Bio-Zertifizierung als Chance für Entwicklungs- und Schwellenländer
Im Gespräch mit Dr. Julia Bellinghausen, Import Promotion Desk
Bereits zum achten Mal ist das Import Promotion Desk (IPD) in diesem Jahr auf der „Biofach" vertreten, der weltweit größten Fachmesse für Bio-Lebensmittel, die vom 26. bis 29. Juli in Nürnberg stattfindet. Das IPD, ein Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), begleitet Bio-Produzenten aus Entwicklungs- und Schwellenländern auf die Messe und unterstützt sie dabei, europäische Handelspartner zu finden und nachhaltige Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Im Interview erklärt Dr. Julia Bellinghausen, Leiterin des IPD, welche Bedeutung die Bio-Zertifizierung in der Exportförderung spielt.
Frau Dr. Bellinghausen, könnten Sie uns die Arbeit des IPD kurz vorstellen?

Ihr Messestand auf der Biofach, den Sie gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) organisieren, steht unter dem Motto „Organic Sourcing for Development". Können Sie den Titel erläutern?
Als Initiative zur Importförderung unterstützt das IPD europäische Importeure bei der Suche nach neuen Beschaffungsmärkten und dies neutral und kostenfrei. Die IPD Experten berücksichtigen bei ihrem Sourcing die Anforderungen der Importeure nach Produktqualität, Lieferkapazitäten, Logistik und vieles mehr. Wir sind überzeugt vom Prinzip „Sourcing for Development": Denn professionelles Sourcing schafft die Voraussetzung für einen Geschäftsabschluss. Wenn gute Qualität in ausreichenden Mengen kontinuierlich geliefert werden kann, kann aus diesem Abschluss eine nachhaltige Geschäftsbeziehung entstehen. Das ist unser Ziel. Wir wollen Entwicklungs- und Schwellenländer besser in den globalen Handel integrieren und auf diese Weise zur nachhaltigen Entwicklung in den Ländern beitragen.

Können Sie uns einige Beispiele aus den IPD Partnerländern nennen?
Auf die Biofach begleiten wir zum Beispiel Unternehmen aus Ägypten, die u.a. Kräuter & Gewürze produzieren. Die Landwirtschaft Ägyptens wird weiterhin vom konventionellen Anbau geprägt. Jedoch erkennen viele Unternehmen die Bio-Zertifizierung als wichtige Exportvoraussetzung und stellen ihre Produktion um.
In anderen Ländern gibt es viele Produkte aus Wildsammlung oder aus traditioneller Produktion ohne Hilfsmittel und Pestizide. So stellen wir z.B. aus Sri Lanka und Indonesien viele Kokosproduzenten vor, die Kokosblütenzucker, Kokosöl und Kokosmehl in Bio-Qualität anbieten. Sie produzieren ursprünglich, ihnen fehlte jedoch zu Beginn der Zusammenarbeit die Bio-Zertifizierung. Sie ist jedoch bei Kokosblütenzucker und Kokosöl von zentraler Bedeutung. Die Bio-Zertifizierung macht eine Markteinführung überhaupt erst möglich.

Insgesamt werden wir auf unserem Messestand über 170 Bio-Produkte vorstellen – dies illustriert das große Angebot aus Entwicklungs- und Schwellenländern gut.
Weitere Informationen unter www.importpromotiondesk.de
Wirtschaft | Branchen & Verbände, 05.07.2022

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