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Copernicus

Feueremissionen in der nördlichen Hemisphäre starten früher als je zuvor

Außergewöhnlich große Waldbrände beeinträchtigen im Frühjahr 2023 mehrere Regionen der Nordhalbkugel – einige brachen dabei sogar Rekorde. Dabei waren die Waldbrände in Spanien, Kanada und Russland für diese Jahreszeit besonders intensiv. Der Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) verfolgt die Intensität der Waldbrände und ihre Emissionen in der Atmosphäre und legt nun einen Bericht über die aktuellen Bedingungen vor Beginn des borealen Sommers, vor.
 
Waldbrände im Frühjahr in Spanien
CAMS-Analyse der optischen Aerosol-Tiefe aus organischer Materie bei 550 nm für den Zeitraum vom 1. bis 31. Mai 2023Die Waldbrandsaison in der nördlichen Hemisphäre begann früh – mit starken Waldbränden in Spanien im März. Seit dem 23. März konnten die Wissenschaftler von CAMS eine erhebliche Brandaktivität in verschiedenen Regionen Spaniens verzeichnen. Davon besonders betroffen war dabei Valencia, aber auch weitere Brände in Asturien und Kantabrien wurden beobachtet, die jedoch von geringerem Ausmaß waren als die Brände in Valencia.
  
Infolge dieser Waldbrände verzeichnete Spanien im Monat Mai die höchsten Emissionswerte, die jemals aufgezeichnet wurden, ebenso wie bei den Waldbränden im Jahr 2012. Dass Waldbrände dieses Ausmaßes so früh im Jahr auftreten, ist ein außergewöhnliches Ereignis. Dabei verdeutlichen die Daten von Copernicus, dass das Waldbrandrisiko durch die hohen Temperaturen und die Trockenheit, die den Kontinent im vergangenen Winter heimgesucht haben, verschärft wurde.

Waldbrände in Eurasien und Rekordemissionen in Kanada
In den Monaten März, April und Mai kam es in Mittelamerika zu saisonalen Bränden, die leicht über dem Durchschnitt lagen und dazu führten, dass einige Rauchfahnen nach Nordamerika und in den Nordatlantik getragen wurden.

Im Mai kam es in zwei verschiedenen Regionen der nördlichen Hemisphäre zu erheblichen Waldbränden: in Eurasien und im Westen Kanadas. Die Waldbrände in Eurasien betrafen Kasachstan, die Mongolei und einige angrenzende Regionen Russlands wie Kurgan, Tjumen, Omsk und Nowosibirsk. Die Brände in dieser Region brannten mit einer hohen Intensität, die über dem Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2022 lag, und die geschätzten Gesamtemissionen für diesen Monat waren mit denen im Mai der letzten Jahre vergleichbar.

GFASv1.2 März: Geschätzte Gesamtkohlenstoffemissionen für Spanien.
Die großflächigen Waldbrände im Westen Kanadas wüten bereits seit Mai 2023. Die täglichen CAMS-Daten zur Feuerstrahlungsleistung (Fire Radiative Power, FPR) zeigen seit Anfang Mai eine erhebliche Waldbrandaktivität in British Columbia, Alberta, Saskatchewan und den Nordwest-Territorien, mit einer zunehmenden Aktivität weiter östlich in Ontario und Nova Scotia am Ende des Monats. Darüber hinaus hat CAMS erhebliche Emissionen aus diesen Waldbränden festgestellt, die über weite Strecken durch Nordamerika und den Atlantik bis nach Skandinavien und in den Arktischen Ozean transportiert wurden. Kanada erreichte im Mai einen der höchsten Emissionswerte seit Beginn der Aufzeichnungen und es wurden die Gesamtrekorde in Britisch-Kolumbien, Saskatchewan, den Nordwest-Territorien und Nova Scotia gebrochen.

Die Situation in Saskatchewan war in diesem Monat besonders extrem, da der bisherige Emissionsrekord für diese Region bislang ein einziges Mal im Mai bei zwei Megatonnen lag, während im Mai 2023 über 23 Megatonnen emittiert wurden.

GFAS v1.2 Positionen aktiver Feuer und Feuerstrahlungsleistung über Kanada im Mai 2023.
Mark Parrington, leitender Wissenschaftler bei CAMS, erklärt hierzu: „Da sich die nördliche Hemisphäre dem Sommer nähert, ist zu erwarten, dass sich die Variablen, die mit dem zunehmenden Waldbrandrisiko zusammenhängen, wie hohe Temperaturen und besonders trockene Bedingungen, verschärfen werden. Die Überwachung dieser Variablen und der Entwicklung von Waldbränden ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der zugrunde liegenden Ursachen und der Auswirkungen auf die Atmosphäre, damit geeignete Maßnahmen ergriffen werden können."

CAMS, das vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage im Auftrag der Europäischen Kommission mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union durchgeführt wird, überwacht das ganze Jahr über Waldbrände sowie deren Emissionen. Mittels des dazugehörigen Global Fire Assimilation Systems (GFAS) werden zudem Daten zu diesem Thema bereitgestellt. Dieses System basiert auf Satellitenbeobachtungen aktiver Brände und der Feuerstrahlungsleistung (Fire Radiative Power, FRP), einem Maß für die Feuerintensität, um die Emissionen von Kohlen-stoff sowie einer breiten Palette anderer – teils rauchverursachender Luftschadstoffe – einzuschätzen.

Weitere Informationen
  • über Waldbrände in Kanada und Russland hier.
  • über die globalen Waldbrandemissionen im Jahr 2022 finden Sie in diesem Artikel.
  • darüber, wie CAMS die Emissionen von Waldbränden verfolgt, finden Sie in folgendem Q&A.

Kontakt: Copernicus, Nuria Lopez | copernicus-press@ecmwf.int | atmosphere.copernicus.eu/


Umwelt | Klima, 01.06.2023

     
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