Die Helden der Erneuerbaren
Zur Sonne, zur Freiheit
Von Tina Teucher
Sie sind Sonnenkönige. Sie sind junge und junggebliebene Wilde. Sie sind die dezentralen Thronfolger der Energie-Riesen. Und sie sind die Wegbereiter der Energiewende. Viele von ihnen investierten bereits viel Kraft, Glauben, Energie und Geld in Erneuerbare, bevor die meisten von uns das Thema zum ersten Mal berührte. Wir lassen sie zu Wort kommen. Kennen Sie weitere Energiehelden, denen ein forum gegeben werden sollte? Schreiben Sie uns an leserbriefe@forum-csr.net
Zum Gedenken an den "Solarpapst" Hermann Scheer (1944 bis 2010)
Hermann Scheer war ein kreativer Politiker, Publizist und Initiator. Als Mitglied des Bundestages, Vorsitzender des Weltrats Erneuerbarer Energien und Träger des alternativen Nobelpreises förderte er Erneuerbare Energien als Schlüssel, um technischen Fortschritt mit Moral, und Ökologie mit Ökonomie zu koppeln. Im Jahr 2000 war der SPD-Politiker an der Entwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) maßgeblich beteiligt. Mit dessen Hilfe ist Deutschland an die Spitze der Energieproduktion durch erneuerbarer Energien gelangt. Knapp 50 Staaten haben das Gesetz zur Einspeisevergütung seither adaptiert.
In seinem Buch "Energieautonomie" beschreibt Hermann Scheer die vielfältigen mentalen Barrieren, die "Macht des tradierten Energiedenkens". Für Scheer ist die "Energieautonomie" sofort und überall umsetzbar: dezentral, individuell und mit unmittelbar spürbaren Folgen. "Ich bin der Überzeugung, wer einmal verstanden hat, dass diese Möglichkeit besteht und warum sie nötig ist, dem geht das nie wieder aus dem Kopf." Die von Scheer entwickelte "neue Politik für erneuerbare Energien" führt die Diskussion aus dem geistigen Gefängnis des spezialisierten Energiedenkens heraus. Mit dem Film "Energy Autonomy" von Carl. A. Fechner und seinem post mortem erschienenen Buch "Der energethische Imperativ" erhielten Scheers Ideen weitere Bekanntheit. Wir freuen uns, dass wir die Arbeit dieses großen Visionärs bereits 1989 in ECO-World vorgestellt und damit verbreitet haben.
Hermann Scheer hat uns durch sein Wirken immer wieder bestärkt und motiviert.
Vor allem ihm ist es zu verdanken, dass wir heute an einen Ausstieg denken und die dafür erforderlichen technischen und politischen Grundlagen nutzen können.
"Liebe auf den ersten Blick"
Die Idee ließ Matthias Willenbacher einfach nicht mehr los: Aus der Kraft der Natur Energie für den Menschen gewinnen! Der engagierte Unternehmer gehört zu den führenden Projektentwicklern erneuerbarer Energien. Sein Unternehmen juwi wird von der Vision einer rein regenerativen Energieversorgung geleitet. Das beste Beispiel für die Umsetzbarkeit dieser Vision ist die Haupt-Arbeitsstätte der mittlerweile rund 700 Mitarbeiter: das energieeffizienteste Bürogebäude der Welt wurde inhouse konzipiert, innerhalb eines Jahres errichtet und produziert nun mehr Energie als es verbraucht. Ein Symbol für die konsequente Umsetzung der bevorstehenden Energiewende, die Willenbacher so beschreibt:
"Die Energie der Zukunft ist erneuerbar, das ist klar. Zukünftig werden wir unseren Bedarf an Strom und Wärme zu 100 Prozent aus der Kraft der erneuerbaren Energien decken. Die Zahlen zeigen: Sowohl die Sonnen- als auch die Windenergie können den derzeitigen Weltenergiebedarf mehrfach decken. Das Potenzial ist riesig. Wenn ich von einer Zukunft mit 100 Prozent erneuerbaren Energien spreche, dann spreche ich von einer nahen Zukunft. Bei einem forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien könnten wir in Deutschland schon 2030 eine regenerative Vollversorgung haben - sauber, preiswert, unabhängig und risikofrei. Doch der Ausbau sollte dezentral erfolgen. Dann profitieren die Gemeinden und Menschen vor Ort. So können sie ihren Strom selbst produzieren, machen sich unabhängig von Stromimporten und profitieren von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung in der Region. Und Strom wäre für alle da - egal wo auf der Welt man wohnt."
Sie sind Sonnenkönige. Sie sind junge und junggebliebene Wilde. Sie sind die dezentralen Thronfolger der Energie-Riesen. Und sie sind die Wegbereiter der Energiewende. Viele von ihnen investierten bereits viel Kraft, Glauben, Energie und Geld in Erneuerbare, bevor die meisten von uns das Thema zum ersten Mal berührte. Wir lassen sie zu Wort kommen. Kennen Sie weitere Energiehelden, denen ein forum gegeben werden sollte? Schreiben Sie uns an leserbriefe@forum-csr.net
Zum Gedenken an den "Solarpapst" Hermann Scheer (1944 bis 2010)
Hermann Scheer |
In seinem Buch "Energieautonomie" beschreibt Hermann Scheer die vielfältigen mentalen Barrieren, die "Macht des tradierten Energiedenkens". Für Scheer ist die "Energieautonomie" sofort und überall umsetzbar: dezentral, individuell und mit unmittelbar spürbaren Folgen. "Ich bin der Überzeugung, wer einmal verstanden hat, dass diese Möglichkeit besteht und warum sie nötig ist, dem geht das nie wieder aus dem Kopf." Die von Scheer entwickelte "neue Politik für erneuerbare Energien" führt die Diskussion aus dem geistigen Gefängnis des spezialisierten Energiedenkens heraus. Mit dem Film "Energy Autonomy" von Carl. A. Fechner und seinem post mortem erschienenen Buch "Der energethische Imperativ" erhielten Scheers Ideen weitere Bekanntheit. Wir freuen uns, dass wir die Arbeit dieses großen Visionärs bereits 1989 in ECO-World vorgestellt und damit verbreitet haben.
Hermann Scheer hat uns durch sein Wirken immer wieder bestärkt und motiviert.
Vor allem ihm ist es zu verdanken, dass wir heute an einen Ausstieg denken und die dafür erforderlichen technischen und politischen Grundlagen nutzen können.
"Liebe auf den ersten Blick"
Matthias Willenbacher |
"Die Energie der Zukunft ist erneuerbar, das ist klar. Zukünftig werden wir unseren Bedarf an Strom und Wärme zu 100 Prozent aus der Kraft der erneuerbaren Energien decken. Die Zahlen zeigen: Sowohl die Sonnen- als auch die Windenergie können den derzeitigen Weltenergiebedarf mehrfach decken. Das Potenzial ist riesig. Wenn ich von einer Zukunft mit 100 Prozent erneuerbaren Energien spreche, dann spreche ich von einer nahen Zukunft. Bei einem forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien könnten wir in Deutschland schon 2030 eine regenerative Vollversorgung haben - sauber, preiswert, unabhängig und risikofrei. Doch der Ausbau sollte dezentral erfolgen. Dann profitieren die Gemeinden und Menschen vor Ort. So können sie ihren Strom selbst produzieren, machen sich unabhängig von Stromimporten und profitieren von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung in der Region. Und Strom wäre für alle da - egal wo auf der Welt man wohnt."
Quelle:
Technik | Energie, 19.08.2011
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 03/2011 - Schöne Aussichten erschienen.
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