Zahnersatz und Füllungen:

Materialien und Kosten – welche Zusatzzahlungen lohnen sich?

Reichen einfache Zahnfüllungen nicht mehr aus, benötigt man einen Zahnersatz. Je nach Befund entscheiden die Patienten gemeinsam mit den Zahnärzten, welche Lösung sich für sie anbietet. Dabei stehen sich die Qualität der Versorgung und die hohen Kosten für hochwertigen Zahnersatz gegenüber.

© Peter Kasprzyk, unsplash.comHinsichtlich Faktoren wie einer höheren Langlebigkeit sind die Ausgaben für mehr als die Regelversorgung nachhaltiger. Welche Optionen gibt es für Zahnsanierungen und -ersatz und was lohnt sich wirklich?

Eine Zahnsanierung wird benötigt: Was nun?

Geschädigte oder fehlende Zähne können einen Zahnersatz oder Zahnsanierungen notwendig machen. Personen, die einen Zahnersatz benötigen, sollten einen Zahnarzt mit Spezialisierung auf die Implantologie aufsuchen
  • Sie besitzen das notwendige Fachwissen und die Werkzeuge, um Zahnersatz-Behandlungen und Beratungen durchzuführen. Ob diese Spezialisierung vorliegt, erfährt man auf der Webseite einer Praxis (z. B. Implantologie – Zahnimplantate aus Regensburg).
In der Beratung ermitteln die Ärzte gemeinsam mit den Patienten, welche Art des Zahnersatzes sich für die spezifische Person und ihre Situation anbietet. Dafür erstellen die Zahnärzte einen Heil- und Kostenplan. In diesem werden die geplante Behandlung und ihre Kosten festgehalten. Diesen Plan kann man dann nutzen, um die Kostenübernahme mit der Krankenkasse abzusprechen.
  • Die Versorgung durch die Krankenkasse ist ein starker Einflussfaktor auf die Entscheidung für den geeigneten Zahnersatz. Je nachdem, wie groß der Eigenanteil ist, den Personen zahlen müssen, werden häufiger günstigere Lösungen gewählt, auch wenn sie weniger qualitativ sind als teure Alternativen.

Gesetzliche Krankenkassen – was übernehmen sie?

Da fehlende, beschädigte oder kranke Zähne wie Kreidezähne die weitere Gesundheit gefährden und das Leben einschränken, übernehmen Krankenkassen einen gewissen Umfang an Kosten für Zahnsanierungen. Ob und wie viel die Krankenkasse zahlt, hängt von zwei Faktoren ab:
  • Der Behandlungsbedürftigkeit: Als Behandlungsbedürftig gelten Einschränkungen, deren Behandlung zum Gesundheitsschutz notwendig sind. Deshalb werden rein ästhetische Behandlungen wie ein Zahnbleaching nicht übernommen, die Entfernung von Karies dafür schon.
  • Der Behandlungswürdigkeit: Die Behandlungswürdigkeit schätzt ein, wie sehr sich die Behandlung in der spezifischen Situation der Patienten lohnt. Eine Behandlung, die von der Krankenkasse als wenig aussichtsreich gesehen wird, wird oft nicht in vollem Umfang übernommen.
Grundsätzlich gilt, dass die Krankenkassen bei Zahnersatz nur einen Anteil der Kosten zahlen:
  • Der Festzuschuss liegt seit Oktober 2022 bei 60 %.
  • Dieser Anteil kann vergrößert werden, wenn die Patienten ein Bonusheft führen. Dieses Heft beweist, dass man jährlich mindestens einmal bei der Zahnarzt-Kontrolle war. Mit Bonusheft zahlt die Kasse ab 5 lückenlosen Jahren 70 % und nach 10 Jahren 75 %.
  • Dieser Zuschuss wird allerdings nur auf die Regelversorgung angerechnet.
Härtefallregelungen, die individuell entschlossen werden, können zu einer höheren Übernahme von Kosten durch die gesetzlichen Krankenkassen führen.
 

Regelversorgung: Was ist das?

