Zukunft von Klimaschutzprojekten in Deutschland gefährdet
Industrieunternehmen plädieren für Fortführung

Unter dem Kyoto-Protokoll von 1997 wurden bindende Verpflichtungen für Emissionen von Treibhausgasen vereinbart. Dieses Instrumentarium läuft 2012 aus. Da auf Ebene der Vereinten Nationen keine schnelle Einigung auf ein Nachfolgeabkommen in Sicht ist, stehen die deutschen Klimaschutzziele dann nur noch unter dem EU-Emissionshandel als übergeordnetem, rechtlich bindenden Rahmen. Unter diesem sind zusätzliche nationale Minderungsprojekte zwar möglich. Die Regeln hierfür wurden jedoch nie ausgestaltet. Darauf drängen nun acht Unternehmen, die frühzeitig im Klimaschutz aktiv waren, in einem gemeinsamen Positionspapier.
Bislang ist unter dem Kyoto-Protokoll die gemeinsame Implementierung - "Joint Implementation", kurz: JI - möglich. Für derartige Projekte muss nach strengen Auflagen nachgewiesen werden, dass sie zu zusätzlichen Emissionsminderungen führen, die über die gesetzlichen Verpflichtungen wie unter dem EU-Emissionshandel hinausgehen. JI-Projekte sind deshalb grundsätzlich sehr innovativ und überdies ökologisch besonders wertvoll: Im Gegensatz zu im Ausland zugekauften Verschmutzungsrechten handelt es sich um Maßnahmen in Deutschland. Dadurch werden Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit vor Ort und über den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Rahmen hinaus verbessert. Das ist besonders nachhaltig, denn die Investitionen in Deutschland sichern Arbeitsplätze, die Emissionen werden auch über den Projektzeitraum hinaus dauerhaft gesenkt.
Deutschland ist zu einem Vorreiterland der Joint Implementation geworden. Bis Ende 2012 werden so mindestens 18,6 Millionen Tonnen des Klimagases CO2 eingespart worden sein. Um diesen Vorsprung nicht zu verspielen, fordern die Unterzeichner, dass sich Deutschland für die Ausgestaltung eines JI entsprechenden Mechanismus in der EU einsetzt, und überdies auf internationaler Ebene auf eine Fortführung von Joint Implementation hinwirkt. Um Stillstand in diesem innovativen Klimaschutzinstrument zu vermeiden, schlagen die Unterzeichner vor, die zügige Ausgestaltung auf EU-Ebene zu priorisieren.
Das Positionspapier datiert auf den 18.05.2011. Es wurde unterzeichnet von Ago AG, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, EnBW Gas GmbH, Energiecontracting Heidelberg AG, FutureCamp Climate GmbH, Imtech Contracting GmbH, Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Hessen, Proenergy Contracting GmbH&Co.KG
Für Fragen steht Ihnen Dr. Roland Geres (FutureCamp) unter der E-Mail-Adresse roland.geres@future-camp.de oder der Telefonnummer 089 45 22 67-33 gerne zur Verfügung.
Zu FutureCamp
Die Münchner Unternehmensberatung FutureCamp Climate GmbH erbringt operative und strategische Beratungsleistungen in den Kompetenzfeldern Klimaschutz und Emissionshandel. Ein interdisziplinär zusammengestelltes Team von Spezialisten agiert seit 2001 im Markt und hat umfassende Erfahrung in der professionellen Zusammenarbeit mit Konzernen, regierungsnahen Behörden und mittelständischen Unternehmen.
FutureCamp Climate GmbH
Aschauer Str. 30
81549 München
Fon +49 (89) 45 22 67 -0
Fax +49 (89) 45 22 67 -11
climate@future-camp.de
www.future-camp.de
Quelle:
Umwelt | Klima, 06.06.2011

Save the Ocean
forum 02/2025 ist erschienen
- Regenerativ
- Coworkation
- Klimadiesel
- Kreislaufwirtschaft
Kaufen...
Abonnieren...
27
MÄR
2025
MÄR
2025
02
APR
2025
APR
2025
5. Runder Tisch der Infrarotheizungsbranche & Konferenz "Infrarotheizung: Wirtschaftlichkeit im Fokus"
Wissensplattform und Netzwerk-Treff rund um die Infrarotheiztechnik
97070 Würzburg
Wissensplattform und Netzwerk-Treff rund um die Infrarotheiztechnik
97070 Würzburg
03
APR
2025
APR
2025
ESG-Transformation trotz CSRD-Verschiebung?
Erweist sich der Omnibus-Entwurf für Unternehmen als Vorteil oder Bärendienst?
Webinar
Erweist sich der Omnibus-Entwurf für Unternehmen als Vorteil oder Bärendienst?
Webinar
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Digitalisierung

Christoph Quarch ruft zum zeitnahen "Human Action Summit" auf
Jetzt auf forum:
Friede sei mit uns – ein christlicher Wunsch!
Product Compliance, Herstellerverantwortung und Nachhaltigkeit in einem Event
circulee stattet WWF Deutschland zukünftig mit grüner IT aus
Moosdisplays sorgen für frische Luft in der Marktplatz Galerie
Waldwissenschaft einig: Intakte Wälder sind Grundvoraussetzung für Ernährungssicherheit