CO2-Emissionen pro Kilowattstunde Strom 2023 gesunken
Ein höherer Anteil erneuerbarer Energien am Strommix macht den Strom klimafreundlicher.
Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) zeigen, dass die spezifischen Treibhausgas-Emissionsfaktoren im deutschen Strommix im Jahr 2023 nach einem Anstieg 2022 wieder gesunken sind. Hauptursachen sind der gestiegene Anteil erneuerbarer Energien, der gesunkene Stromverbrauch infolge der wirtschaftlichen Stagnation und dass mehr Strom importiert als exportiert wurde.
Pro Kilowattstunde des in Deutschland verbrauchten Stroms wurden bei der Erzeugung durchschnittlich 380 Gramm CO2 ausgestoßen. 2022 lag dieser Wert bei 429 und 2021 bei 407 Gramm pro Kilowattstunde. Vor 2021 wirkte sich der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien positiv auf die Emissionsentwicklung der Stromerzeugung aus und trug wesentlich zur Senkung der spezifischen Emissionsfaktoren im Strommix bei. Die wirtschaftliche Erholung nach dem Pandemiejahr 2020 und die witterungsbedingte geringere Windenergieerzeugung führten zu einer vermehrten Nutzung emissionsintensiver Kohle zur Verstromung, wodurch sich die spezifischen Emissionsfaktoren im Jahr 2021 erhöhten. Dieser Effekt beschleunigte sich noch einmal im Jahr 2022 durch den verminderten Einsatz emissionsärmerer Brennstoffe für die Stromproduktion und den dadurch bedingten höheren Anteil von Kohle.
2023 führte der höhere Anteil erneuerbarer Energien, eine Verminderung des Stromverbrauchs infolge der wirtschaftlichen Stagnation sowie ein Stromimportüberschuss zur Senkung der spezifischen Emissionsfaktoren: Der Stromhandelssaldo wechselte 2023 erstmals seit 2002 vom Exportüberschuss zum Importüberschuss. Es wurden 11,8 Terawattstunden (TWh) mehr Strom importiert als exportiert. Dies entspricht 4,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen, die nicht der deutschen Stromerzeugung zugerechnet werden, da sie in anderen berichtspflichtigen Ländern entstehen. Die starke Absenkung des spezifischen Emissionsfaktors im deutschen Strommix im Jahr 2023 ist deshalb nur bedingt ein Indikator für die Nachhaltigkeit der Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen des Stromsektors.
Die Entwicklung des Stromverbrauchs in Deutschland
Der Stromverbrauch stieg seit dem Jahr 1990 von 479 Terawattstunden (TWh) auf 584 TWh im Jahr 2017. Seit 2018 ist erstmalig eine Verringerung des Stromverbrauchs auf 573 TWh zu verzeichnen. Mit 513 TWh wurde 2020 ein Tiefstand erreicht. Im Jahr 2021 ist ein Anstieg des Stromverbrauchs infolge der wirtschaftlichen Erholung nach dem ersten Pandemiejahr auf 526 TWh zu verzeichnen, um 2022 wiederum auf 515 TWh und 2023 auf 454 TWh zu sinken. Der Stromverbrauch bleibt trotz konjunktureller Schwankungen und Einsparungen infolge der Auswirkungen der Pandemie und des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf hohem Niveau.
Datenquellen
Die vorliegenden Ergebnisse der Emissionen in Deutschland leiten sich aus der Emissionsberichterstattung des Umweltbundesamtes für Deutschland, Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik, Daten der Arbeitsgemeinschaft für Energiebilanzen e.V. auf der Grundlage amtlicher Statistiken und eigenen Berechnungen für die Jahre 1990 bis 2021 ab. Für das Jahr 2022 liegen vorläufige Daten vor. 2023 wurde geschätzt.
Publikation
Kontakt: Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt | buergerservice@uba.de | www.umweltbundesamt.de
Technik | Energie, 27.06.2024
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