Versicherter (und nachhaltiger) Versand: Warum das wichtig ist
E-Commerce und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch mehr.
Der versicherte Versand wird in Deutschland immer bevorzugt, die höheren Kosten dafür sind den Käufer gleichgültig, denn immerhin hat dieser somit eine Garantie. Zugleich entwickeln sich parallel neue Möglichkeiten des umweltfreundlichen Versands. E-Commerce und Nachhaltigkeit sind damit kein Widerspruch mehr.
Versicherung bei Verlust oder Beschädigungen
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Sollte es zu einem Verlust gekommen sein oder zu einem Schaden, dann hat der Käufer wiederum Anspruch auf eine erneute Lieferung oder auf die Erstattung des Kaufpreises. Das Versandrisiko bei unversicherten Versand liegt bei zwei Privatpersonen jeweils beim Käufer, bei einem privaten Käufer und einem gewerblichen Händler, sieht das anders aus – hier muss erstattet werden.
Verlust oder Beschädigung muss bewiesen werden
Das Problem bei unversicherten Paketen oder Briefen ist aber die Beweislast, denn dies ist ein hohes Risiko in Bezug darauf, dass es erst gar nicht zu einer Erstattung kommt. Die Verkäufer müssen im Zweifel nachweisen, dass sie das Paket bei einem Transportunternehmen abgegeben haben.
Bei Paketen enthält der Absender eine Quittung mit einem Vermerk, bei Päckchen und Briefen handhabt das DHL aber wiederum über Briefmarken. Die Quittung dafür ist aber kein Beweis dafür, dass das Päckchen oder der Brief versendet worden sind. Nur über einen Zeugen kann der Verkäufer eine Angabe machen.
Somit ist es für das eigene Geschäft von Bedeutung, dass in jedem Fall der versicherte Versand gewählt wird. Andererseits wird es immer wieder zu Ärgernissen kommen und in vielen diesen Fällen auch zu einer Erstattung. Langfristig ist der finanzielle Aufwand nicht unerheblich und kann insbesondere bei hochwertigen Waren schnell für Schulden sorgen.
Hat nachhaltiger Versand einen Effekt?
Der E-Commerce gilt als verrufen, da die Transportwege anfallen, dies hat wiederum einen Effekt auf die Umwelt. Allerdings ist E-Commerce auch ohne Emissionen zu bewerkstelligen, dies zeigen auch die großen Anbieter wie Amazon oder Zalando. Alle Anbieter geben ein Nachhaltigkeitsziel an.
Das ist auch nicht ungewöhnlich, denn einer IPC-Studie zufolge möchten 61 Prozent der befragten Online-Shopper wissen, wie nachhaltig die Lieferoptionen sind. Zwei Drittel sind auch bereit, dass etwas länger auf das Paket gewartet wird, sofern der Versand umweltschonend geschieht.
In vielen Onlineshops (wie auch bei Zalando) gibt es bereits die Möglichkeit, dass etwas mehr bezahlt, wird für eine nachhaltige Lieferung, dies ist für den Kunden meistens ein Mehraufwand von circa 10 Cent. Allerdings wünschen sich die Kunden auch die Verwendung von wiederverwendbaren Verpackungen, dem sind viele Anbieter noch nicht nachgekommen.
Bei Verpackungsmaterialien wie einem Luftpolsterumschlag ist dies anders, diese sorgen immerhin für einen sicheren Versand und somit wirken sie auch Beschädigungen entgegen. Eine Beschädigung würde wieder eine Retour bedeuten und somit weitere Versandwege, welche erspart geblieben wären.
Alternativen beim Versand
Auf den Straßen zeigt sich bereits jetzt ein Umdenken, denn der Versand über längere Strecken erfolgt möglicherweise noch mit Diesel-LKW und Schiff, aber innerhalb der Stadt findet der Elektro-Transporter oder das E-Lastenfahrrad Anwendung. Für den Zusteller ist dies auch eine Vereinfachung, denn in den Städten gibt es ohnehin nur wenig Platz.
CO2-Kompensation ist aktuell noch zu günstig
Die Deutsche Umwelthilfe schreibt in einer Pressemitteilung, dass „die CO2-Vermeidung durch Kompensation ist sehr billig und spiegelt nicht den realen Schadenskosten wider". Die Nachträgliche Verbesserung geschieht zum Beispiel dadurch, dass in Projekte für die Wiederaufforstung investiert wird. So kann das CO2 aus der Atmosphäre wieder gebunden werden und dies lässt sich der Firma entsprechend anrechnen.
Welche Versanddienstleister erlauben klimaneutralen Versand?
Jeder Versanddienstleister kann einen klimaneutralen Versand heute ermöglichen, allerdings ist es bei jedem Dienstleister anders und noch nicht überall ein Standard. DPD ist aktuell Marktführer, da sie sehr effizient ausgleichen. Laut dem Unternehmen werden alle nicht vermeidbare Transportemissionen vollständig ausgeglichen.
DPD investiert dafür in Firmen, welche sich der erneuerbaren Energien oder der nachhaltigen Energieerzeugung widmen. Schon im Jahr 2018 konnten über eine Milliarde Tonnen Co2 kompensiert werden. Allerdings bezieht sich all das eben nur auf das Ausgleichen.
Ein CSR-Bericht hatte im Jahr 2018 gezeigt, dass lediglich ein Prozent der Zustellfahrzeuge auf eine Alternative zum Verbrennungsmotor setzen. DHL ist hierbei deutlich weiter, denn sie haben Anfang 2021 eine neue Nachhaltigkeitsstrategie verkündet, mit welcher die E-Flotte auf 37.000 Fahrzeuge erweitert werden soll. Zudem soll das „GoGreen"-Angebot ab 2022 erweitert werden.
Ebenfalls klimaneutral ist GLS, diese haben im Vergleich etwas später als die Mitbewerber reagiert, schaffen nun aber immer mehr, um für Nachhaltigkeit zu sorgen. Da GLS aber ausschließlich mit Subunternehmen arbeitet, wird es wohl schwierig werden, den gesamten Versandweg zu elektrifizieren oder eine andere Alternative zu finden.
Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 15.11.2021
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