Tausendfach klimaschädlicher als CO2
Umweltorganisationen klagen gegen Sulfurylfluorid-haltiges Pestizid ProFume
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), das Umweltinstitut München und Protect the Planet klagen auf ein Verbot des extrem klimaschädlichen Pestizid ProFume. Die Umweltorganisationen wollen erreichen, dass das Mittel mit dem Wirkstoff Sulfurylfluorid nicht mehr in die Atmosphäre gelangt und weiter das Klima anheizen darf. Das Gas ist bis zu 7500-mal klimaschädlicher als CO2.

Allein 2022 entsprachen die Sulfurylfluorid-Emissionen aus Deutschland rund drei Millionen Tonnen CO2 – das entspricht etwa den jährlichen Emissionen einer Stadt in der Größe von Wiesbaden, Gelsenkirchen oder Aachen. Trotzdem hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Klimafolgen bislang nicht berücksichtigt und die Zulassung im Herbst 2024 sogar nochmals verlängert.
Die Klage wird formal von der DUH gegen das BVL vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig eingereicht; das Umweltinstitut München und Protect the Planet unterstützen fachlich und finanziell.

Caroline Douhaire, Rechtsanwältin, die die DUH in dem Verfahren vertritt: "Nach den uns vorliegenden Informationen hat die deutsche Zulassungsbehörde BVL bei der Zulassung von ProFume die Klimaschädlichkeit nicht betrachtet. Dies widerspricht dem Gebot, den Klimaschutz bei allen behördlichen Entscheidungen zu berücksichtigen. Zudem wird kritisiert, dass die Zulassung ohne erneute Risikoprüfung verlängert wurde.”
„Sulfurylfluorid ist ein Brandbeschleuniger der Klimakrise. Diesem Klimakiller muss entweder die Zulassung entzogen werden oder strenge Auflagen müssen verhindern, dass es weiter ungehindert in die Atmosphäre entweicht", sagt Fabian Holzheid, politischer Geschäftsführer am Umweltinstitut München.

ProFume vom Hersteller Douglas Chemicals wird in deutschen Hafenregionen eingesetzt, um vor allem Holzstämme vor dem Export von Insekten zu befreien. Damit soll vermieden werden, dass fremde Arten wie Borkenkäfer in die Ökosysteme der Importländer geraten. Dabei gibt es längst umweltfreundlichere Alternativen wie thermische Behandlung oder Unterwasserlagerung. Wie aus Anfragen an den Hamburger Senat, aus Informationen des Thünen Instituts und Auskünften der Begasungsfirmen hervorgeht, werden sie aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen nicht genutzt.
Kontakt: Protect the Planet, Markus Raschke | Mobil: 0160/930 54 965 | markus.raschke@protect-the-planet.de | protect-the-planet.de
Quelle: Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
Umwelt | Umweltschutz, 23.03.2025

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