Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft: Kärnten setzt auf Fachkräfte und Vernetzung
Neue Fachschule für Kunststoff- und Recyclingtechnik / Cluster bringt Unternehmen zusammen
Kärnten ist bereits bekannt als Clusterland für die Mikroelektronik. Parallel dazu entwickelt sich nun ein Schwerpunkt in der Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft: An der neuen Fachschule für Kunststoff- und Recyclingtechnik an der Euregio HTL Ferlach bekam der erste Jahrgang im Juli seine ersten Zeugnisse und eine starke Kooperation im Bereich Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft zeigt bereits Ergebnisse.
Bis 2030 sollen in der EU alle Kunststoffverpackungen vollständig recycelbar sein und PET-Flaschen mit bis zu 30 Prozent Recyclinganteil hergestellt werden. Diese Ziele gibt die Europäische Union vor. In der österreichischen Kunststofflandschaft werden sie sehr ehrgeizig verfolgt. Unter dem Motto „Gemeinsame Stärken ausspielen" startete Kärnten bereits Anfang 2021 mit Oberösterreich eine Kooperation im Bereich Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft. Die beiden Bundesländer richten ihre strategische Technologie-Roadmap im Bereich der Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft dadurch aufeinander aus. „Damit eröffnen wir den Unternehmen beider Bundesländer – und allen Unternehmen, die sich hier ansiedeln – neue Chancen im Bereich der Kooperationen und Innovationen", sagt Andreas Starzacher, Leiter Strategische Wirtschaftsentwicklung & Standort beim KWF Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds.
Pilotanlage für chemisches Recycling
Welche Erfolge der Cluster durch diese Vernetzung schafft, zeigen konkrete Projekte. Starzacher nennt ein Beispiel: „Die Technologie aus Oberösterreich, die Anlage hergestellt in der Steiermark und die Produktion in Kärnten – SynCycle ist ein schönes übergreifendes Projekt, das zeigt, wie man Forschung und Technologie gemeinsam in die Umsetzung bringen kann. Und damit einen Produktionsstandort und Arbeitsplätze schafft."
Ziel des Projektes SynCycle ist es, Kunststoffe unendlich oft zu recyceln. Durch ein chemisches Recyclingverfahren soll weggeworfenes Plastik wieder in die Wertschöpfungskette gelangen und damit den Wandel zur Kreislaufwirtschaft fördern. Die Kärntner KRUWE GmbH errichtet dazu mit Partnern aus Oberösterreich und der Steiermark eine Pilotanlage für chemisches Recycling an ihrem Firmenstandort in Völkermarkt. Das Investitionsvolumen beträgt 3,9 Millionen Euro, 750.000 Euro werden über den Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds gefördert. Neben SynCycle sorgen Firmen wie Steinbeis Polyvert und CCL-Label Austria aus Völkermarkt sowie PreZero Polymers aus Haimburg sowie die Kärntner Branchengrößen Lindner, Hirsch Servo und Europlast dafür, dass Kärnten zu den bedeutendsten und innovativsten Kunststoff-Recyclern in Österreich gehört.
Klimaberufe für die Zukunft
Damit die Branche auch in Zukunft wachsen kann, setzt Kärnten auf qualifizierten Nachwuchs: An der Euregio HTL in Ferlach wurde eine eigene Fachschule für Kunststoff- und Recyclingtechnik gegründet, die zum Schuljahr 2022/23 ihren Betrieb aufgenommen hat. „Wir benötigen Kunststoffe im täglichen Leben. Wie diese bestmöglich recycelt und für die Wiederverwendung aufbereitet werden, ist eine der großen Fragen, die wir uns in der Ausbildung stellen", sagt Monika Grasser, Abteilungsvorständin an der HTL Ferlach. Die Schule kann dabei auf die Unterstützung der Wirtschaft bauen und arbeitet mit den namhaften Kunststoffrecyclern im Land eng zusammen.
Wer Interesse am Wirtschaftsstandort Kärnten und Kunststoff- und Recyclingtechnik im Alpen-Adria-Raum hat, findet weitere Informationen hier: www.carinthia.com/de.
Weiterführende Informationen:
Kontakt: Wächter PR, Silke Epple | s.epple@waechter.team
Quelle: Kärnten Standortmarketing
Umwelt | Ressourcen, 09.08.2023
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