Die Regelversorgung beschreibt die Basisversorgung, die die Krankenkasse zum Gesundheitsschutz als notwendig ansieht. Sie zahlt nur für den Umfang der Behandlung, der das Problem löst, aber nicht für Qualität, die darüber hinausgeht.

Beim Zahnarzt betrifft das unter anderem die verwendeten Materialien oder Techniken:
  • Die metallfarbenen Amalgam-Füllungen gehören bei Karies-Behandlungen zu den kostengünstigen Varianten, die die Aufgabe der Füllung gut übernehmen. Wer zahnfarbene, geschmacksneutrale und nicht-wärmeleitende Keramik-Inlays bevorzugt, muss dafür selbst mehr draufzahlen.
Wählt man kostenpflichtige Alternativen, zahlt die Krankenkasse immer den Betrag für die Regelversorgung. Die Differenz zwischen der zuzahlungsfreien Kassenlösung und der kostenpflichtigen Leistung wird durch die Patienten getragen.

Regelversorgung und ihre Alternativen: Was eignet sich beim Zahnersatz?

Patienten werden von den Zahnärzten über jede mögliche Lösung aufgeklärt. Dazu gehört auch die kostengünstige Regelversorgung:
  • Grundsätzlich sind auch diese Behandlungen wissenschaftlich erprobt und eine effektive Lösung.
  • Es gibt aber gewisse Gründe, weshalb sich die kostenpflichtigen Zusatzangebote lohnen können. Sie bringen meist einen ästhetischen Mehrwert, können aber auch funktionelle Vorteile haben.

Was übernimmt die Regelversorgung bei Zahnersatz und Füllungen?

Bei der Füllung übernimmt die Krankenkasse:
  • Silberfarbene Amalgam-Füllungen im Seitenzahnbereich
  • Zahnfarbene Einschicht-Komposit-Füllungen im sichtbaren Bereich

    Bei Einschicht-Behandlungen wird die Kunststoff-Füllung aufgetragen und ausgehärtet. Eine kostenpflichtige Alternative trägt mehrere Schichten auf, die nacheinander ausgehärtet werden.
Voraussetzung ist, dass diese Füllungen im konkreten Fall geeignet sind. Besteht etwa eine Allergie gegen Amalgam, wird auch im Seitenbereich für andere Materialien gezahlt.

Manche Zahnärzte bieten aufgrund des Quecksilberanteils in Amalgam keine Füllungen dieser Art an. Sie müssen ein alternatives, zuzahlungsfreies Material anbieten. Es muss den erprobten und praxisüblichen Füllmaterialien entsprechen.
  • Zementfüllungen bieten sich dabei nicht an, da sie nur eine begrenzte Haltbarkeit haben und als Provisorium gelten.
Bei Zahnersatz entscheiden sich die Zuschüsse der Krankenkassen mit jedem Jahr neu. Zudem wird anhand der individuellen Befunde entschlossen, was übernommen wird.
  • Bei einer Krone oder Brücke im Seitenzahnbereich ist ein Zahnersatz aus Metall (kein Edelmetall) die Regelversorgung.
  • Im sichtbaren Zahnbereich bezuschussen die Krankenkassen auch eine zahnfarbene Teilverblendung, meist aus Kunststoff.

Welche kostenpflichtigen Alternativen gibt es?

Im Bereich der Füllungen gehören zu den kostenpflichtigen Zusatzleistungen:
  • Mehrschicht-Komposit-Füllungen
    Das Auftragen des Komposit-Materials in mehreren Schichten gilt als sicherer, da das Material beim Aushärten schrumpft. Vor allem bei großen Flächen eignet sich das Aushärten mehrerer Schichten hintereinander besser als eine einmalige Füllung und Aushärtung.
  • Zahnfarbene Keramik-Füllungen
  • Gold-Füllungen, mit und ohne zahnfarbenen Keramik-Überzug
Bei Zahnersatz unterscheiden sich die verwendeten Materialien sowie die Arten des Zahnersatzes von der Regellösung. Zahlungspflichtige Zusatzbehandlungen sind:
  • Zahnersatz mit Vollverblendung aus zahnfarbener Keramik
  • Zahnersatz aus Gold, Titan, Palladium, Keramik oder Mischformen (z. B. eine Brücke aus Edelmetall mit Keramik-Überzug)
  • Einzelne oder mehrere Implantate statt Brücken oder Kronen

Welche Leistungen lohnen sich?

