Arbeitsmittel zur Entwicklung ressourceneffizienter Produkte und Prozesse
Ressourcen sind ein zwingend notwendiger Einsatzfaktor für viele Produktionsbereiche und somit von grundlegender Bedeutung innerhalb der Wertschöpfungsketten von produzierenden Unternehmen.
Die steigende Nachfrage auf den globalen Rohstoffmärkten durch das Wachstum der Weltbevölkerung und den steigenden Konsum von Produktionsgütern auch in den Schwellenländern verstärkt den ohnehin zunehmenden weltweiten Bedarf an natürlichen Ressourcen. Dem steht die stetige Abnahme der Verfügbarkeit natürlicher Vorkommen gegenüber. Ressourcen unterliegen einer absoluten Begrenztheit - und auch wenn diese Grenzen noch nicht erreicht sind, spielen insbesondere die kurzfristige und verlässliche Verfügbarkeit der Ressourcen für die Produktion sowie kalkulierbare Preisschwankungen eine wichtige Rolle. Versorgungsengpässe, die durch Preisvolatilitäten und mangelhafte Erschließung ausgelöst werden, können ganze Wertschöpfungsketten gefährden. Ein nachhaltiger Lösungsansatz hinsichtlich dieser Problematik ist eine Steigerung der Ressourceneffizienz in allen Bereichen der Wertschöpfungskette - von der Produktgestaltung über die Produktion bis zum Recycling.
Mehr Wertschöpfung durch Ressourceneffizienzstrategien
Realisiert werden kann eine erhöhte Ressourceneffizienz im Wesentlichen durch zentrale Effizienzstrategien wie die Minimierung des Materialeinsatzes, Substitution und Recycling. Erfolgreiche Effizienzstrategien verfolgen das Ziel, durch verminderten Ressourceneinsatz bei gleicher Produktionsmenge bzw. bei einer Erhöhung der Produktionsmenge bei gleichbleibendem Ressourceneinsatz, die Wertschöpfung für einzelne Unternehmen, Branchen und die Volkswirtschaft real zu steigern. Insbesondere in Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) finden sich dafür erhebliche Einsparpotenziale im Materialverbrauch und hinsichtlich der Prozessgestaltung. Material ist eindeutig der größte Kostenfaktor im verarbeitenden Gewerbe - er macht etwa 43 Prozent der Kosten aus, Personalkosten schlagen dagegen lediglich mit durchschnittlich etwa 18 Prozent zu Buche. Daher machen sich Effizienzsteigerungen durch Kosteneinsparungen im Materialbereich schnell als Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen bemerkbar.
Effizienzstrategien schließen die gesamte Kette des Produktlebenswegs - von der Werkstoffherstellung, der Optimierung des Produktionsprozesses bis hin zu Recyclingstrategien - mit ein. Hier gibt es unterschiedlichste Ansatzpunkte für die Einsparung von Ressourcen; und bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte, erfolgreiche Praxisbeispiele sowie vielversprechende Forschungsarbeiten und Studien. Der breite Transfer in die Praxis fehlt bisher allerdings an vielen Stellen.
Die allgemein verständliche und umfassende Darstellung, Förderung und die Anwendung dieses Wissens über den integrierten Einsatz von Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutztechnologien gehört zu den zentralen Aufgaben des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE). Das VDI ZRE ist eine Tochter der VDI GmbH und wurde 2009 mit Mitteln der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gegründet.
Betrachtung des gesamten Produktlebenswegs
Kernaufgabe des VDI ZRE ist es, den integrierten Einsatz von Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutztechnologien allgemein verständlich und umfassend darzustellen und zu befördern. Informationen, Wissen und die Expertise im Hinblick auf den effizienten Einsatz von Ressourcen werden gebündelt, aufbereitet und auf breiter Basis anwenderbezogen zur Verfügung gestellt. Das geschieht zunächst vor allem durch webbasierte, öffentlich zugängliche Arbeitsmittel, die kosteneffizient und einfach genutzt werden können: Ein WebVideomagazin mit monatlich neuen Veröffentlichungen zeigt Best Practice Beispiele, gefilmt im Praxisumfeld; ein webbasierter Effizienzatlas bietet Informationen, um Anbieter in verschiedenen Bereichen der Ressourceneffizienz, z.B. auf Ressourceneffizienz-Beratung spezialisierte Experten, einfach zu identifizieren. Das sind nur einige Beispiele, wie der Transfer von bereits vorhandenem Wissen durch effektive Maßnahmen unterstützt und Ressourceneffizienz als allgemeines Thema verankert werden kann.
