Wirtschaft | CSR & Strategie, 18.08.2009
Nachhaltigkeit besitzt Wirtschaftskraft
- nicht nur für Großkonzerne
forum sprach mit Hans Taubenberger von der PDR Recycling GmbH über unternehmerische Verantwortung von kleinen und mittelständischen Unternehmen, die gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten an Bedeutung gewinnt.
Herr Taubenberger, kleine und mittelständische Unternehmen thematisieren CSR weitaus weniger, als es die großen Konzerne tun. Woran, meinen Sie, könnte das liegen?
Ich kann mir vorstellen, dass Konzerne mit ihren PR-Abteilungen entsprechendes Budget zur Verfügung haben - im Gegensatz zu kleineren Unternehmen.
Große und kleine Unternehmen, die in den letzten Jahren soziale, ökologische und ökonomische Faktoren gleichermaßen berücksichtigt haben, stehen in diesen Tagen sehr gut da. Insofern hat sich die "Strategie Nachhaltigkeit" doch bislang bewährt, oder?
Das stimmt. Diesen Unternehmen geht es nach wie vor gut - man muss dabei aber die jeweilige Branche berücksichtigen. Aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen werden überdurchschnittliche Erträge eingefahren, die Kundenbindung ist gut, die Mitarbeiter sind zufrieden und die Reputation stimmt. Das sind jene Betriebe, die schon vor Jahren den richtigen Weg eingeschlagen haben. Ein Unternehmen aber, dem es jetzt schlecht geht, kann sich ein abruptes Umdenken und Umstrukturieren schwer leisten.
Und wie, denken Sie, reagieren die Unternehmen, die bereits umgedacht haben? Wird der aktuelle wirtschaftliche Abschwung zu weniger CSR-Engagement führen?
In Zeiten einer Konjunkturflaute muss gespart werden, bei großen und kleinen Unternehmen gleichermaßen. Vieles, was nicht unmittelbar absatzfördernd wirkt, wird auf Eis gelegt. Darunter leiden auch soziale und ökologische Projekte - so falsch es auch sein mag. Ein Unternehmen muss in erster Linie seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen können. Wenn Sie vor lauter sozialer Einstellung den Bach runtergehen, haben Sie ein ernsthaftes Problem. Ein Unternehmen wiederum, das nur der Selbstdarstellung wegen CSR-Maßnahmen ergreift, finde ich aber auch nicht gut.
Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus? Bekommen Sie auch von Ihren Mitarbeitern Feedback?
Natürlich. Wir machen jährlich eine Mitarbeiterbefragung und lassen gezielt unsere CSR-Leistung bewerten. Aber auch wenn wir Bewerbungen bekommen, wird darin häufig betont, wie gut zum Beispiel der Umstand gefällt, dass wir ein familienfreundlicher, sozialer Arbeitgeber sind.
Wie kommunizieren Sie Ihr Engagement?
Wir haben eine Firmenzeitschrift und machen entsprechend Pressearbeit. Und es trägt Früchte: Im November 2008 sind wir zertifiziert worden von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung für Beruf und Familie. Sowohl die Lokalpresse als auch Fachzeitungen haben darüber berichtet. Wir laden außerdem bei unserem Tag der offenen Tür die Bevölkerung und Familien der Mitarbeiter ein, sich PDR anzuschauen.
Häufig kritisieren Wissenschaftler, Politiker und NPOs, dass die Bedeutung und Zielrichtung einer nachhaltigen Entwicklung nicht in den Köpfen der Bevölkerung angekommen ist. Was können kleine und mittelständische Unternehmen tun?
Wir müssen alle miteinander etwas tun. Das ist keine Frage der Zuweisung von Verantwortung an eine Gruppe. Die Politik schafft Rahmenbedingungen, aber Besitz verpflichtet. Wie Unternehmer dieser Pflicht nachkommen, ist Angelegenheit des Einzelnen. Wenn nicht verantwortungsvoll gehandelt und gewirtschaftet wird, ist das eine sehr traurige Entwicklung. Insofern gibt es für mich auf Ihre Frage nur eine Antwort: Handeln. Die Unternehmen mögen sich ihrer Verantwortung bewusst werden, sich ihr stellen und die Dinge tun, die getan werden sollten.
