Klimafreundlich kühlen: Der Aufstieg natürlicher Kältemittel in der Industrie

Nach einer Auswertung des Portals Statista kamen die gebündelten Treibhausgasemissionen im Jahr 2022 in der Industrie auf mehr als 110 Millionen Tonnen. Neben Kohlendioxid ist ebenso ein hoher Anteil an Methan und anderen Substanzen in diesen Emissionen gebunden. Klimatische Schäden können aber auch in hohem Maße von Kohlenwasserstoffen ausgehen. Diese stecken vor allem in Kältemitteln, wie sie in vielen industriellen Bereichen zur Anwendung kommen. Eine Lösung für mehr Klimafreundlichkeit in der Industrie können in diesem Zusammenhang natürliche Kältemittel sein.

Welche Komponenten es in synthetischen Kältemitteln zu ersetzen gilt

Ammoniak ist ein natürliches Kältemittel mit einer langen Haltbarkeit. © ColiN00B, pixabay.comIn vielen industriellen Bereichen ist es wichtig, dass Kältemittel so leistungsfähig sind, dass sie über längere Zeiträume hinweg zuverlässig kühlen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, werden sie typischerweise synthetisch hergestellt.

Die darin befindlichen
  • teilhalogenierten Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW)
  • teilhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffe (H-FCKW) und
  • Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW)
werden unter der Bezeichnung Fluorkohlenwasserstoffgase (sogenannte "F-Gase") zusammengefasst und befeuern die emissionsbedingte Erwärmung des Erdballs.

Eine ökologische Alternative sind hochwertige Kühlschränke, die mit natürlichem Kältemittel arbeiten, auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und - wohlgemerkt - nicht minder leistungsfähig sind.

In welchen Wirtschaftszweigen natürliche Kältemittel hoch im Kurs stehen

Kältetechnik kommt in erster Linie in der Lebensmitteltechnologie und Getränkeindustrie zum Einsatz. Weiterhin wird sie für die Pharmaindustrie, Chemie, Prozesstechnik, Hotellerie und Systemgastronomie benötigt. Kühlgeräte sind außerdem für die laboratorische Nutzung relevant.

Welche Möglichkeit gibt es, um z. B. pasteurisierte Milchprodukte mit einem natürlichen Kältemittel auf niedriger Temperatur zu halten? Um den Vorgaben der Kyoto- und Montreal-Protokolle zum Zwecke verminderter Treibhausgasemissionen bzw. einer besser geschützten Ozonschicht zu entsprechen, ist es hilfreich, auf Lösungen zu setzen, die bei der Kühlung ohne die eingangs beschriebenen F-Gase auskommen.

Ammoniak - ein natürliches Kältemittel mit einer langen Haltbarkeit

Statt auf Kältemittel zu setzen, die auf F-Gasen beruhen, lohnt es sich, Kühllösungen auf Basis natürlichen Ammoniaks zu wählen. Die Niederdrucktechnologie "Low Charge" arbeitet mit Ammoniak ausgesprochen kosteneffizient. Hierbei bedient sie sich des in der Natur bereits vorhandenen, wasserlöslichen Gases. Da es vom Menschen nicht künstlich erschaffen wird, setzt es lediglich das an die Atmosphäre frei, was es für seine natürliche Existenz erfordert. Treibhausgasemissionen spielen bei Ammoniak in der Kältemittelindustrie schlichtweg keine Rolle.

Weitere Vorteile von Kältetechnik mit Ammoniak

Zahlreiche synthetisch erschaffene Kältetechnologien gilt es, im Laufe eines Lebenszyklus regelmäßig zu erneuern. Dies ist bei Ammoniak nicht der Fall. Deshalb wird Kühlmittel auf Basis von Ammoniak eine lange Lebensdauer zugesprochen. Das macht es für die industrielle Verwendung außerordentlich kosteneffizient. Wer im Bereich der Kältetechnik mittel- bis langfristig sparen möchte, ist mit natürlichen Alternativen wie Ammoniak deutlich besser beraten. Eine solche Investitionssicherheit kann hierbei für einen Zeitraum von bis zu 40 Jahren gegeben sein.

Organisches Kältemittel auf dem Vormarsch

Die vielen Vorteile, die vom natürlichen Kältemittel Ammoniak ausgehen, blieben den Industrienationen selbstverständlich nicht verborgen. Daher ist bereits seit Längerem bei der klimafreundlichen Kühlung mit Ammoniak ein Wachstum zu verzeichnen. Insbesondere in Japan, den USA und europäischen Staaten wurde in der Vergangenheit zunehmend auf Kühlen mit Ammoniak umgestellt.

Fazit

Die globale Industrie ist vor dem Hintergrund steigender Treibhausgasemissionen ein gigantischer Akteur. Auf ein natürliches Kältemittel wie Ammoniak umzusteigen, erweist sich im Vergleich zum gebotenen Öko-Nutzen als kleine, aber wirkungsvolle Maßnahme.


     
        
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