Emsland übernimmt Vorreiterrolle bei alternativen Energien

Zwei Drittel des Strombedarfs werden aus erneuerbarer Energie erzeugt

Die Energiewende ist beschlossene Sache. Wenn die ersten acht Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden, droht einzelnen Regionen der Blackout. Für den Präsidenten der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, ist das keine Panikmache. Solche Ängste hätten "durchaus einen berechtigten Hintergrund", sagte er der Wirtschaftswoche. Für Menschen und Firmen sind die Schäden eines längeren Stromausfalls immens. Beim bislang längsten Stromausfall in Deutschland wurde der Schaden im Münsterland im Winter 2005 nach fünf Tagen ohne Energie aus der Steckdose auf mehr als 100 Millionen Euro beziffert. Damals knickten Strommasten um, die dem Gewicht von Eis und Schnee nicht gewachsen waren.

Im Emsland wird bereits rund zwei Drittel des verbrauchten Stroms aus alternativer Energie erzeugt.
Foto: © ger.hardt / pixelio
Nördlich vom Münsterland, im Emsland, sind die Firmen auf die Energiewende der Bundesregierung nach Angaben von Landrat Hermann Bröring (CDU) bestens vorbereitet. Das Kernkraftwerk in Lingen, das 2022 abgeschaltet werden soll, produziert jährlich rund elf Milliarden kWh Strom. Doch der prozentuale Anteil an der Gesamtenergie sinkt stetig, weil im Emsland immer mehr erneuerbare Energie erzeugt wird. So produzieren inzwischen fast 500 Windkraftanlagen im Emsland Strom. Der Gesamtstromverbrauch im Landkreis betrug 2008 etwas mehr als 2.500 Gigawattstunden (GWh). Davon wurde aus erneuerbaren Energien bereits 1.064 GWh produziert. Dies entspricht einem Anteil von 42,5%, wobei der Bundesdurchschnitt 2008 lediglich bei 15,1% lag. Heute liegt der Anteil im Emsland sogar bei geschätzten 70 Prozent.

Dass im Emsland bereits rund zwei Drittel des verbrauchten Stroms aus alternativer Energie erzeugt wird, liegt Bröring zufolge einerseits an den zahlreichen Firmen, die im Energiesektor Innovationen vorantreiben und andererseits an der steigenden Zahl an Unternehmen, die auf autarke Energieversorgung setzen. Als Beispiele für Innovationen nennt der Landrat beispielsweise die Firma Enercon, die derzeit ein Rotorenwerk für Windkraftanlagen im emsländischen Haren errichtet. www.enercon.de

Im südlichen Emsland, in Salzbergen, haben sich neben dem Global Player GE, der seine Sparte Windkraft hier zentriert, weitere innovative Unternehmen etabliert - zum Beispiel die Beckmann Volmer Unternehmensgruppe. Sie besteht aus mehreren Geschäftsfeldern, die symbiotisch zueinander in Verbindung stehen. Eines davon ist die Windenergie. Aus einem Pool von langjährigem Know-how und der daraus resultierenden Kompetenz erwachsen stets neue Gebiete, die erfolgreich in Angriff genommen und umgesetzt werden. Die Windenergie spielt die Hauptrolle in der regenerativen Energieerzeugung. Bereits heute erzeugt die Windenergie mit über 40 % den größten Teil des regenerativen Stroms. Nachdem bereits der europäische und asiatische Markt erfolgreich erschlossen wurden, hat sich das Unternehmen zur Aufgabe gemacht, sein internationales Vertriebsnetz weiter auszubauen und nun auch auf dem amerikanischen Markt als Hersteller und Zulieferer zu fungieren. Weitere Informationen unter www.beckmann-volmer.de.

Im Jahr 1860 wurde die Raffinerie H&R ChemPharm in Salzbergen gegründet. Noch heute produziert sie am selben Standort im südlichen Emsland: sie ist die weltweit älteste Spezialraffinerie. Auch nach über 150 Jahren stellt sie mehr als 800 Grundstoffe her, die an alle denkbaren Industrien zur Weiterverarbeitung verkauft werden. Dazu gehören unter anderem Extrakte (als Weichmacher für die Reifenindustrie), Druckfarbenöle (hauptsächlich für Zeitungen), technische Weißöle (zum Beispiel für Möbelpolitur), medizinische Weißöle (zum Beispiel als Produktionsöle für lebensmittelkompatible Kunststoffe), Paraffine (Kosmetikindustrie, Kerzenwachs), Grundöle (die unter anderem zu diversen Schmierstoffe, wie etwa Motoröl veredelt werden) sowie Bitumen (zum Beispiel Straßenbau).
Über ein eigenes Kraftwerk ist die H&R ChemPharm in Selbstversorger im Bereich der Dampf- und Stromgewinnung. Es arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Koppelung. Die Spezialraffinerie möchte nach eigenen Angaben eine "Grüne Raffinerie" werden. Mit 360 Mitarbeitern zählt die Raffinerie zu den größeren Arbeitgebern im Emsland. www.hansen-rosenthal.de.

Mit dem interkommunalen Industriegebiet "Green Energy Park A 31" haben die Gemeinden Heede und Dersum ein zukunftweisendes und in der Region bisher einmaliges Projekt auf den Weg gebracht. Ausgerichtet auf die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energie sollen sich die in dem Technologiepark produzierten Produkte nicht nur durch technische Innovationen, sondern auch durch eine CO2-freie Herstellung auszeichnen. So wird sich - um nur ein Beispiel zu nennen - die Firma Mithras im Bereich der solarthermischen Stromerzeugung, Kälteerzeugung und Meerwasserentsalzung etablieren. www.greenenergypark.de.


Pressekontakt:
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Herderplatz 5
55124 Mainz
Thomas Rentschler & Katja Hinze
Tel 06131-21632-11
emsland@recompr.de
www.recompr.de

Quelle:
Technik | Energie, 29.08.2011
     
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