GRÜNKAUF

Wider Korruption, Kinderarbeit und Kartelle

Was für Großunternehmen gilt, hat auch Bedeutung für mittelständische und Kleinbetriebe. Besonders die Einkaufsorganisation ist Teil einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung und geht daher jeden Firmenlenker an.

Mit dem aktuellen Verhaltenskodex will der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) Orientierungshilfe und Service bei der Einführung von allgemein anerkannten ethischen und sozialen Standards im Einkauf bieten. Der freiwillige Kodex hat zum Ziel, dass die Interessen aller Stakeholder im Beschaffungsprozess berücksichtigt werden - genauso wie die Umwelt. Wesentliche Basis der Einkaufsstandards sind Werte wie Integrität und Fairness, die Achtung der Menschenrechte und der jeweiligen Arbeitsnormen, Umweltschutz sowie Korruptionsbekämpfung. Beeinflusst ist der Kodex von den Leitlinien des UN Global Compact, den ILO-Konventionen zum Arbeitsschutz, der UN-Menschenrechtserklärung, den UN-Konventionen zum Schutz der Rechte von Kindern sowie den OECD-Richtlinien zu einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung und der EU-Antidiskriminierungsrichtlinie.

Korruptionsbekämpfung

Gerade bei der internationalen Beschaffung sollen Kaufentscheidungen frei von sachfremden Erwägungen und persönlichen Interessen sein. Beamtenbestechung im In- und Ausland, Schmiergeldzahlungen oder großzügige Geschenke im Bieterwettbewerb, um Ausschreibungen zu gewinnen, sind keine Kavaliersdelikte, sondern in der Regel sogar strafbar. Zudem setzt das Unternehmen seinen guten Ruf aufs Spiel, wenn solche Machenschaften ans Tageslicht kommen, so dass nicht nur Strafzahlungen fällig sind, sondern Aufträge rückwirkend entzogen werden können. Hinzukommt der Reputationsverlust mit Auswirkungen auf Marken und damit den Wert des Unternehmens.
Der Kodex sanktioniert daher regelwidrige Preisabsprachen und die Bildung von Einkaufskartellen.

Menschen- und Arbeitsrechte wahren

Ebenso geraten Firmen in Verruf, die bei der Beschaffung ethische Mindeststandards nicht beachten und Produkte unter menschenunwürdigen Bedingungen herstellen lassen. Gesundheitsschutz und faire Arbeitsbedingungen in der Lieferkette sowie die Einhaltung von Umweltschutzstandards kennzeichnen eine werteorientierte Einkaufspolitik. Der Kodex verpflichtet die Unternehmen, auch ihre Sublieferanten gewissenhaft zu prüfen.

Tipps und Trainings für die Mitglieder

Zur Umsetzung der Verhaltensrichtlinie gibt der BME seinen Mitgliedern wertvolle Tipps, wie die Einkaufsrichtlinien in ein bestehendes Compliance-System integriert werden können. Ein weiteres Ziel ist es, während der Implementierungsphase und danach Mitarbeiter in Form von Trainings zu begleiten, damit die Einhaltung der Standards im Alltagsgeschäft wirksam und praktikabel kontrolliert werden kann. Teilnehmende Firmen verpflichten sich zusätzlich zu jährlichen Selbstauskünften. Da der Einkaufskodex nur Mindeststandards vorgibt, lässt er sich maßgeschneidert an die jeweilige Unternehmenssituation anpassen.
Ein Beitritt zur BME-Verhaltensrichtlinie ist laufend möglich, auch für Unternehmen, die nicht zu den 1.500 Verbandsmitgliedern gehören.
 
 
 
Von Sebastian Schröder
 
 

Kontakt:

Rechtsanwalt Sebastian Schröder
Bundesverband Materialwirtschaft,
Einkauf und Logistik e.V. (BME)
Bolongarostraße 82
D-65929 Frankfurt/Main
Telefon +49 (0)69/ 30 83 81 41
E-Mail sebastian.schroeder@bme.de
www.bme.de


Quelle:
Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 08.05.2009

     
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