Saubere Luft für Koblenz
Wie die Stadt Koblenz mit Hilfe vernetzter Daten die Verkehrsbelastung im Herzen der Innenstadt verringern will.
Auf der Suche nach Möglichkeiten, die Luftqualität in der City zu verbessern, setzen die Stadt Koblenz und die Energieversorgung Mittelrhein (evm) auf Digitalisierung.

Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Stadt und des Energieversorgers wurde gegründet und ein Projektdesign entwickelt. Man fasste neben einer intelligenten Parkraumsteuerung weitere smarte Anwendungsmöglichkeiten, wie die Routenoptimierung städtischer Fahrzeuge ins Auge – ebenfalls mit dem Ziel, durch weniger Verkehr die Luftbelastung zu reduzieren.
„Weniger Verkehr, weniger Abgase sowie Lärm und mithin mehr Umwelt- und Lebensqualität", umreißt Christian Schröder, Bereichsleiter Marktmanagement und Innovation, das Smart-City-Projekt. Es wird von der Thüga-Gruppe und vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr finanziert und soll zeigen, wie sich Klimaschutz mit innovativen und digitalen Lösungen in Städten umsetzen lässt.
„Geburt" einer Klimastraße
So wurde die Löhrstraße in der Koblenzer Innenstadt als geeignet identifiziert. Die Macher des Projekts gaben ihr den Namen „Klimastraße", der fortan zum Markennamen wurde: eine Einbahnstraße mit Geschäften, Restaurants, einem Kino, aber auch vielen Wohnungen zu beiden Seiten. Für Koblenzer und Auswärtige eine attraktive Meile, die zum Einkaufen, Kneipen- oder Kinobesuch oder auch nur zum Bummeln einlädt.
Parkplätze waren (und sind hier immer noch) Mangelware. Autofahrer kurvten mehrfach um den Block, um geeignete Abstellmöglichkeit für ihre Fahrzeuge zu finden. Weniger Rücksichtsvolle stoppten sogar auf der Straße, um mal eben beim Bäcker hineinzuspringen, was auf der engen Straße nicht selten zu Staus führte. Das nervte nicht nur Autofahrer und Anwohner. Abgase und Lärm wurden zur Belastung für Umwelt und Menschen.
Sensoren geben Auskunft in Echtzeit

Neben dem Smart Parking werden innerhalb des Projektes noch weitere intelligente Anwendungen zur Luftreinhaltung ausprobiert. Verschiedene Papiercontainer im Stadtgebiet sind mit Füllstandssensoren ausgestattet worden, die anzeigen, wann ein Behälter voll ist. „Die Idee dahinter ist, dass die Stadtreinigung die Behälter nur dann anfährt, wenn diese wirklich voll sind und geleert werden müssen", erklärt Pinger.
Messen und melden

Die Basis für den Einsatz dieser Smart-City-Techniken hatten die Energienetze Mittelrhein zuvor geschaffen. Die Netzgesellschaft der evm installierte dazu ein „Long Range Wide Area Network". Dabei handelt es sich um ein Netzwerk, in dem Daten über hohe Reichweiten übertragen werden können und das sich über einen großen geografischen Bereich erstreckt.
„Alle gesammelten Daten von der Parkplatzbelegung bis zur Emissionsmessung werden uns nach Projektende im Februar 2023 helfen, den Projektverlauf und die Ergebnisse zu bewerten und Schlüsse zu ziehen", sagt Bereichsleiter Schröder. Ein erwünschtes Ziel scheint sich allerdings schon abzuzeichnen: Die in der Klimastraße installierten Emissionssensoren registrierten zuletzt weniger Schadstoffe und damit eine verbesserte Luftqualität.
Alles ist möglich – aber ist es auch sinnvoll?
Fest steht: Ein Zurück wird es nicht geben. Christian Schröder sieht einen hohen Erkenntnisgewinn: „Wir haben im Laufe des Projekts sehr viele positive Erfahrungen machen und sammeln können, die wir auch als Anbieter von Smart City-Technologien andernorts einsetzen können." Aber auch die Erkenntnis, dass es mit dem Erfolg von Technologien immer auch Handlungsänderungen der beteiligten Menschen einhergehen müssen.
Deshalb müssten die Beteiligten möglichst frühzeitig in den Projektprozess eingebunden werden, ist Nico Pinger überzeugt. „Durch eine bürgerorientierte Digitalisierung wird es für die Mitarbeitenden in der Verwaltung einfacher, eine zukunftsfähige ressourcenschonende Stadtentwicklung zu forcieren".
Die kommunalen Entscheider haben damit ein weiteres Instrument, um die Lebensqualität der Menschen im urbanen Raum zu verbessern.
Kontakt: Wirtschaftsförderung Stadt Koblenz, Nico Pinger | nico.pinger@stadt.koblenz.de
Energieversorgung Mittelrhein (evm), Christian Schröder | Christian.Schroeder@evm.de
Energieversorgung Mittelrhein (evm), Christian Schröder | Christian.Schroeder@evm.de
Quelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
Technik | Digitalisierung, 18.02.2023

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