Diese muss schon möglichst früh mit in den Produktentwicklungsprozess einbezogen werden. Je früher Aspekte der Ressourceneffizienz in der Planung von Produkten und Produktionsprozessen berücksichtigt werden, desto effektiver wirken sich die Effizienzstrategien aus. Deswegen will das VDI ZRE mit seinen Arbeitsmitteln bereits die Planung von Produkten und Prozessen bzw. die Anpassung von bestehenden Produktionen nach Gesichtspunkten der Ressourceneffizienz unterstützen.
Ressourcenchecks, die Potenziale solcher Anpassungen offenlegen, können online selbstständig und unabhängig von KMUs durchgeführt werden. Um dem Ansatz der ganzheitlichen Betrachtung des kompletten Produktlebenswegs gerecht zu werden, beschäftigt sich das VDI ZRE auch mit der systematischen Erfassung und Darstellung von Prozessketten. So wird das Wissen anschaulich und leichter zugänglich, die Übertragbarkeit von technischen Ansätzen wird verdeutlicht.
Diese an Prozessoptimierungen ausgerichteten Arbeitsmittel zeigen, dass globale Themen wie der steigende Ressourcenverbrauch vor allem technologische Herausforderungen sind. Die Verflechtung von Ressourceneffizienz und unterschiedlichen Technologiebereichen offenbart ein zentrales Handlungsfeld für Ingenieure. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) verfolgt, gemeinsam mit anderen technischen Regelsetzern, z.B. auch das Ziel, Effizienzfragen fest in die Richtlinienarbeit einzubinden. Die Arbeit der Ingenieure bietet eine ideale Synergie zwischen Beschreibung des Standes der Technik, Forschung & Wissenschaft und der Praxisumsetzung.
Marktvorteile durch innovative Technologien
Effizienztechnologien haben bereits heute einen hohen Marktwert und es ist davon auszugehen, dass sich diese Nachfrage mittel- und langfristig enorm erhöhen wird. Für deutsche Unternehmen ist die Entwicklung ressourceneffizienter Produkte und Prozesse gleichbedeutend mit aktiver Zukunftssicherung. Insbesondere in KMU stellt die Steigerung der Ressourceneffizienz daher ein zentrales Handlungsfeld dar. Ressourceneffizienz schützt nicht nur vor den Gefahren volatiler Preisentwicklungen auf den Weltmärkten, sondern bringt viele Vorteile für die Volkswirtschaft insgesamt mit sich. Neben der Reduzierung der Abhängigkeit von Rohstoffförderländern eröffnen sich Marktvorteile durch die Entwicklung und Nutzung überlegener innovativer Technologien, bis hin zur Schaffung neuer Produkte und Märkte. Darüber hinaus unterstützt die Entlastung der Umwelt - von Eingriffen durch Rohstoffentnahme einerseits und weniger Emissionen, Abfall und Abwasser auf der anderen Seite - eine nachhaltige ökonomische und ökologische Entwicklung.
Insbesondere im Materialbereich lohnt sich Effizienzsteigerung durch Kosteneinsparungen. |
Mehr Wertschöpfung durch Ressourceneffizienzstrategien
Realisiert werden kann eine erhöhte Ressourceneffizienz im Wesentlichen durch zentrale Effizienzstrategien wie die Minimierung des Materialeinsatzes, Substitution und Recycling. Erfolgreiche Effizienzstrategien verfolgen das Ziel, durch verminderten Ressourceneinsatz bei gleicher Produktionsmenge bzw. bei einer Erhöhung der Produktionsmenge bei gleichbleibendem Ressourceneinsatz, die Wertschöpfung für einzelne Unternehmen, Branchen und die Volkswirtschaft real zu steigern. Insbesondere in Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) finden sich dafür erhebliche Einsparpotenziale im Materialverbrauch und hinsichtlich der Prozessgestaltung. Material ist eindeutig der größte Kostenfaktor im verarbeitenden Gewerbe - er macht etwa 43 Prozent der Kosten aus, Personalkosten schlagen dagegen lediglich mit durchschnittlich etwa 18 Prozent zu Buche. Daher machen sich Effizienzsteigerungen durch Kosteneinsparungen im Materialbereich schnell als Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen bemerkbar.
Effizienzstrategien schließen die gesamte Kette des Produktlebenswegs - von der Werkstoffherstellung, der Optimierung des Produktionsprozesses bis hin zu Recyclingstrategien - mit ein. Hier gibt es unterschiedlichste Ansatzpunkte für die Einsparung von Ressourcen; und bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte, erfolgreiche Praxisbeispiele sowie vielversprechende Forschungsarbeiten und Studien. Der breite Transfer in die Praxis fehlt bisher allerdings an vielen Stellen.
