Auditor wird vom Bauherrn beauftragt und berät ihn und sein Planungsteam. Neben der planungsbegleitenden Optimierung und der Moderation der integralen Planung sammelt der Auditor alle benötigten Unterlagen und Nachweise, um damit bei der DGNB die Prüfung des Projekts zu beantragen. Nach erfolgter Prüfung stellt die DGNB ein entsprechendes Gütesiegel in Bronze, Silber oder Gold aus. Die Zertifikate sind zeitlich in drei Stufen gestaffelt:
Ist das DGNB Bewertungssystem global anwendbar?
Das neue DGNB System NSQ wurde für den deutschen Markt und für Neubaugebiete mit
Stefan Oehler ist Architekt und DGNB Auditor. stefan.oehler@wernersobek.com
Prof. Dr.-Ing. Hans Georg Reinke gründete 2001 gemeinsam mit Werner Sobek die Niederlassung Werner Sobek Frankfurt.
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Der neue Hafen Offenbach mit Blick auf die Frankfurter Skyline |
Die Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft (OPG) realisiert auf der ehemaligen Offenbacher Hafeninsel im Main ein neues Stadtquartier. Das jahrelang brachliegende Industrieareal wird als vielfältiges Stadtquartier mit Wohnen, Arbeiten, Bildung und Freizeit wieder nutzbar gemacht.
Als eines der ersten DGNB-Pilotprojekte wird der Hafen Offenbach durch das Büro Werner Sobek Frankfurt zertifiziert und mit einem Vorzertifikat in Gold als nachhaltiges Stadtquartier ausgezeichnet. Das Quartier dient als Vorbild für zukünftige Stadtentwicklungen, indem es energiesparendes Wohnen und Arbeiten im Grünen mit umweltfreundlicher Mobilität kombiniert und durch Nachverdichtung hochwertigen Wohnraum und urbanes Leben zurück in die Innenstadt holt.
Wie werden Quartiere zertifiziert?
Die Zertifizierung wird durch einen von der DGNB zugelassenen Auditor durchgeführt. Der Auditor wird vom Bauherrn beauftragt und berät ihn und sein Planungsteam. Neben der planungsbegleitenden Optimierung und der Moderation der integralen Planung sammelt der Auditor alle benötigten Unterlagen und Nachweise, um damit bei der DGNB die Prüfung des Projekts zu beantragen. Nach erfolgter Prüfung stellt die DGNB ein entsprechendes Gütesiegel in Bronze, Silber oder Gold aus. Die Zertifikate sind zeitlich in drei Stufen gestaffelt:
- Vorzertifikat Planung: Es muss ein vollständiger städtebaulicher Entwurf vorliegen
- Zertifikat Erschließung: Mindestens 75% der internen Erschließungsflächen müssen fertig gestellt sein
- Zertifikat Quartier: Mindestens 75% des Hochbaus muss fertig gestellt sein
Ist das DGNB Bewertungssystem global anwendbar?
Das neue DGNB System NSQ wurde für den deutschen Markt und für Neubaugebiete mit
Mischnutzung entwickelt. Mit insgesamt 46 DGNB Kriterien wird die Nachhaltigkeit berechnet und vergleichbar gemacht. In zukünftigen Systemvarianten ist vorgesehen, Erweiterungen z.B. auf Bestandsgebäude oder andere Klimazonen zu entwickeln. Somit sind die Grundlagen für ein global anwendbares Städtebausystem geschaffen, welches sich vom Quartier bis hin zur gesamten Stadt anwenden lassen wird.
Von Stefan Oehler und Hans Reinke
Prof. Dr.-Ing. Hans Georg Reinke gründete 2001 gemeinsam mit Werner Sobek die Niederlassung Werner Sobek Frankfurt.
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2011 - Stadt der Zukunft erschienen.
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