„Join the Porsche Ride“
Globale gesellschaftliche Verantwortung leben und aktiv gestalten
Im Taycan, der symbolisch als Botschafter der Initiative „Join the Porsche Ride" um die Welt fährt, gibt Torsten Klavs Einblicke in seinen Arbeitsalltag. Er zeigt auf, wie Porsche mit aktivem gesellschaftlichem Engagement in unterschiedlichen Ländern einen positiven Impact erzeugen möchte.
Torsten, in der Nachhaltigkeitsstrategie 2030 wurde definiert, dass Porsche als Partner der Gesellschaft agiert. Was bedeutet das für deine Arbeit und was ist dein persönlicher Antrieb?
Torsten Klavs: Ich bin nun seit 33 Jahren bei Porsche und hatte in meinem Werdegang die Möglichkeit, an innovativen Projekten mit einem Fokus auf Menschen zu arbeiten. Mir ist bewusst, welche gesellschaftliche Verantwortung Porsche als Automobilhersteller hat. Dieser Verantwortung wollen wir gerecht werden, indem wir uns als Partner der Gesellschaft verstehen und die soziale Verantwortung, losgelöst von wirtschaftlichen Interessen, als eine Chance begreifen. Durch Empowerment und langfristiges Engagement wollen wir Menschen weltweit in die Lage versetzen, ihr Leben oder ihr Umfeld zu verbessern und eigenständig Lebensbedingungen zukunftsfähig zu gestalten.
Mit der Initiative „Join the Porsche Ride" verfolgt Porsche die Umsetzung dieser Zielsetzung. Was genau verbirgt sich hinter der Initiative?
Torsten Klavs: Im Zentrum von „Join the Porsche Ride" steht das „Empowerment" unterschiedlicher Zielgruppen – je nachdem in welcher Weltregion wir unterwegs sind und was dort benötigt wird. Unsere Projekte reichen von Bildungsprogrammen für Kinder zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen über die Inklusion von Menschen mit Behinderung bis hin zu Verbesserungen im Gesundheitsschutz. Der Taycan, in dem wir uns gerade befinden, begleitet diese Projekte als Symbol und agiert als Botschafter. Er fährt durch die Welt und macht auf unsere Ziele und unser Vorhaben aufmerksam. Das Fahrzeug ist dabei immer der initiale Startschuss für neue Projekte mit den Partnern. Er ist das Gesicht unseres Programms. Und ich finde: ein sehr schönes Gesicht.
Wie habt ihr „Join the Porsche Ride" ins Leben gerufen?
Torsten Klavs: Nach intensivem Austausch kamen wir immer wieder zu dem Schluss, dass vor allem Bildung grundlegend zur Verbesserung von Lebensbedingungen beitragen kann. In vielen Bereichen. Selbst Umweltschutz ist oftmals eine Frage der Bildung. Wir verfolgen dabei den Ansatz Hilfe zur Selbsthilfe. Porsche engagiert sich übrigens im Bereich der internationalen Ausbildung schon seit langer Zeit – zum Beispiel auf den Philippinen. Seit 2008 bilden wir vor Ort sozial benachteiligte junge Erwachsene aus - und zwar in Berufsfeldern, die für die Automobilindustrie notwendig sind. Dadurch ermöglichen wir einen direkten Zugang zum Arbeitsmarkt. Hiervon profitieren die Azubis, deren Familien, Porsche Händler und unsere Kunden. Unsere Erfahrung und unser globales Bildungsnetzwerk waren eine gute Absprungbasis für die Entwicklung von „Join the Porsche Ride". Die Nähe zu den Märkten ermöglicht es zudem, die Bedürfnisse und Anforderungen vor Ort besser zu verstehen und einordnen zu können. Genau auf diese fokussiert sich das Programm „Join the Porsche Ride".
Wie sieht das konkret in der Umsetzung aus?
Torsten Klavs: Unsere Projekte sollen an globalen Standorten auf fünf Kontinenten stattfinden. Jedes Land hat unterschiedliche Anforderungen und Herausforderungen. Um diese zu identifizieren, arbeiten wir eng mit Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen und Behörden vor Ort zusammen. Gemeinsam analysieren wir die gesellschaftlichen Herausforderungen, konkrete Bedarfe und erarbeiten neue Konzepte und Ansätze mit dem Ziel, diese dauerhaft und messbar zu verankern.
