Stefan Lohmann
Wirtschaft | Green Events, 28.04.2025
Wie die große Wirkungs- und Lenkungskraft der Branche unterschätzt wird | Step 4 – Nachhaltiges Abfallmanagement in der Veranstaltungswirtschaft
Initiative "16 Steps bis 2025 – Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft"
Die Initiative "16 Steps bis 2025 - Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft” stellt ihren vierten Schritt vor: Nachhaltiges Abfallmanagement. Die Initiative informiert darüber, warum nachhaltiges Abfallmanagement in der Veranstaltungswirtschaft so eine große Wirkungs- und Lenkungskraft in der Gesellschaft und Wirtschaft hat und wie die Branche als Teil der Lösung von der Politik und Wirtschaft verstanden und genutzt werden kann für einen positiven Impakt auf die Natur und Gesellschaft.
Mit der Umstellung auf ein nachhaltiges Abfallmanagement kündigt die Initiative „16 Steps bis 2025 - Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft" ihren vierten Schritt an. Die Initiative erklärt: "Ein nachhaltiges Abfallmanagement System ist eine verschriftlichte und systematische Handlungsvorgabe inkl. der Kommunikation und Teilhabe aller Stakeholder wie Lieferant*innen, Publikum, Medienpartner, Mitarbeitern, Sponsoren, und Investoren. Ziel ist es das Müllaufkommen auf Null zu reduzieren, indem der unvermeidbare Abfall sortenrein getrennt wird und somit wiederverwendet, recycelt oder kompostiert werden kann."
Stefan Lohmann ist Experte für Live Entertainment Konzepte und Nachhaltigkeit. Zusammen mit Meet Germany ist er einer der Initiatoren der 16 Steps Initiative und bestätigt die enorme Wirkungs- und Lenkungskraft der Veranstaltungsbranche: "Insbesondere beim Umgang mit Abfall und der Einbeziehung aller Stakeholder – inklusive Publikum - kann nachhaltiges Verhalten und zirkuläres Wirtschaften durch Veranstaltungen erlebbar und sichtbar gemacht werden. Veranstalter*innen und Künstler*innen können somit einem nachhaltigen Lifestyle eine höhere Akzeptanz verleihen und als erstrebenswertes Ziel definieren. Künstlern wie Coldplay, Billie Eilish, Radiohead, Milky Chance, Jack Johnson und vielen mehr gelingt das sehr gut und nehmen Millionen von Menschen mit auf ihren Weg zu mehr Nachhaltigkeit."
Kommunen haben neben den Spielstätten selbst den größten Hebel zur Transformation der Veranstaltungswirtschaft hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Kreislaufwirtschaft. Denn als größter Auftraggeber der Branche können Kommunen festlegen, dass Veranstaltungen klimaneutral und abfallarm umzusetzen sind - bei Events im öffentlichen Raum ebenso wie bei Messen und Veranstaltungen in städtischen Locations. Darunter fallen auch alle Festivals, Stadtfeste und Sportevents deren Umsetzung von Kommunen freigeben werden oder sogar gefördert werden.
Stefan Lohmann: „Die Veranstaltungsbranche ist schon heute in der Lage klimaneutrale und abfallarme Veranstaltungen umzusetzen, denn die Lösungen inkl. Müllvermeidung, Mehrwegsysteme, Mülltrennung, Recycling und Kompostierung sind bereits vorhanden. Zudem bietet ein nachhaltiges Abfallmanagementsystem immense Einsparpotentiale, denn sortenreine Abfälle sind Wertstoffe, die man verkaufen kann. Und wer weniger Abfälle hat, muss auch weniger für die Entsorgung Zahlen. Wer für Sonderbauten und andere Wertstoffe eine Weiternutzung mit einplant, hat das Potential auch einen positiven Impakt, anstatt Müll mit der Veranstaltung zu produzieren."
