Auf dem Weg in ein zukunftsfähiges Morgen:

Unternehmer*innen auf der Konferenz des guten Wirtschaftens am 1. Februar 2024

Vergangenen Donnerstag, den 1. Februar 2024 fanden sich im LUISE Kulturzentrum in München über 120 Akteur*innen aus der bayerischen Wirtschaft, Politik und Presse ein, um diverse Beispiele guten Wirtschaftens zu würdigen und über eine Symphonie von Eigentum und Verantwortung zu diskutieren.

Unternehmer*innen, die vor Ort für ihre Gemeinwohl-Bilanz gewürdigt wurden - siehe Liste ganz unten unter 'Links', bayern.ecogood.org/news/kdgw2024/ © forStory
"Purpose Economy - Eigentum und Verantwortung. Wie bringen wir das zusammen?" Diese Frage diskutierten Expert*innen aus Politik, Startup- Szene, etabliertem Mittelstand und Unternehmensvertretung. Maike Kauffmann von der Stiftung Verantwortungseigentum führte in das Thema ein. Zuvor würdigte die Gemeinwohl-Ökonomie Bayern fast 50 Unternehmen/Organisationen für ihr nachhaltiges Wirtschaften und ihre Gemeinwohl-Bilanzierung im Jahr 2023.
 
Mehr als 30 anwesende Vertreter*innen der gemeinwohl-bilanzierten Unternehmen jeder Rechtsform waren auf der Bühne und wurden von der Moderatorin Alessandra Hensel vorgestellt und erhielten von Markus Hölzl, Vorstand des Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V., eine Urkunde für ihre Anstrengungen für ein nachhaltiges Wirtschaften.
 
In das Konzept des Verantwortungseigentums führte Maike Kauffmann, Vorständin der Stiftung Verantwortungseigentum, ein. Verantwortungseigentum bedeutet, dass die Eigentümer*innen des Unternehmens zwar Stimm- und Teilhaberechte haben, das Vermögen des Unternehmens jedoch vorrangig der Verwirklichung des Unternehmenszwecks und nicht dem Gewinnstreben der Anteilseigner*innen dient. In der daran anknüpfenden, von Blanca Pohl moderierten, Podiumsdiskussion schilderte Michael Hetzer, Beiratsvorsitzender von elobau GmbH, die Umsetzung des Konzeptes in seinem Unternehmen durch ein Stiftungsmodell. Alina Friedrichs, Geschäftsführerin der guud GmbH, beschrieb, dass sie bei der Gründung ihres Unternehmens eine Struktur und Ausrichtung ihres Unternehmens anstrebte, die die Leitideen des Verantwortungseigentums beherzigt. Leider gibt es bis dato hierzu noch keine spezifische Rechtsform. Aber es besteht Hoffnung. Die Schaffung einer entsprechenden neuen Rechtsform ist im Koalitionsvertrag der Ampelregierung festgeschrieben, wie Stephanie Schuhknecht, Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag, bestätigte. Gerti Oswald, Geschäftsführerin des BIHK e.V., erläuterte, dass die IHKs derzeit noch keine abschließende Meinung zu einer neuen Rechtsform einer Gesellschaft mit gebundenem Vermögen haben, aber der Rechtsausschuss derzeit damit befasst ist.
 
Von links nach rechts: Maike Kauffmann (u.a. Stiftung Verantwortungseigentum), Michael Hetzer (u.a. Gesellschafter/Geschäftsführer - elobau GmbH & Co. KG), Blanca Pohl (Moderation der Podiumsdiskussion), Alina Friedrichs (u.a. Geschäftsführerin - guud GmbH), Stephanie Schuhknecht (u.a. Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft, Landesentwicklung, Energie, Medien und Digitalisierung der Grünen Fraktion Bayern), Gerti Oswald (u.a. Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA sowie Geschäftsführerin des BIHK e.V.) © forStoryDie Teilnehmenden erhielten einen breiten Überblick zum Konzept und der praktischen Ausgestaltung eines treuhänderischen Unternehmertums. Es wurde deutlich, dass eine neue Rechtsform dem Wunsch vieler Unternehmen nachkommt, die Nachfolgelösungen suchen, und auch zunehmend dem von Unternehmensgründer*innen, die diese Eigentumsstruktur etablieren möchten. Die Gemeinwohl-Ökonomie greift die Frage von Eigentum und Mitentscheidung in der Gemeinwohl-Matrix auf und betrachtet es dahingehend unter anderem als zielführend für Mitarbeitende in Unternehmen Erfahrungsräume zu schaffen, in denen demokratisches Handeln und Entscheiden stattfindet.
 
Nachfolgend finden sich einige Stimmen zur #KDGW2024:
  • „Die coolste Veranstaltung in Bayern, wenn es um Nachhaltigkeit und Wirtschaft geht." – Jörn Wiedemann, selbständig
  • „Heute hat mich inspiriert die Vielfalt von Unternehmerinnen und Unternehmern, die mit verschiedensten Beispielen bewiesen haben, dass man […] auch gute Wirtschaft aktiv betreiben kann, dabei Spaß hat, und […] das gute Leben für alle im Sinn hat." – Andreas Herrmann, Schwabinger Automobil Haus
  • „Dieses Jahr haben wir eine Mitarbeiterbefragung gemacht, [für] wie wichtig unsere Mitarbeitende diese GWÖ-Bilanz halten. 80% der Mitarbeitenden sagen, dass ist [ihnen] sehr wichtig. Darauf bin ich sehr stolz." – Ludger Elfgen, elfenpick GmbH & Co. KG
  • „Ich wollte mich gern vernetzen, und schauen, wen die Gemeinwohl-Orientierung sonst noch so umtreibt auf dieser Welt. Und freue mich einfach sehr interessante Menschen, Unternehmerinnen und Unternehmer, getroffen zu haben, die […] nicht nur den Gewinn […] im Blick ihres unternehmerischen Handelns haben, sondern eben auch, wie können wir unsere Gesellschaft voranbringen […]." – Kristina Notz, Social Entrepreneurship Akademie
Links
Über die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) in Bayern
Der in München ansässige Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V. wurde 2015 als Institution der international agierenden Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie gegründet. Inzwischen gehören diesem über 700 Mitglieder an, die sich in über 20 bayerischen Regionalgruppen engagieren und die Vision des entwicklungsoffenen GWÖ-Konzepts verbreiten, umsetzen und weiterentwickeln – Tendenz steigend! Außerdem gibt es in Bayern bereits über 200 Unternehmen mit Gemeinwohl-Bilanz, einem der wesentlichen, heute schon anwendbaren, Werkzeuge des Wirtschaftsmodells. Weitere Informationen zur GWÖ unter: bayern.ecogood.org | germany.ecogood.org | www.ecogood.org

Kontakt: Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V., Michael Vongerichten | bayern@ecogood.org | bayern.ecogood.org


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