Wirtschaft | CSR & Strategie, 20.06.2025
Trotz turbulentem Umfeld
Neun von zehn europäischen KMU beschleunigen ihre Transformation
Die dritte Ausgabe des Argos x Boston Consulting Group (BCG) Barometers zeigt: die große Mehrheit der befragten europäischen mittelständischen Unternehmen messen ihrer ökologischen Transformation entscheidende Bedeutung bei. Insgesamt haben 700 mittelständische Unternehmen in sieben europäischen Ländern an der Befragung teilgenommen. Zum ersten Mal wurde Großbritannien in das Barometer einbezogen. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass 85 % der befragten Unternehmen (18 Punkte mehr als im Jahr 2024) die Dekarbonisierung als strategische Chance betrachten und ihre Methoden zur Emissionsreduzierung entsprechend gestalten. Die Entwicklung wird insbesondere vom Bedarf der Kunden und von regulatorischen Anforderungen getrieben. Haupthindernis für die Umsetzung sind laut den Unternehmen finanzielle Einschränkungen.

Es bildet sich ein Konsens über die hohe Relevanz der ökologischen Transformation
Die Klimawende hat für mittelständische Unternehmen oberste Priorität: 88 % stufen sie als „wichtig" oder „kritisch" ein. Als wichtigste Ziele definieren sie die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, die Vermeidung von Umweltverschmutzung und die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft. 85 % der Unternehmen sehen in der Reduzierung der Treibhausgasemissionen eine strategische Chance – ein Anstieg um 18 Prozentpunkte im Vergleich zu 2024. Der Anstieg zieht sich durch alle Sektoren. Auffällig ist die Entwicklung bei Unternehmen in der Agrarwirtschaft – 2025 betrachteten 80 % der befragten Unternehmen aus dem Sektor die Reduzierung der Emissionen als Chance; 2004 waren es nur knapp 50 %.
Das Engagement ist trotz des unsicheren politischen und wirtschaftlichen Umfelds ungebrochen
88 % der mittelständischen Unternehmen in Europa ergreifen 2025 trotz des instabilen politischen Umfelds Maßnahmen im Sinne der Transformation, und fast die Hälfte von ihnen (48 %) investiert in ihre Dekarbonisierung. Auch haben die Ansätze der Unternehmen einen neuen Reifegrad erreicht: 32 % investieren nach einem strukturierten Plan und erstellen klare Fahrpläne für die Dekarbonisierung – dreimal mehr als 2023. Die Dynamik nimmt zu, auch bei Unternehmen, die bisher nicht in ihre Dekarbonisierung investiert haben: 65 % planen, in den nächsten drei Jahren ihren CO2-Fußabdruck zu bewerten.
Bei der Transformation geht es um mehr als nur die Einhaltung von Vorschriften: Sie ist ein echter strategischer Treiber der Leistung von Unternehmen, der ihnen bereits spürbare operative und Wettbewerbsvorteile bringt. 62 % der Unternehmen nennen allerdings noch immer finanzielle Einschränkungen als Hindernis für Investitionen.
Simon Guichard, Partner bei Argos, sagt: „Diese dritte Ausgabe unterstreicht die wichtige Rolle, die Finanzinvestoren für die Strukturierung der Dekarbonisierungsstrategien von mittelständischen Unternehmen spielen: von den Unternehmen, die von Fonds unterstützt werden, gehen 13 % mehr Verpflichtungen zur Dekarbonisierung ein als von denen, bei denen keine Finanzinvestoren involviert sind. Das bestätigt, dass das Ökosystem privaten Kapitals eine entscheidende Unterstützung für den ökologischen Wandel von Unternehmen bietet."
Kundendruck wichtigster Treiber der Aktivität
63 % der Unternehmen nennen als einen Haupttreiber der Dekarbonisierung die daraus resultierende Steigerung der Attraktivität für die Kunden, insbesondere auf dem B2B-Markt. 29 % sehen in der Dekarbonisierung einen Wettbewerbsvorteil und mehr als die Hälfte (53 %) erwarten, dass sie zu einem wichtigen Unterscheidungsmerkmal wird, das ihnen Zugang zu neuen Märkten verschafft und ihnen hilft, Marktanteile zu gewinnen.
Nach der größeren Attraktivität für Kunden ist die Regulierung nach wie vor der wichtigste Treiber für die Dekarbonisierung. 70 % der Unternehmen nennen sie als Hauptgrund. Die Hälfte der Befragten sieht jedoch in der Komplexität neuer politischer Maßnahmen und deren mangelnder Klarheit ein Hindernis für das Ergreifen von Maßnahmen.
Fabien Hassan, Partner bei BCG, sagt: „Wenn große Unternehmen ihre Emissionen berechnen, werden mittelständische Unternehmen in Scope 3 einbezogen; sie machen 60 % der indirekten Emissionen von Großunternehmen aus. Daher spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung der Wertschöpfungsketten. Diese Interdependenz erhöht den Druck auf alle Sektoren und insbesondere im B2B-Markt, obwohl die Verbrauchernachfrage auch eine wichtige Motivation für die B2C-Beziehungen ist."
Methodologie
Die Umfrage wurde von OpinionWay auf der Grundlage einer Stichprobe von 700 mittelständischen Unternehmen in fünf europäischen Regionen (Frankreich, Deutschland, Italien, Benelux und Vereinigtes Königreich) durchgeführt, wobei 150 Unternehmen pro Region, außer in Italien (96), befragt wurden. 79 % der Befragten sind in leitender Funktion tätig, die übrigen haben direkte Verantwortung für CSR. Die Umfrage umfasste rund 100 öffentliche oder private mittelständische Unternehmen in jedem der sieben Sektoren, die für die Dekarbonisierung von entscheidender Bedeutung sind, mit einem Umsatz von weniger als 500 Millionen Euro und zwischen 50 und 1.000 Beschäftigten. Die Studie zielt darauf ab, Trends in den Dekarbonisierungsbemühungen mittelständischer Unternehmen zu messen und die Schlüsselrolle hervorzuheben, die sie bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen. Mit diesem Barometer wollen Argos Wityu und BCG diese Trends verfolgen und mittelständische Unternehmen auf ihrem Weg in eine nachhaltigere Zukunft unterstützen.
Kontakt: Argos DACH, Sara Günnewig | sg@sguennewig.de

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