Die allgemein verständliche und umfassende Darstellung, Förderung und die Anwendung dieses Wissens über den integrierten Einsatz von Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutztechnologien gehört zu den zentralen Aufgaben des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE). Das VDI ZRE ist eine Tochter der VDI GmbH und wurde 2009 mit Mitteln der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gegründet.
Betrachtung des gesamten Produktlebenswegs
Kernaufgabe des VDI ZRE ist es, den integrierten Einsatz von Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutztechnologien allgemein verständlich und umfassend darzustellen und zu befördern. Informationen, Wissen und die Expertise im Hinblick auf den effizienten Einsatz von Ressourcen werden gebündelt, aufbereitet und auf breiter Basis anwenderbezogen zur Verfügung gestellt. Das geschieht zunächst vor allem durch webbasierte, öffentlich zugängliche Arbeitsmittel, die kosteneffizient und einfach genutzt werden können: Ein WebVideomagazin mit monatlich neuen Veröffentlichungen zeigt Best Practice Beispiele, gefilmt im Praxisumfeld; ein webbasierter Effizienzatlas bietet Informationen, um Anbieter in verschiedenen Bereichen der Ressourceneffizienz, z.B. auf Ressourceneffizienz-Beratung spezialisierte Experten, einfach zu identifizieren. Das sind nur einige Beispiele, wie der Transfer von bereits vorhandenem Wissen durch effektive Maßnahmen unterstützt und Ressourceneffizienz als allgemeines Thema verankert werden kann.
Diese muss schon möglichst früh mit in den Produktentwicklungsprozess einbezogen werden. Je früher Aspekte der Ressourceneffizienz in der Planung von Produkten und Produktionsprozessen berücksichtigt werden, desto effektiver wirken sich die Effizienzstrategien aus. Deswegen will das VDI ZRE mit seinen Arbeitsmitteln bereits die Planung von Produkten und Prozessen bzw. die Anpassung von bestehenden Produktionen nach Gesichtspunkten der Ressourceneffizienz unterstützen.
Ressourcenchecks, die Potenziale solcher Anpassungen offenlegen, können online selbstständig und unabhängig von KMUs durchgeführt werden. Um dem Ansatz der ganzheitlichen Betrachtung des kompletten Produktlebenswegs gerecht zu werden, beschäftigt sich das VDI ZRE auch mit der systematischen Erfassung und Darstellung von Prozessketten. So wird das Wissen anschaulich und leichter zugänglich, die Übertragbarkeit von technischen Ansätzen wird verdeutlicht.
Diese an Prozessoptimierungen ausgerichteten Arbeitsmittel zeigen, dass globale Themen wie der steigende Ressourcenverbrauch vor allem technologische Herausforderungen sind. Die Verflechtung von Ressourceneffizienz und unterschiedlichen Technologiebereichen offenbart ein zentrales Handlungsfeld für Ingenieure. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) verfolgt, gemeinsam mit anderen technischen Regelsetzern, z.B. auch das Ziel, Effizienzfragen fest in die Richtlinienarbeit einzubinden. Die Arbeit der Ingenieure bietet eine ideale Synergie zwischen Beschreibung des Standes der Technik, Forschung & Wissenschaft und der Praxisumsetzung.
Marktvorteile durch innovative Technologien
Effizienztechnologien haben bereits heute einen hohen Marktwert und es ist davon auszugehen, dass sich diese Nachfrage mittel- und langfristig enorm erhöhen wird. Für deutsche Unternehmen ist die Entwicklung ressourceneffizienter Produkte und Prozesse gleichbedeutend mit aktiver Zukunftssicherung. Insbesondere in KMU stellt die Steigerung der Ressourceneffizienz daher ein zentrales Handlungsfeld dar. Ressourceneffizienz schützt nicht nur vor den Gefahren volatiler Preisentwicklungen auf den Weltmärkten, sondern bringt viele Vorteile für die Volkswirtschaft insgesamt mit sich. Neben der Reduzierung der Abhängigkeit von Rohstoffförderländern eröffnen sich Marktvorteile durch die Entwicklung und Nutzung überlegener innovativer Technologien, bis hin zur Schaffung neuer Produkte und Märkte. Darüber hinaus unterstützt die Entlastung der Umwelt - von Eingriffen durch Rohstoffentnahme einerseits und weniger Emissionen, Abfall und Abwasser auf der anderen Seite - eine nachhaltige ökonomische und ökologische Entwicklung.
Von Werner Maass und Kerstin Noack, VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (VDI-ZRE)
Quelle:
Umwelt | Ressourcen, 02.09.2011
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