Der „Join the Porsche Ride"-Taycan hat seine Reise in Stuttgart-Zuffenhausen begonnen und hat seit 2022 Stationen am Porsche-Standort in Leipzig, in der Schweiz, in Frankreich und Südafrika angefahren. Sehen wir uns zum Beispiel die Schweiz an: Wie passen die Aktivitäten der Initiative in eine Wirtschaftsnation wie die Schweiz?
Torsten Klavs: Das ist richtig: die Schweiz ist ein wohlhabendes Land und überhaupt nicht zu vergleichen mit Ländern des Globalen Südens. Den Bedarfen der Schweiz angepasst heißt: Berge, Wanderwege und Seen als prägende Merkmale der dortigen Gesellschaft zu verstehen. Bei unseren Analysen wurde sehr schnell klar, dass das Thema Inklusion eine gesellschaftliche Herausforderung ist. Also haben wir in Kooperation mit unserem Partnern Porsche Schweiz und einer Nichtregierungsorganisation ein Programm etabliert, das Menschen mit Behinderungen einen barrierefreien Zugang zur Natur und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt ermöglichen soll. In Zusammenarbeit mit Porsche-Experten haben wir zum Beispiel die Sicherheit von Rollstühlen ausgebaut, die nun als spezielle Trekking-Rollstühle weiterentwickelt werden. Diese könnten auch einen Mehrwert in anderen Bergregionen der Welt stiften. Darüber hinaus werden junge Menschen zu kompetenten Begleitpersonen weiterentwickelt.
Euer Engagement prägt dich sicherlich auch emotional. Was kannst du aus euren Projekten für dich persönlich mitnehmen?
Torsten Klavs: Die internationale Zusammenarbeit hat mir eine große Bandbreite von gesellschaftlichen Herausforderungen und persönlichen prekären Situationen aufgezeigt. Ob vom Straßenkind auf den Philippinen bis zum Rollstuhlfahrer in der Schweiz. Es erfüllt mich zu sehen, wie wir mit unseren Maßnahmen einen sozialen Mehrwert schaffen und so zu einem selbstbestimmteren Leben beitragen. Die positive und vor allem nachhaltige Entwicklung mitzuverfolgen und messbar festhalten zu können, ist ein großes Highlight meiner Tätigkeit. Meine Kernerkenntnis dabei ist, dass zukünftige Herausforderungen durch vernetzte gemeinschaftliche Lösungsansätze gemeistert werden können. Jeder kann individuell seinen Beitrag zum großen Ganzen leisten, aber in der Vernetzung und gemeinsamen Fokussierung sind wir besser: Wirtschaft, Politik, internationale und lokale Organisationen sowie Einzelpersonen.
Wohin fährt der „Join the Porsche Ride"-Taycan als nächstes?
Torsten Klavs: 2023 war der Stopp in Südafrika schon ein erstes Highlight. Dort konnten wir ein neues Programm im Bereich Berufsvorbereitung aufsetzen. Es ist geplant, dass jährlich rund 30 Jugendliche aus Townships für die weiterführende Ausbildung und das Berufsleben vorbereitet werden. Dies geschieht über einen längeren Zeitraum mit fachlicher und sozial-psychologischer Begleitung – erst dann können sie in der Regel eine Ausbildung beginnen und möglicherweise den Armutskreislauf aus eigener Kraft verlassen. Der nächste Halt von „Join the Porsche Ride” soll in China erfolgen. Es ist geplant, dort ein deutsch-chinesisches Lehr- und Kompetenzzentrum in der 20 Millionen Metropole Chengdu aufzubauen. Im Vordergrund stehen die Aufklärung und Vermittlung von pädagogischen Programmen für Lehrkräfte in den Bereichen Gesundheits- und Umweltschutz sowie Digitalisierung. Wichtige Themen in China. Eigens entwickelte Lehransätze sollen in chinesischen Lehrplänen – vom Kindergarten bis zum Universitätsniveau – integriert werden. Anschließend soll es weitergehen nach Saudi-Arabien und Brasilien. 2024 haben wir bereits Chile auf dem Radar.
In der Interviewreihe „Perspektive Nachhaltigkeit" erzählen Porsche-Mitarbeiter von ihren fachspezifischen Themengebieten. Das Interview mit Torsten Klavs ist Teil 6 der Serie.
Kontakt: Porsche AG, Michael Steiner | maximilian.steiner@porsche.de | www.newsroom.porsche.com
Quelle: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Technik | Mobilität & Transport, 22.08.2023
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