Partnerschaften stärken – Entwicklung gestalten
Multi-Akteurs-Partnerschaften (MAP) - eine Umsetzungsmethode der Agenda 2030
Menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung für alle sowie das Abwenden der Erderwärmung – die großen globalen Herausforderungen können nicht von einzelnen Akteur*innen im Alleingang bewältigt werden. MAP bieten wichtige Lösungsmöglichkeiten.
Damit nachhaltige Entwicklung gelingen kann, müssen sich relevante gesellschaftliche Akteursgruppen gemeinsam den globalen Herausforderungen stellen. Das ist eine der Kernaussagen der Agenda 2030. Deren Sustainable Development Goal 17 (SDG17) benennt MAP als wichtigen Beitrag zur Erreichung aller SDGs. MAP haben als zentrale Umsetzungsmethode der Agenda 2030 eine große und wachsende Bedeutung und spielen insbesondere im Kontext des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz eine Rolle.
Was sind MAP?
MAP sind eine Kooperationsform, bei der sich Akteur*innen aus mindestens drei der Sektoren Zivilgesellschaft, Staat, Privatwirtschaft und Wissenschaft gleichberechtigt zusammenschließen, um einen gemeinwohlorientierten Beitrag zu leisten. Die Privatwirtschaft nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein: Ob die Erhöhung des lokalen Ausbildungsniveaus, der Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungs- und Lieferketten oder die Bekämpfung von Korruption, in MAP können Akteur*innen gemeinsame Interessen verfolgen, diese für alle Beteiligten gewinnbringend bearbeiten und gleichzeitig zur Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Dabei profitieren MAP von der Fachexpertise und Kapazitäten von Unternehmen. Unternehmen hingegen von den gemeinsam erarbeiteten effektiven Lösungsansätzen und dem Wissens- und Erfahrungsaustausch. Durch die Bündelung von Kompetenzen, Ressourcen und Erfahrungswerten kann ein Mehrwert geschaffen werden, der die Bemühungen der einzelnen Akteur*innen weit übersteigt. Daher gibt es zahlreiche MAP mit deutscher Beteiligung, zum Beispiel das Bündnis für nachhaltige Textilien, das Forum Nachhaltiger Kakao, die Allianz für Integrität, das UN Global Compact Netzwerk Deutschland oder die PREVENT Abfallallianz.
Unterstützung von MAP durch Partnerschaften2030
Um diese und andere MAP bei der effektiven Kooperation der diversen Akteur*innen zu stärken, hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Plattform „Partnerschaften2030" ins Leben gerufen, dessen Sekretariat von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gestellt wird. Neben der Unterstützung bestehender Partnerschaften, berät das Partnerschaften-2030 Team neue Initiativen bei ihren Anliegen, bietet Raum zum Austausch und informiert über das Neueste zu MAP aus Praxis und Wissenschaft. Die folgenden beispielhaften Fragen aus dem Beratungsalltag zeigen, was MAP- Praktiker*innen und interessierte Akteur*innen bewegt: „Wie starte ich eine MAP?", „Wie vernetze ich mich mit Partnern?", „Wie finanziere ich meine MAP-Idee?", „Wie kann ich meine MAP weiterentwickeln?" oder „Wie mache ich mein Unternehmen fit für eine MAP?"
Partnerschaften2030 steht hier mit Rat und Tat zur Seite
und übernimmt je nach Bedarf unterschiedliche Rollen, beispielsweise die Moderation von Sitzungen, die neutrale Prozessbegleitung, die Vorbereitung und Durchführung von Workshops oder individualisierter Trainings. Neben den individualisierten Trainings bietet das Team ab Oktober 2023 ein brandneues, kostenloses Web-based Training an. Es wird in circa 70 Minuten die Grundlagen zu MAP vermitteln und in vier Sprachen verfügbar sein (Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch).
Weitergehende Informationen über Angebote und Beratungsleistungen finden Sie auf der Website www.partnerschaften2030.de.
Von Fritz Lietsch
Wirtschaft | CSR & Strategie, 01.06.2023
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2023 mit dem Schwerpunkt: Künstliche Intelligenz - Künstliche Intelligenz oder natürliche Dummheit? erschienen.
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