EU-Fischereirat:

Naturschützer begrüßen reduzierte Dorsch-Fangquote für die Ostsee und warnen trotzdem vor "Weiter so"

Heute endete ein Treffen der EU-Fischereiminister*innen in Luxemburg, bei dem die Fischfangquoten für die Ostsee in 2022 festgelegt wurden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt die Festlegung der Ostsee-Fangquoten des EU-Fischereirates als Schritt in die richtige Richtung. "Nach jahrelangem Missmanagement der Ostsee-Fischbestände wurde endlich auf die wissenschaftlichen Empfehlungen gehört", so der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. "Uns bleibt nicht mehr lange, um einen vollständigen Kollaps des Ökosystems in der Ostsee zu verhindern. Die Zeit für kosmetische Anpassungen ist endgültig vorbei, wir brauchen jetzt dringend tiefgreifende Veränderungen in der Fischerei. Heute wurde ein Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir hoffen, dies wird auch in den nächsten Jahren fortgeführt, damit sich die Bestände nachhaltig erholen können."

Ein ‚Weiter so‘ darf es nach Ansicht der BUND-Fischereiexperten im Ostsee-Fischfang nicht geben.© Foto-Rabe, pixabay.comDerzeit werden fünf Fischarten und zehn Fischbestände in der Ostsee gezielt befischt. Davon sind fünf Fischbestände überfischt, darunter der Dorsch, der Hering sowie der Lachs. Zum vierten Mal in Folge empfahlen die Wissenschaftler*innen des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES), den Hering im westlichen Teil der Ostsee nicht mehr zu fischen. Auch der Dorsch in der östlichen Ostseeregion erhielt zum dritten Mal in Folge eine Null-Quote-Empfehlung. Doch der Dorschbestand im Westen der Ostsee ist ebenfalls stark reduziert. Hier empfahl der ICES eine Reduzierung der Fangmenge um 88 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der EU-Fischereirat ist auf Druck der EU-Kommission den Empfehlungen zumindest in Teilen gefolgt. Wenn die EU-Fischereiminister*innen im Dezember erneut tagen, müssen auch die Nordsee-Fangquoten entsprechend reduziert werden. Nur so können Heringsbestände langfristig geschützt werden.

Bandt: "Es reicht nicht mehr, nur noch auf die Fangquote zu schauen. Alle Fischereiaktivitäten und Fangmethoden müssen einer Umweltprüfung unterzogen werden, die auch die Auswirkungen auf das Klima einbezieht. Die wenigen Fangquoten, die bleiben, müssen den Fischereien vorbehalten sein, die die höchsten ökologischen Standards befolgen. Schädliche Subventionen, die zerstörerische und unwirtschaftliche Fischerei künstlich am Leben halten, müssen endlich verboten werden. Ein ‚Weiter so‘ darf es im Ostsee-Fischfang nicht geben, denn sonst hängen bald nicht mehr nur Fische am Haken, sondern gesamte Arten und Ökosysteme."

Weitere Informationen:
Kontakt: Valeska Diemel, Fischerei-Expertin des BUND-Meeresschutzbüros | valeska.diemel(at)bund.net | www.bund.net

Umwelt | Biodiversität, 12.10.2021

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
25
APR
2024
Watervent
Funding in the Water Nexus
10623 Berlin
29
APR
2024
DIGISUSTAIN
B2B Konferenz & Networking Hub für Nachhaltigkeits-Pioniere
60327 Frankfurt am Main
06
JUN
2024
SustainED Synergy Forum 2024
SustainED Synergy – unser 6-Monate CSRD Consulting für Ihr Unternehmen!
73728 Esslingen am Neckar
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Mobilität & Transport

Mehr als Schiene
Kommunen wollen die Wiederbelebung stillgelegter Bahnstrecken als Baustein der Verkehrswende nutzen, wie das Beispiel Trier zeigt.
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Die Sonne ernten – only 'Made in China'?

Solarhersteller Meyer Burger kündigt Mitarbeitern und beschließt Aus in Freiberg/Sachsen

Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb 2024:

"Nachhaltigkeit muss kein Verzicht sein"

Nachhaltig schön gestalten: Prima Klima für den Außenbereich

Econocom startet “Impact“:

Sticker Gizmo wählt NatureFlex™ als erneuerbares und kompostierbares Facestock-Material für seine Etiketten

Innovatives urbanes Wohnen mit Biome:

  • Engagement Global gGmbH
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Kärnten Standortmarketing
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • toom Baumarkt GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen