Hydrogen Dialogue 2024

Nachhaltige Einrichtung – Worauf kommt es an?

So sparen nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen

Immer mehr Menschen interessieren sich für eine nachhaltige Lebensweise. Und das betrifft nicht nur die Ernährung, sondern auch die Einrichtung des eigenen Zuhauses. Da wir wissen, dass die Ressourcen unseres Planeten begrenzt sind, ist es nicht verwunderlich, dass dieses Thema immer präsenter wird, denn wir müssen nachhaltig handeln, um unsere Zukunft zu sichern.

Doch was bedeutet das eigentlich in Bezug auf die Einrichtung? Müssen wir das, was wir besitzen, über den Haufen werfen oder dürfen wir uns den lang ersehnten Couchtisch in Weiß doch nicht kaufen? Weder noch. Wir verraten Ihnen in diesem Artikel, wie Sie die Nachhaltigkeit von unterschiedlichen Seiten angehen können.
 
© Eric Mufasa

Nachhaltigkeit beginnt im Alltag

Das Thema Nachhaltigkeit beginnt nicht erst, wenn Sie Möbel kaufen, sondern auch bereits bei der Pflege und Instandhaltung Ihres Mobiliars. Denn je länger Sie Ihre Möbel und Elektrogeräte nutzen, desto ressourcenschonender und nachhaltiger handeln Sie.

Eine gute Pflege verlängert die Lebensdauer

Einrichtungsgegenstände, die lange halten, sparen nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. Denn jedes Mal, wenn Sie ein Stück ersetzen, müssen neue Materialien gewonnen werden und der alte Gegenstand wird entsorgt. Die Lebensdauer können Sie jedoch auf mehrere Arten verlängern.
 
Regelmäßige Reinigung
Ja, Sauberkeit ist wichtig, aber auch die Umwelt. Deshalb lohnt es sich, sich genauer zu informieren und auf ökologische Reinigungsmittel zurückzugreifen. Diese sind nicht nur schonender für die Umwelt und für unsere Haut, während wir sie verwenden, sondern auch für die Möbel. Schließlich können chemische Substanzen die Oberfläche und das Material angreifen und langfristig schädigen (beispielsweise die Farbe verändern, verblassen usw.).

Denken Sie auch an die Ausdünstungen: Wenn das Holz die Schadstoffe aufnimmt, gibt es diese nach und nach wieder an die Raumluft ab. Und Sie wollen diese sicherlich nicht in Ihre Lunge bekommen, oder? Für Leder und Holz gibt es außerdem spezielle Reiniger, die auf das jeweilige Material abgestimmt sind und somit besonders schonend wirken.

Bei Elektrogeräten sollten Sie hingegen immer die Bedienungsanleitung lesen, denn dort hat der Hersteller meistens Tipps für die Reinigung und Pflege zusammengestellt. Jedes Gerät hat schließlich unterschiedliche Ansprüche. Wasserkocher und Kaffeemaschinen freuen sich beispielsweise, wenn sie regelmäßig entkalkt werden.

Wartung und Reparatur
Das Tischbein wackelt oder der Stuhl fühlt sich nicht mehr ganz so sicher unter Ihnen an? Kein Wunder, denn mit der Zeit sind durchaus kleinere Reparaturen fällig. Kontrollieren Sie geleimte Stellen, ziehen Sie die Schrauben nach und achten Sie immer auf einen guten und sicheren Zustand – dies ist schließlich auch eine Frage der Sicherheit.

Bei Elektrogeräten gilt, wie bereits erwähnt, an ersterer Stelle die Hinweise in der Bedienungsanleitung zu beachten. Auch hier ergeben Reparaturen mehrheitlich Sinn, sollten jedoch von Experten durchgeführt werden.

Schützen Sie Möbel und Geräte
Neben der Pflege und der Wartung sollten Sie jedem Stück in Ihrer Einrichtung einen gewissen Schutz zukommen lassen. So bleibt die Oberfläche des weißen Esstisches länger strahlend weiß, wenn Sie eine Tischdecke oder Folie benutzen. Während die Tischdecke den Vorteil hat, dass Sie diese regelmäßig waschen können, kommt der Nachteil hinzu, dass Flüssigkeiten durch diese auf den Tisch gelangen können. Es sei denn, Sie nutzen eine Tischdecke mit Wachsschicht. Eine transparente Folie kann hingegen einfach abgewischt werden und bleibt dauerhaft auf dem Tisch. Am besten lassen Sie diese perfekt an die Maße des Tisches anpassen.

Bei anderen Möbeln sollten Sie darauf achten, dass genug Abstand zu Türen und Fenstern besteht, damit diese nicht beschädigt werden. Schließlich kann es schnell einmal passieren, dass man die Tür zu weit aufreißt und plötzlich eine Delle im Schrank hat. Spezielle Pads und Abstandshalter sorgen dafür, dass dies nicht geschieht. Das Sofa und die Sessel können Sie hingegen mit wechselbaren Bezügen oder Decken versehen, damit diese nicht so schnell abgenutzt oder schmutzig werden.

