Im Test: Neues Beweidungsverfahren "Ganzheitliches Weidemanagement"

Gesündere Pflanzen, mehr Artenvielfalt und Klimaschutz

Seit über einem Jahr grasen die Rinder der aussterbenden Nutztierrasse Murnau-Werdenfelser im Wiesbadener Ortsteil Breckenheim. Sie gehören der Naturschutzorganisation Naturefund, die mit ihrem Projekt "Kühe für den Klimaschutz" die seltenen Tiere erhalten, für Pflegemaßnahmen in Naturschutzgebieten einsetzen und Graslandschaften als wichtige Kohlenstoffsenken schützen will. Die inzwischen aus sieben Kühe bestehende Herde wird dabei täglich von den Naturschützern betreut und beobachtet, denn die Herde weidet nach den Prinzipien des Ganzheitlichen Weidemanagements. 

Kuhherde auf einer der vielzähligen beweideten Streuobstwiese © Naturefund"Die Natur lebt uns die Methode vor: So wie große Wildtierherden sehr kurz und sehr dicht über eine Fläche ziehen, grasen auch unsere Tiere nur kurze Zeit auf wenig Fläche", erklärt Katja Wiese, Vorstand bei Naturefund. Das Prinzip: Wenn Gras nur zu 50 Prozent abgefressen wird, verdoppelt es danach sein Wachstum. Denn die Graswurzeln werden stärker ausgebildet und regen das Wachstum an, das Gras wird dichter und gegen Trockenheit resistenter. 

Inwieweit die Weidetechnik sich tatsächlich positiv auf die Grasgesundheit sowie die Artenvielfalt auswirkt, zu einem höheren Humusgehalt im Boden führt und damit aktiv zum Klimaschutz beiträgt, wird seit diesem Jahr von den Naturefund-Mitarbeitern nach der internationalen Methode "Ecological Outcome Verification" (deutsch: Ökologisches Monitoring) des Savory Instituts untersucht. Dabei werden auf einer vorher abgesteckten Fläche unter anderem folgende Kriterien überprüft: der Zustand der Bodenoberfläche, Tierzeichen, der Zustand der mehrjährigen Pflanzen sowie die Anzahl an Grassorten und anderer Pflanzen. 

"Als wir vor einem Jahr die Weiden untersucht haben, gab es viele offene Bodenstellen zu sehen. Die Gräser waren dünn und häufig gelb. Sie litten also unter Stickstoffmangel", fasst Katja Wiese ihre Beobachtungen zu Projektbeginn zusammen. Jetzt konnten die Naturschützer bei einer erneuten Begehung feststellen, dass sich die Artenvielfalt gesteigert und auch die Bodenbedeckung durch Gräser um 20 Prozent zugenommen hat. Auch die Qualität der Graspflanzen hat sich verbessert: Sie sind als "jung, gesund und erholt" einzustufen und zeigen als Konsequenz ein stärkeres Wachstum. 

Das Ganzheitliche Weidemanagement ist ein weiterer Baustein in der Vision von Naturefund für die Landwirtschaft von morgen. Katja Wiese erklärt: "Mit unseren Pilotprojekten wollen wir demonstrieren, dass es in der Landwirtschaft nachhaltige Praktiken gibt, mithilfe derer die Bauernfamilien gut leben können und gleichzeitig die Natur erhalten wird." Zeige das Projekt "Kühe für den Klimaschutz", dass das Ganzheitliche Weidemanagement sich wie erwartet positiv auf das Klima, die Böden und die Artenvielfalt auswirkt und dabei einen guten Ertrag für die Landwirte bietet, plant Wiese, diese Technik auch in den anderen Projekten Naturefunds einzusetzen. 

Bei der Umsetzung der Pilotprojekte wird die Naturschutzorganisation von der Deutschen Postcode-Lotterie unterstützt, die die neuen Wege in die Landwirtschaft maßgeblich fördert. 

Weitere Informationen:
Kontakt:  Naturefund e.V., Maren Meyer | maren.meyer@naturefund.de | www.naturefund.de


     
        
Cover des aktuellen Hefts

forum future economy

forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.

  • Zukunft bauen
  • Frieden kultivieren
  • Moor rockt!
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
17
DEZ
2025
Lunch & Learn: Geschichten & Inspirationen zum Mitmachen
Impulse: Katrin Hansmeier, Basil Merk, Tina Teucher
online
17
JAN
2026
INNATEX
Internationale Fachmesse für nachhaltige Textilien
65719 Hofheim-Wallau
05
FEB
2026
Konferenz des guten Wirtschaftens 2026
Veränderung willkommen? Wie Wandel gelingen kann
90475 Nürnberg
Alle Veranstaltungen...
Anzeige

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Sport & Freizeit, Reisen

Es ist Volksfest-Zeit
Christoph Quarch erklärt, warum sich Volksfeste hierzulande trotz Inflation und steigender Preise großer Popularität erfreuen
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

FNG-Siegel: 25 Fonds der Erste Asset Management mit Bestnote ausgezeichnet

Vom Öko-Pionier zum chinesischen Familienalltag: SODASAN und Stakunft Home gestalten nachhaltiges Wohnen

So klappt's mit den Weihnachtsgeschenken – ohne Stress und Schulden

Deutschland hat kein Geldproblem, Deutschland hat ein Skill-Problem

Zuversicht und Inspiration schenken

Landesinnungsverband des Maler- und Lackiererhandwerks Berlin-Brandenburg und Zentek halten Kunststoffeimer im Kreislauf

Ab 14.12.2025 gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn für 2026

Wie verbessern Skibrillen die Sicht und Sicherheit auf den Pisten

  • NOW Partners Foundation
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • toom Baumarkt GmbH
  • TÜV SÜD Akademie
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Engagement Global gGmbH
  • circulee GmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften