Keine Waffen. Kein Greenwashing.Keine Kompromisse. Investieren mit echtem Impact. Jetzt Entdecken! Triodos Bank

Hunderte Affen müssen für "Ökoholz" sterben

Massentötungen in Südafrika gefährden Artenvielfalt - Pro Wildlife kritisiert das Holzsiegel FSC

In Südafrika werden jährlich hunderte Paviane auf Holzplantagen abgeschossen, die vom FSC (Forest Stewardship Council) für ihre angebliche ökologische Nachhaltigkeit zertifiziert sind. Die Artenschutzorganisation Pro Wildlife kritisiert die Abschüsse als grausam und ökologisch nicht vertretbar.

In Südafrika leben Paviane in der Nähe von Holzplantagen gefährlich: Für die Betreiber sind sie Schädlinge und werden sogar auf vom FSC zertifizierten Plantagen abgeschossen.
Foto: © joakant / Pixelio.de
"Welcher umweltbewusste FSC-Kunde erwartet schon, dass er mit seinem Kauf den Abschuss von Affen mitfinanziert?" fragt Birgit Trinks von Pro Wildlife. Das Holz der betroffenen FSC-Plantagen wird unter anderem zu Zellstoff weiterverarbeitet und als "ökologisch korrektes" FSC-Papier verkauft. "Wir fordern den FSC auf, diesen Plantagen die Zertifizierung sofort zu entziehen, solange weiter Affen getötet werden", so Trinks.

In der Provinz Mpumalanga, dem Zentrum der Holzindustrie Südafrikas, wurden nach Angaben südafrikanischer Umweltschützer allein in den letzten drei Monaten 395 Affen auf den Holzplantagen von Komatiland Forest und York Timber getötet. Für weitere 1040 Affen gibt es Abschussgenehmigungen noch für dieses Jahr. Die meisten Tiere sterben ausgerechnet auf Plantagen, die das renommierte FSC-Zertifikat tragen, obwohl die Abschüsse negative Auswirkungen für die Artenvielfalt befürchten lassen: Paviane verbreiten die Samen zahlloser heimischer Baum- und anderer Pflanzenarten der Region Mpumalanga. Studien zeigen, dass gerade stark bedrohte Baumarten auf Paviane angewiesen sind.

Massenabschüsse - grausam, teuer und ohne Wirkung

Für Plantagenbetreiber sind Paviane lästige Schädlinge. Denn die Tiere fressen die Baumrinde von Pinien. Wo die Rinde beschädigt ist, sind die Bäume anfälliger für Schädlinge oder der Baum wächst schief. Das Holz lässt sich schlechter verarbeiten und erzielt geringere Preise. Die Holzfirmen lassen deshalb jährlich hunderte Affen abschießen. Etwa 5,6 Millionen Rand (umgerechnet mehr als eine halbe Million Euro) haben die Plantagenbesitzer der Mpumalanga Region hierfür ausgegeben. Sie versehen einzelne Tiere aus den Herden mit Überwachungshalsbändern. Nähern sich Paviane gefährdeten Pinienplantagen, dann greifen sie zur Waffe. "Studien zeigen jedoch, dass die Schäden nicht zurückgehen, wenn die Paviane getötet werden. Die Abschüsse sind also nicht nur grausam, sondern auch völlig unsinnig", so Trinks.

Humane und preiswerte Alternativen gefordert

"Statt viel Geld für die Abschüsse auszugeben, könnten Schutzgürtel um die Plantagen angelegt werden - aus Pflanzen, die den Affen als geeigneteres Futter dienen können", kritisiert Pro Wildlife. Da Pinien nicht auf den natürlichen Speiseplan von Pavianen gehören, lässt das Fressen der Rinde darauf schließen, dass die Affen Mangelerscheinungen haben, weil ihr natürlicher Lebensraum schwindet: "Plantagen sind Monokulturen, in denen die Tiere ihren Nahrungsbedarf nicht optimal decken können. So könnte das Verteilen von Mineralien-Lecksteinen eine viel günstigere und akzeptablere Lösung als der Abschuss der Affenfamilien sein", betont Trinks.

Schmutzige Machenschaften - und dennoch ein Ökosiegel?

"Vollkommen unverständlich ist, dass die Plantagen jährlich von einer Zertifizierungsstelle des FSC begutachtet werden und trotz der Abschusspraxis ihr Siegel behalten", kritisiert Birgit Trinks. Der Affenabschuss in Südafrika wirft einen weiteren Schatten auf das Umweltsiegel, das erst kürzlich mit Berichten über Kahlschlag in schwedischen Primärwäldern für Schlagzeilen sorgte.

Über Pro Wildlife

Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation, die sich global für den Schutz von Wild?tie?ren und ihrer Lebensräume einsetzt. Weltweit unterstützt Pro Wildlife Artenschutzprojekte vor Ort und leistet Aufklärungsarbeit, um Wildtierhandel und Wilderei einzudämmen. Pro Wildlife nimmt an Konferenzen wie der Internationalen Walfangkommission (IWC), dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA, engl. CITES) oder der Konvention zum Er?halt der Biodiversität (CBD) teil, um den Schutzstatus von Wildtieren weltweit zu verbessern.

Pro Wildlife ist Mitglied des Species Survival Network (SSN), einem Zusammenschluss von über 80 Verbänden weltweit, die sich dem Schutz bedrohter Wildtiere und -Pflanzen verschrieben haben. Als Mitglied der internationalen Bündnisse Shark Alliance und OCEAN2012 kämpft Pro Wildlife gegen die Plünderung der Meere.

Quelle: Pro Wildlife e.V.
Umwelt | Umweltschutz, 06.04.2011
     
Cover des aktuellen Hefts

Krieg & Klimakatastrophe

forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2023 mit dem Schwerpunkt: Zukunft gestalten

  • Im Garten des Geistes
  • Zirkularität in der Praxis
  • nachhaltig ist nicht genug
  • Zivilgesellschaft und Politik
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
23
MÄR
2023
VNU Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagertag
Trends und Tools für die nachhaltige Unternehmensentwicklung
60313 Frankfurt am Main, IHK
24
MÄR
2023
E-XPO 5020
E-Mobilität, Energie & Nachhaltigkeit
A-5020 Salzburg Messezentrum
24
MÄR
2023
12. Deauville Green Awards
Call for Films 2023 - Letzte Chance: 24. März!
F-14800 Deauville
Alle Veranstaltungen...

Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!

Pioniere & Visionen

Wie „Klimahelden“ als Ansporn dienen
Der Donnersbergkreis zeichnet regelmäßig gute Ideen und Projekte aus
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Datenschutz in nachhaltigen Unternehmen

Studie zu Gewürzen und Kräutern:

Gebrauchte Software für nachhaltige IT im Unternehmen

Das 9-Euro-Ticket ist bei der TeamBank zurück

DURABLE Trendpaper:

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft:

10 Mio. € Wachstumsfinanzierung für globale Expansion grüner Chemie

Global Recycling Day 2023 am 18. März

  • Frankfurt University of Applied Sciences
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • toom Baumarkt GmbH
  • Nespresso Deutschland GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Telefónica Germany GmbH & Co. OHG
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • PEFC Deutschland e. V.
  • Global Nature Fund (GNF)