Ihre Elektrogeräte können Sie hingegen schützen, wenn Sie diese sachgerecht verstauen und vor Wasser schützen, wenn diese empfindlich sind. Es ist hilfreich, dass alles seinen festen Platz hat, damit sich nichts verheddert und keine Schäden entstehen.

Secondhand Möbel und Upcycling als Trend

Viele Menschen kaufen nicht nur neue Möbel, sondern gerne auch Secondhand. Denn was andere aus ihrer Einrichtung verbannen, ist häufig noch in einem ausgezeichneten Zustand und kann weiterverwendet werden. Diese Art des Einkaufens trägt auch erheblich zu einem nachhaltigeren Konsum bei. Der Kauf von gebrauchten Möbeln verringert die Nachfrage nach neu produzierten Gütern, was wiederum die Umweltbelastung durch Herstellungsprozesse reduziert. Zudem ist die Wiederverwendung eine hervorragende Methode, um der Wegwerfgesellschaft entgegenzuwirken und die Lebensdauer von Produkten zu verlängern.

Und wenn die Farbe hier oder da abblättert oder einfach nicht mehr frisch aussieht? Dann kommt der zweite Trend, das Upcycling, ins Spiel. Ein Beispiel?
Sie haben einen alten, etwas ramponierten Stuhl, der nicht mehr so richtig ins Esszimmer passt? Statt ihn wegzuwerfen, geben Sie ihm einfach ein Makeover. Vielleicht mit einem frischen Anstrich in einer knalligen Farbe oder einem neuen Bezug mit einem modernen Muster. Und schon haben Sie nicht nur ein einzigartiges Möbelstück kreiert, sondern auch der Umwelt einen Gefallen getan. Denn beim Upcycling geht es genau darum: ausgediente oder ungeliebte Gegenstände in etwas Neues zu verwandeln, statt sie zu entsorgen. Das Schöne daran? Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Tipps für nachhaltige Neuanschaffungen

Nur weil Sie nachhaltig leben, bedeutet dies nicht, dass Sie auf einen Neukauf verzichten müssen. Bei der nachhaltigen Neuanschaffung kommt es vor allem darauf an, ein paar kluge Entscheidungen zu treffen, die sowohl unserem Planeten als auch unserem Geldbeutel auf lange Sicht guttun. Zuerst einmal, Qualität vor Quantität!

Ein günstiger Preis mag Sie zwar locken, aber oft zahlt sich ein höherer Anschaffungspreis aus, wenn das Produkt länger hält. Denn Sie kennen sicherlich den Spruch „Wer günstig kauft, kauft zweimal". Bei einer qualitativ hochwertigen Anschaffung sparen Sie nicht nur langfristig Geld, sondern auch Ressourcen und Müll. Achten Sie auch darauf, ob das Unternehmen nachhaltigen Versand anbietet und etwas für die Umwelt unternimmt.

Beim Produkt selbst sollten Sie außerdem folgende Kriterien unter die Lupe nehmen:
  • Material: Denken Sie an Bambus – dieser rasend schnell nachwachsende Rohstoff ist nicht nur super stabil, sondern auch noch ästhetisch ansprechend. Perfekt also für Möbel oder auch Küchenutensilien. Oder wie wäre es mit recyceltem Kunststoff? Anstatt den Planeten mit noch mehr neuem Plastik zu belasten, bekommen vorhandene Materialien ein zweites Leben eingehaucht. Aber auch Holzmöbel sind sehr nachhaltig, da sie lange Zeit überdauern und durch kleine Reparaturen wieder auf Vordermann gebracht werden können.

  • Zubehör: Damit sind wechselbare Bezüge oder Ersatzteile gemeint, die es Ihnen ermöglichen, das Produkt länger zu nutzen und nicht schon beim ersten kleinen Defekt komplett ersetzen zu müssen. Denn manchmal wirkt ein Sofa mit einem anderen Bezug wie neu und ein anderes Mal braucht es nur ein zusätzliches Regalbrett für das Kaputte. Bei Elektrogeräten wie Reiskochern können Sie beispielsweise darauf achten, ob der Innentopf separat nachkaufbar ist.

  • Energieeffizienz: Dieser Punkt gilt natürlich nur für Elektrogeräte. Auch wenn es auf den ersten Blick etwas teurer scheint, lohnt sich eine energieeffiziente Anschaffung langfristig. Denn mit der richtigen Wahl sparen Sie Strom und somit auch Geld – schließlich klettern die Strompreise immer weiter bergauf und kennen keinen Halt. Werfen Sie daher einen Blick auf das Energielabel und vergleichen Sie die Werte der Geräte, bevor Sie sich für eines entscheiden.
Nachhaltiges und umweltbewusstes Handeln bedeutet also keinesfalls, dass Sie auf irgendetwas verzichten müssen oder sich gar einschränken müssen. Stattdessen können Sie Bestehendes pflegen und beim Neukauf lediglich die Augen nach den besten Alternativen aufhalten.

Lifestyle | Einrichten & Wohnen, 14.04.2024

     
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