Die Initiative stellt klar, was es jetzt braucht für einen schnellen Wandel der Veranstaltungsbranche: „Wichtig ist, dass alle Behörden und Kommunen eine klimaneutrale und abfallarme Durchführung von Veranstaltungen einfordern, die über CO2 Messungen, Maßnahmenkataloge und Zertifikate leicht zu kontrollieren ist und keine hohen zusätzlichen Kosten verursacht. Zudem sollte die nachhaltige Ausrichtung der Betriebe und Fortbildungen gefördert werden. Die Filmbrache hat gezeigt, dass eine schnelle Umstellung auf nachhaltiges Wirtschaften möglich ist, indem nur noch Filme gefördert werden, die die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Dass das auch in der Veranstaltungswirtschaft möglich ist, zeigt der Verband der deutschen Messegesellschaften AUMA. Alle AUMA Mitglieder haben sich dazu verpflichtet ab 2023 Nachhaltigkeitskriterien in allen Ausschreibungen zu integrieren und bis spätestens 2025 Ökostrom anzubieten."
Politik und Wirtschaft sollten die Event Branche als Teil der Lösung verstehen und nutzen
Die Veranstaltungswirtschaft bietet mit ihrer großen Reichweite und emotionalen Zugang zum Großteil der Bevölkerung ein Alleinstellungsmerkmal, den Politik und Wirtschaft nutzen sollten, um einen nachhaltigen Lifestyle und nachhaltiges Wirtschaften erlebbar zu machen.
Das Potential der Veranstaltungsbranche und der Wert von Events mit einem positiven Impact für Gesellschaft und Wirtschaft sind noch gar nicht vollständig erkannt worden.
Weitere Hintergrundinformationen
bietet die 16 Steps Initiative mit einem Deep Dive zum Thema Nachhaltiges Abfall- und Ressourcenmanagement.
Über die Initiative "16 Steps bis 2025 - Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft”
"Nachhaltigkeit ist nicht das Problem der Eventbranche, sondern die Lösung” sagt Nachhaltigkeitsexperte Stefan Lohmann. "Das gemeinsame Ziel muss es sein, die Branche zukunftsfähig zu gestalten und in ein nachhaltiges, verantwortungsvolles Businessmodell umzurüsten.” Gemeinsam mit dem Branchennetzwerk MEET GERMANY stellte Lohmann mit den "16 Steps” einen Stufenplan auf, um die Veranstaltungsbranche bis 2025 so weit wie möglich klimaneutral umzugestalten. Die Initiatoren stellen quartalsweise ausgewählte nachhaltige Projekte und Aktionen vor sowie allgemeine Trends und Entwicklungen. Weiter werden Handlungsempfehlungen rund um Klimaneutralität in der Veranstaltungswirtschaft gegeben. Zu jedem Step wird es einen Austausch, Workshops, Panels etc. geben, um die Aktivierung und Umsetzung der Steps voranzutreiben.
Die "16 Steps” sind angelehnt an den Sustainability Rider, die komprimierte Checkliste für nachhaltige Veranstaltungen, die Lohmann mit der Unterstützung von EMAS und ISO Experten entwickelt und in ersten Projekten erfolgreich angewandt hat.
Die Initiatoren haben starke Partner als Unterstützer gewonnen. Mehr als Branchenverbände, Netzwerke und Unternehmen der Green Economy und der Veranstaltungsindustrie engagieren sich für das "16 Steps” Programm und sorgen für Visibility in ihrem Umfeld.
Kostenloser Download des Sustainability Riders mit Checkliste:
Lesen Sie dazu auf forum im Übersichtsartikel "Nachhaltige Beschaffung in der Veranstaltungswirtschaft - Die wirtschaftlichen Chancen einer nachhaltigen Lieferkette" mehr über
- unterstützende Verbände, Unternehmen, Medien und Netzwerke
- bisher veröffentlichte Steps der 16 Steps Initiative | 16 Steps bis 2025 – Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft
- Stefan Lohmann
- Initiator*innen der 16 Steps Initiative
Weitere Artikel von Stefan Lohmann:
16 Steps Initiative | Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft
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Von der Mülltrennung im Büro über ein Abfallmanagementsystem bei Großevents bis hin zur Wertschöpfung und intelligenten Kreislaufwirtschaft – die Veranstaltungsbranche hat eine große Wirkungs- und Lenkungskraft beim Thema nachhaltiges Abfall- und Ressourcenmanagement. Insbesondere beim Umgang mit so genanntem “Müll” kann nachhaltiges Verhalten auf und zirkuläres Wirtschaften durch Veranstaltungen erlebbar und sichtbar gemacht werden.
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16 Steps Initiative | Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft
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