Energie aus Abwärme:

Ein skandinavisches Start-up zeigt, was möglich ist

Im Rahmen der Techarenan Challenge werden seit sieben Jahren Start-ups und Wachstumsunternehmen aus der gesamten nordischen Region, die einzigartige Innovationen entwickeln, ausgezeichnet. Teilgenommen haben am letzten Event mehr als 450 Unternehmen aus den Branchen Edtech, Fintech, Umwelttechnologie, E-Health und Mobilität. Davon konnten sich 50 für die Endrunde in Stockholm qualifizieren.

© Jaakl, pixabay.comGewonnen hat den prestigeträchtigen „The Industry’s Award" das Start-up Climeon. Besonders überzeugen konnten die Jury, bestehend aus Mitgliedern des Verbands der schwedischen Maschinenbauindustrie, die gute Skalierbarkeit und die großen Wachstumschancen des sogenannten Heat Power System.
 
Heat Power System von Climeon
Es handelt sich dabei um eine Technologie, die Schiffe mit Abwärme antreibt. Das Heat Power System beziehungsweise das Energy Recycling System trägt damit laut der Jury entscheidend zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft bei. Laut den Experten eröffnet die von Climeon entwickelte Technologie zur Nutzung der Abwärme von Motoren oder von geothermischer Niedertemperaturwärme eine wirtschaftliche, sich permanent erneuernde Energiequelle, aus der Strom gewonnen werden kann. Climeon hat somit ein System entwickelt, das potenziell einen Großteil der aus Atomkraft und fossilen Energieträgern produzierten Stroms ersetzen kann.
 
Viking Glory fährt mit Heat Power System
Inzwischen wird das Heat Power System an Bord der „Viking Glory" verwendet. Das Super-Eisklasse 1A-Schiff gewinnt etwa 40 Prozent seiner Energie durch das innovative Energy Recycling System und demonstriert dadurch, dass Nachhaltigkeit auch im Seeverkehr möglich ist.


Der entscheidende Vorteil des Heat Power Systems liegt daran, dass der gesamte Temperaturbereich des Motors verwendet werden kann. Durch die Kombination aus Dampfturbine und Wärmekraftmodul entstand so ein System, das individuell auf den Einsatzzweck abgestimmt werden kann und trotzdem skalierbar bleibt.

Kühlwasser erzeugt Strom
Auf der Viking Glory wird die von Climeon entwickelte Technologie zur Produktion von Strom verwendet.  Dazu wird das Kühlwasser der Motoren genutzt, das bei einem niedrigen Siedepunkt zu Wasserdampf wird. Dieser wird dann durch eine Turbine zu einem Generator geleitet. Der darin erzeugte Strom wird an Bord für die Klimatisierung der Passagierkabinen und die Heizung verwendet.

10 Prozent weniger Treibstoff
Die Energieeffizienz wird zusätzlich durch eine intelligentes Lüftungs- und Beleuchtungssystem erhöht, das automatisch bei unbesetzten Kabinen die Klimatisierung und Heizung auf ein Minimum reduziert. Im Vergleich zum Schwesterschiff Viking Grace benötigt die Viking Glory dank des Heat Power System etwa zehn Prozent weniger Treibstoff. Der Einsatz des Energy Recycling Systems reduziert die CO2-Emissionen des Schiffs somit um etwa 4.000 Tonnen pro Jahr.

MSC World Europa mit LNG-Antrieb
Im Anbetracht des Klimawandels und der zunehmenden Luftverschmutzung entwickeln neben Climeon noch zahlreiche weitere Unternehmen, Universitäten und Institute Technologien, mit denen der ökologische Fußabdruck der Schifffahrt reduziert werden soll.

Dazu gehört unter anderem die Mediterranean Shipping Company (MSC), ein Anbieter von Kreuzfahrten, der plant ab 2022 die MSC World Europa mit LNG-Antrieb in den Dienst zu nehmen. Es handelt sich hierbei um einen Antrieb auf Basis des Projekts CHEK, das von der finnischen Universität Vasaa entwickelt wurde.

Das Ziel dieses aus EU-Fördermitteln finanzierten Projekts ist die Verbesserung der Energieeffizienz von Schiffen. Dazu setzten die Wissenschaftler unter anderem auf neue Abfallverbrennungssysteme, einen Wasserstoffantrieb und Ultraschall-Antifouling. 

Technik | Innovation, 18.10.2021

     
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