Das Interview führte Sabrina Krebs.
Herr Taubenberger, kleine und mittelständische Unternehmen thematisieren CSR weitaus weniger, als es die großen Konzerne tun. Woran, meinen Sie, könnte das liegen?
Ich kann mir vorstellen, dass Konzerne mit ihren PR-Abteilungen entsprechendes Budget zur Verfügung haben - im Gegensatz zu kleineren Unternehmen.
Große und kleine Unternehmen, die in den letzten Jahren soziale, ökologische und ökonomische Faktoren gleichermaßen berücksichtigt haben, stehen in diesen Tagen sehr gut da. Insofern hat sich die "Strategie Nachhaltigkeit" doch bislang bewährt, oder?
Das stimmt. Diesen Unternehmen geht es nach wie vor gut - man muss dabei aber die jeweilige Branche berücksichtigen. Aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen werden überdurchschnittliche Erträge eingefahren, die Kundenbindung ist gut, die Mitarbeiter sind zufrieden und die Reputation stimmt. Das sind jene Betriebe, die schon vor Jahren den richtigen Weg eingeschlagen haben. Ein Unternehmen aber, dem es jetzt schlecht geht, kann sich ein abruptes Umdenken und Umstrukturieren schwer leisten.
Und wie, denken Sie, reagieren die Unternehmen, die bereits umgedacht haben? Wird der aktuelle wirtschaftliche Abschwung zu weniger CSR-Engagement führen?
In Zeiten einer Konjunkturflaute muss gespart werden, bei großen und kleinen Unternehmen gleichermaßen. Vieles, was nicht unmittelbar absatzfördernd wirkt, wird auf Eis gelegt. Darunter leiden auch soziale und ökologische Projekte - so falsch es auch sein mag. Ein Unternehmen muss in erster Linie seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen können. Wenn Sie vor lauter sozialer Einstellung den Bach runtergehen, haben Sie ein ernsthaftes Problem. Ein Unternehmen wiederum, das nur der Selbstdarstellung wegen CSR-Maßnahmen ergreift, finde ich aber auch nicht gut.
Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus? Bekommen Sie auch von Ihren Mitarbeitern Feedback?
Natürlich. Wir machen jährlich eine Mitarbeiterbefragung und lassen gezielt unsere CSR-Leistung bewerten. Aber auch wenn wir Bewerbungen bekommen, wird darin häufig betont, wie gut zum Beispiel der Umstand gefällt, dass wir ein familienfreundlicher, sozialer Arbeitgeber sind.
Wie kommunizieren Sie Ihr Engagement?
Wir haben eine Firmenzeitschrift und machen entsprechend Pressearbeit. Und es trägt Früchte: Im November 2008 sind wir zertifiziert worden von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung für Beruf und Familie. Sowohl die Lokalpresse als auch Fachzeitungen haben darüber berichtet. Wir laden außerdem bei unserem Tag der offenen Tür die Bevölkerung und Familien der Mitarbeiter ein, sich PDR anzuschauen.
Häufig kritisieren Wissenschaftler, Politiker und NPOs, dass die Bedeutung und Zielrichtung einer nachhaltigen Entwicklung nicht in den Köpfen der Bevölkerung angekommen ist. Was können kleine und mittelständische Unternehmen tun?
Wir müssen alle miteinander etwas tun. Das ist keine Frage der Zuweisung von Verantwortung an eine Gruppe. Die Politik schafft Rahmenbedingungen, aber Besitz verpflichtet. Wie Unternehmer dieser Pflicht nachkommen, ist Angelegenheit des Einzelnen. Wenn nicht verantwortungsvoll gehandelt und gewirtschaftet wird, ist das eine sehr traurige Entwicklung. Insofern gibt es für mich auf Ihre Frage nur eine Antwort: Handeln. Die Unternehmen mögen sich ihrer Verantwortung bewusst werden, sich ihr stellen und die Dinge tun, die getan werden sollten.
Das Interview führte Sabrina Krebs.
| Kontakt: Hans Taubenberger, seit 1996 Geschäftsführer der PDR Recycling GmbH. Telefon +49 (0)9228 / 95 04 10 E-Mail ht@pdr.de www.pdr.de |
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