Grundlegend haben sich auch die Lösungen der Regelversorgung als effektiv und ausreichend erwiesen. Zusatzleistungen eignen sich, wenn man einen besonders hohen Anspruch an die Ästhetik und Langlebigkeit des Zahnersatzes hat.
  • Kostengünstige Materialien wie Kunststoff können Nachteile haben. Eine Kunststoffverblendung verfärbt sich im Vergleich zu hochwertigerer Keramik eher und wird schneller brüchig.
  • Auch die günstigere Einschicht-Methode ist weniger geeignet als eine Mehrschicht-Füllung aus Kunststoff.
Die jeweils verfügbaren kostenpflichtigen Behandlungen können sich ebenfalls durch verschiedene Eigenschaften voneinander unterscheiden, beispielsweise im Vergleich von Keramik- und Titan-Implantaten:

Hier bestimmen individuelle Bedürfnisse, welche Option sich am meisten eignet. Wer empfindlich auf Metalle reagiert, sollte eine Keramik-Lösung nutzen.

Für welches Material man sich entscheiden sollte, hängt auch von der spezifischen Platzierung der Zahnsanierung ab:
  • Bei Frontzähnen spielt die Ästhetik eine größere Rolle, weshalb sich natürlich aussehende Materialien wie Keramik anbieten.
  • Bei Backenzähnen ist die Belastbarkeit ein wichtiger Faktor. Hier bieten sich Metalllegierungen wie Gold an, da sie langlebig und robust sind.
Grundsätzlich sind Keramik-Implantate und Füllungen sowie Gold-Zahnersatz mit Keramik-Überzug am hochwertigsten. Diese Zähne haben mehrere Vorteile, von der natürlichen Farbe zu hoher Geschmacksneutralität. Sie gehören aber auch zu den teuersten Lösungen.

Wer eine kostengünstigere Lösung benötigt, die auch ein gutes Ergebnis bringt, profitiert von Nicht-Edelmetall-Zahnersatz mit Keramik-Teilverblendung. Sie sind stabil und sehen von außen natürlich aus.

Insbesondere bei jungen Menschen mit überwiegend gesunden Zähnen sind Implantate statt der Zahnersatz-Regelversorgung die beste Lösung. Diese umfassen in der Regel nur Brücken, um ganze Zähne zu ersetzen. Ein Implantat hat im Vergleich bessere Eigenschaften:
  • Der einzelne Zahn wird fest mit dem Kiefer verbunden und sitzt sicherer.
  • Dadurch schwindet der Kieferknochen nicht, was bei losem Zahnersatz schnell der Fall ist.
  • Zudem müssen hier keine nahestehenden, gesunden Zähne beschädigt werden, um den Zahnersatz anzubringen.  

Fazit

Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen nur spezifische Arten an Füllungen und höchstens 60 bis 75 Prozent der Regelversorgung für Zahnersatz. Die hier genutzten Materialien und Techniken sind erprobt und effektiv. Dennoch haben sie gegenüber zahlungspflichtigen Varianten einige Schwächen. Keramik ist beispielsweise weniger langlebig und verfärbt sich schneller als hochwertige Keramik-Oberflächen.

Im Endeffekt entscheidet sich anhand der Situation der Patienten, welche Art der Zahnsanierung sich am meisten eignet. Fachärzte für die Implantologie geben die beste Beratung darüber, welche Lösung für individuelle Patienten geeignet ist.

Wer Wert auf Ästhetik und Zahnersatz mit langer Lebensdauer legt, sollte darüber nachdenken, die Differenz für die teureren Behandlungen selbst zu tragen. Alternativ bieten sich Zahnzusatzversicherungen an, die höhere Anteile und mehr als die reine Regelversorgung abdecken.

Lifestyle | Gesundheit & Wellness, 13.12.2022

     
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