Anzeige, Lifestyle | Essen & Trinken, 13.04.2025
Essen ist politisch
Kantine-Zukunft-Talk zeigt, wie Gastronomie zum Motor für gesellschaftlichen Wandel wird
Berlin diskutiert die soziale Dimension von Gastronomie: Beim Kantine-Zukunft-Talk kamen am 02. April 2025 rund 80 Fachleute aus Gastronomie, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um über die Rolle von Küchen als Orte für Teilhabe, Gerechtigkeit und Zusammenhalt zu sprechen. Internationale Projekte zeigten, was möglich ist – Berliner Stimmen, was es jetzt braucht.
Mit klaren Worten eröffnete Dr. Philipp Stierand, Projektleiter der Kantine Zukunft, die Veranstaltung: „Unsere öffentliche Verpflegung ist ein Spiegel der Stadt – und sie betrifft uns alle. Vom Schulkind bis zur Geheimagentin, von der Stadtreinigung bis zum Bundeskanzler."Social Gastronomy: Ideen, Beispiele, Visionen
Social Gastronomy nutzt die Kraft des Essens, um Menschen zu verbinden, soziale Ungleichheit zu verringern und kulturelle Vielfalt zu stärken. Sie denkt Gastronomie neu – als Werkzeug für Nachhaltigkeit, Empowerment und sozialen Wandel. Aus Küchen werden Begegnungsorte, aus Mahlzeiten Momente des Miteinanders. Internationale Impulse von Nourish Scotland, Food for Soul und dem Social Gastronomy Movement zeigten eindrücklich, was Social Gastronomy leisten kann: öffentliche Essensorte, die Teilhabe ermöglichen, Würde wahren und Menschen verbinden.
„Indem wir Gastfreundschaft neu denken, schaffen wir Räume, in denen Menschen gesehen, respektiert und gestärkt werden", so Jill Conklin von Food for Soul.
Im anschließenden Podiumsgespräch diskutierten Vertreter*innen aus Praxis, Politik und Zivilgesellschaft mit dem Publikum, wie Berlin diese Ansätze nutzen kann – und welche Bedingungen dafür geschaffen werden müssen.
Tamara Lüdke, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses (SPD), warf die Frage auf: „Warum nicht in den Gemeinschaftsräumen unserer Großsiedlungen wieder Küchen eröffnen – zum Kochen, Vernetzen, Kultur erleben?". Saskia Richartz vom Ernährungsrat Berlin ergänzte: „Lebensmittelpunkte, Kiezkantinen, Kantinen für alle – das ist machbar, wenn wir den Raum dafür schaffen." Andreas Tölke (Be an Angel e. V. / Kreuzberger Himmel) betonte: „Wir müssen Gastronomie wieder als Begegnungsort denken. Nicht für Zielgruppen, sondern für alle."Was es jetzt braucht: Räume, Ressourcen, Rückhalt
Die Gäste kamen nicht nur mit spannenden Fragen, sondern auch mit konkreten Ideen – und verließen die Veranstaltung mit neuen Kontakten, Kooperationsmöglichkeiten und in Aufbruchstimmung. Schon am Abend entstanden erste Pläne. Die Diskussion zeigte: Social Gastronomy ist längst mehr als ein gutes Konzept. In Zeiten wachsender Ernährungsarmut, steigender Lebenshaltungskosten und zunehmender sozialer Spaltung ist der Zugang zu guter Ernährung keine Kür, sondern ein Menschenrecht. Social Gastronomy bietet hier konkrete Ansätze – für ein Ernährungssystem, das alle mitdenkt. Sie gehört auf die Agenda einer gerechten Stadtpolitik – in Berlin und anderswo. Was es jetzt braucht, sind Räume, Ressourcen und politische Rückendeckung – damit aus guten Ideen verlässliche Strukturen werden.
Kantine Zukunft: Wirkung zeigen, Verantwortung übernehmen
Seit 2019 unterstützt Kantine Zukunft Berliner Großküchen – von Kitas bis Ministerien. Aktuell sind 219 Küchen Teil des Projekts, das entspricht jährlich rund 18,75 Millionen Tellern mit durchschnittlich 68 % Bio – im bestehenden Budget. „Es geht um mehr als nur Bio", so Dr. Philipp Stierand. „Es geht um Wirkung: um Orte, an denen sich Menschen begegnen. Um Gesundheit, Umwelt – und soziale Gerechtigkeit."Der Talk zeigt: Die Stadt ist bereit
Berlin hat die Ideen – und die Menschen, die sie umsetzen wollen. Der Kantine-Zukunft-Talk zeigt: Gastronomie kann Teil der Lösung sein – für mehr Miteinander, gerechtere Strukturen und eine zukunftsfähige Stadtgesellschaft.
Schauen Sie rein: Alle Impulse sowie die Podiumsdiskussion im vollständigen Video-Mitschnitt.
Lesen Sie mehr: Den Blogartikel zum Talk mit weiterführenden Infos.
Über Kantine Zukunft
Kantine Zukunft ist ein Projekt von Speiseräume - Büro für angewandte Ernährungspolitik gGmbH, das gemeinsam mit Berliner Küchenteams die Gemeinschaftsverpflegung in der Stadt nachhaltig verändert. Mit praxisnaher Beratung begleiten wir Küchen dabei, ihre Angebote schrittweise ökologischer, frischer und handwerklicher zu gestalten – und dabei gleichzeitig wirtschaftlich zu bleiben. Kern unseres Ansatzes ist die Kantinen-Werkstatt: ein strukturiertes Beratungsprogramm, das Küchen bei der Umstellung auf mehr Bio, Saisonalität und Qualität unterstützt. Gefördert wird das Projekt seit 2019 von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz.
Über Speiseräume
Speiseräume gestaltet zukunftsfähige Ernährungssysteme in Zusammenarbeit mit Küchen, Institutionen, Städten und Regionen. Unser multidisziplinäres Team vereint Expertise aus verschiedenen Bereichen und arbeitet gemeinsam an der Transformation der Gemeinschaftsverpflegung – für eine nachhaltige, gerechte und genussvolle Ernährungspolitik.
Kontakt: Speiseräume, Julia Ziemann | presse@speiseraeume.org | www.kantine-zukunft.de
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