Technik | Green IT, 14.08.2022

Potenziale des Green Coding

Gesellschaft für Informatik startet neues Projekt für ressourceneffiziente Softwareentwicklung

In dem Projekt „Potentials of Green Coding" erarbeiten die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier Konzepte und Empfehlungen für eine Verankerung von Green Coding-Ansätzen in der Hochschullehre und als Best Practices in der Wirtschaft.

© Max DeRoin, pexels.comSoftware hat einen erheblichen Einfluss auf die Energieeffizienz und die Nutzungsdauer von Hardware. Zudem kann Code auch selbst einen hohen Energie- und Ressourcenverbrauch nach sich ziehen – etwa durch das automatisierte Sammeln großer Datenmengen. Trotzdem gibt es bisher kaum Regelungen oder Empfehlungen für nachhaltige Software. Hier setzt das Projekt „Potentials of Green Coding" an, das die Gesellschaft für Informatik, die HTW Berlin und der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier gemeinsam umsetzen. 

Dr. Volker Wohlgemuth (HTW Berlin): „Unser Ziel ist es herausfinden, welche Green-Coding-Konzepte bereits existieren und wie sie in der Praxis angewendet werden. Durch eine umfassende Bestandsanalyse soll das Bewusstsein für die systematischen Zusammenhänge zwischen den technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten von Informations- und Kommunikationstechnologien gestärkt werden. Zudem wollen wir Möglichkeiten aufzeigen, wie Green Coding-Konzepte in die Lehrpläne bestehender Studiengänge integriert werden können."

Im Projekt sollen konkrete Empfehlungen entstehen, wie sich die negativen Umweltauswirkungen der Digitalisierung durch nachhaltigen Code eindämmen lassen. Dabei werden verschiedene relevante Stakeholder-Gruppen mit einbezogen: darunter Softwareentwickler*innen, Unternehmen der Internetwirtschaft sowie Hochschulen mit Informatik-Studiengängen und deren Studierende. 

Elisabeth Schauermann (GI): „Wenn wir wollen, dass Green Coding-Konzepte langfristig Fuß fassen, dürfen wir die Anwendungsfelder nicht in Isolation betrachten. Wir müssen dafür sorgen, dass alle relevanten Akteure eingebunden werden und einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Genau das versuchen wir mit unserem Projekt zu initiieren."

Green Coding auf dem Vormarsch  
Die Diskussion um die Umweltbilanz von Software hat in den vergangenen Jahren Fahrt aufgenommen, gerade weil Gesellschaften und Volkswirtschaften zunehmend abhängiger von internetbasierten und softwaregesteuerten Prozessen werden. Unter Expert*innen und Forschenden sind verfügbare Konzepte, die eine effiziente Ressourcennutzung von Software ermöglichen, sehr gefragt. Allerdings fehlt in der Diskussion um Green Coding und Green Tech noch das Bewusstsein für die systematischen Zusammenhänge zwischen den technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten von Informations-und Kommunikationstechnik.

Prof. Dr. Stefan Naumann (Umwelt-Campus Birkenfeld): „In Deutschland wurde mit dem ‚Blauen Engel für ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte‘ bereits ein erster, wichtiger Schritt nach vorne gemacht. Die freiwillige Zertifizierung bestätigt, dass ein Softwareprodukt ressourcenschonend und energieeffizient ist, auf älterer Hardware laufen und langfristig aktualisiert werden kann. Darüber hinaus zeichnet sich zertifizierte Software durch ein hohes Maß an Transparenz und Autonomie aus. Trotzdem kann noch einiges mehr getan werden, um das Bewusstsein für umwelt- und energiebewusstes Programmieren zu steigern."

Das Projekt wird von Juni 2022 bis Dezember 2023 von der Internet Society Foundation gefördert.

Über die Gesellschaft für Informatik e.V.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist die größte Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum. Seit 1969 vertritt sie die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik und setzt sich für eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung ein. Mit 14 Fachbereichen, über 30 aktiven Regionalgruppen und unzähligen Fachgruppen ist die GI Plattform und Sprachrohr für alle Disziplinen in der Informatik. 


Kontakt: Gesellschaft für Informatik | presse@gi.de | www.gi.de


     
        
Cover des aktuellen Hefts

forum future economy

forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.

  • Mit diesem Schritt markiert der Verlag bewusst eine Zeitenwende – hin zu einer Wirtschaft, die Zukunft schafft, statt nur Probleme zu verwalten.
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
08
DEZ
2025
Seeds of Hope
Lichtblicke am Jahresende
80336 München
09
DEZ
2025
Club of Rome Salon: Building the City of the Future (in English)
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Alle Veranstaltungen...
Anzeige

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Mobilität & Transport

"It's all about Mobility."
Büßen wir nicht ein, worum es uns letztlich geht - Freiheit und Lebendigkeit?
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Nachhaltig Weihnachten feiern

Ökologische Stromproduktion aus Fließgewässern

Ab 14.12.2025 gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn für 2026

EMAS-Validierung für ein transparentes, europäisches Umweltmanagement der LaSelva Bio-Feinkost Unternehmensgruppe

Schulen stärken Bildung für nachhaltige Entwicklung

Seit 15 Jahren: faire und umweltbewusste Beschaffung mit dem Kompass Nachhaltigkeit

Blue Green FUTUREventura

Nachhaltigkeit in der Cloud

  • circulee GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • toom Baumarkt GmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • TÜV SÜD Akademie
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • NOW Partners Foundation