Geber erleichtern endlich Finanzierung von Klimaanpassung in ärmeren Staaten

Zusage von über 230 Mio. Dollar wirkt wie Tropfen auf den heißen Stein, ist jedoch ein erster wichtiger Schritt

Zehn Staaten und Regionen haben gestern insgesamt über 232 Millionen US-Dollar für den UN-Anpassungsfonds zugesagt, darunter Deutschland knapp 58 Millionen. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch begrüßt, dass die Geber damit die Finanzierung für den Anpassungsfonds in diesem Jahr mehr als verdoppelt haben. Laut Adaptation Gap Report der UNEP benötigen Entwicklungsländer jedoch ab 2030 jedes Jahr rund 300 Milliarden (!) US-Dollar, um sich an die verheerenden Konsequenzen der Klimakrise soweit wie möglich anpassen zu können.

"Der Anpassungsfonds ist nur ein Baustein der internationalen Anpassungsunterstützung, aber auch zusammengerechnet ist die Lücke zwischen den derzeit verfügbaren Mitteln und den benötigten Summen gewaltig. So erscheint das Geld für den Anpassungsfonds auf den ersten Blick nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein", sagt Julia Grimm, Referentin für Klimafinanzierung bei Germanwatch. "Tatsächlich aber sind gerade diese Gelder ein durchaus starkes Signal an ärmere Länder des globalen Südens."

Der Anpassungsfonds ist für viele ärmere Entwicklungsländer von zentraler Bedeutung. Er ist einer der wenigen Kanäle, über den diese Länder direkten Zugang zur Finanzierung haben. So müssen sie nicht den aufwändigen Umweg über multilaterale Organisationen gehen, bei dem oft viel Geld hängen bleibt, bevor es dort ankommt, wo es gebraucht wird. Der Fonds finanziert kleine, lokale Projekte mit einem Fokus auf besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen.

Der Anpassungsfonds war jedoch oft nicht gut finanziert, was ihm nicht erlaubte, die notwendige Rolle zu spielen. "Entwicklungsländer fordern seit langem, dass der Fonds seine Aktivitäten erheblich ausweitet. Die neuen Finanzzusagen von gestern sind ein erster größerer Schritt in diese Richtung", so Grimm weiter. Wichtig sei nun, dass die laufenden Verhandlungen zu Marktmechanismen (Artikel 6) eine nennenswerte Abgabe für den Anpassungsfonds beschließen. Julia Grimm: "Nur so können auch geberunabhängig langfristig ausreichend Gelder für den Anpassungsfonds garantiert werden."

Der Bedarf an Finanzierung für Klimaanpassung sowie der Umgang mit nicht mehr vermeidbaren Schäden und Verlusten sind ein dominantes Thema in den laufenden Verhandlungen der COP26. "Auch bei den Koalitionsverhandlungen gehört die internationale Klimafinanzierung hoch auf die Agenda. Der deutsche Beitrag bis 2025 muss deutlich aufgestockt werden. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel bei der Klimafinanzierung, damit diese sich ernsthaft am tatsächlichen Bedarf derer orientiert, die am härtesten von der Klimakrise betroffen sind", fordert Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.

Kontakt: Germanwatch e.V. | info@germanwatch.org | www.germanwatch.org

Gesellschaft | Politik, 09.11.2021
     
Cover des aktuellen Hefts

Innovationen und Lösungen für Klima und Umwelt

forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2023 mit dem Schwerpunkt Innovationen & Lösungen

  • Verpackung
  • Ropes of Hope
  • Yes we can
  • Digitalisierung
  • Wiederaufbau der Ukraine
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
12
DEZ
2023
Career Day Munich
Die große Jobmesse für Geflüchtete
80339 München
18
DEZ
2023
Konstruktive Krise: "Klima" in den Medien
In der Reihe "Klimastrategie"
80336 München
25
JAN
2024
Nachhaltigkeitsmanagement 2024 - 12. Internationale Jahrestagung
Erprobte Strategien zur Klimaneutralität und Nachhaltigkeit im Unternehmen
60327 Frankfurt
Alle Veranstaltungen...

Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!

Essen & Trinken

Italien verbietet den Verkauf von Laborfleisch
Christoph Quarch unterstützt die Entscheidung und möchte auf das Leben mit Nutztieren nicht verzichten
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Racing Power für alle

75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte - ein Grund zum Feiern?

Babylonisches Sprachgewirr

Boden, Bauen, Business – Klimakonferenz COP 28

Eine Zeitenwende für die Wirtschaft

Verpackungen zukunftsfähig machen:

50 shades of COP

Klimaschutz in der Wertschöpfungskette: Welches Potential Verbraucherkampagnen zur Verhaltensänderung haben

  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Global Nature Fund (GNF)
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • toom Baumarkt GmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Kärnten Standortmarketing