SAVE LAND - UNITED FOR LAND

Klimafreundlicher Kreislauf: Heizen mit Holz

Ausstoß und Bindung von Kohlendioxid halten sich beim Holz die Waage

Heizen mit Holz ist treibhausgasneutral, weil zeitgleich heranwachsende Bäume das freigesetzte Kohlendioxid wieder aufnehmen. Beim Heizen mit fossilen Brennstoffen gibt es einen solchen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf nicht.
 
Kohlendioxid-Kreislauf vs. Kohlendioxid-Anstieg - Klimaschutz mit Holzenergie. © FNRKohlendioxid-Kreislauf vs. Kohlendioxid-Anstieg - Klimaschutz mit Holzenergie. © FNR
Eine neue Grafik der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) verdeutlicht den klimafreundlichen Kreislauf: Bäume nutzen beim Wachsen u. a. Sonnenenergie und Kohlendioxid (CO2) und speichern Kohlenstoff und Energie im Holz. Beim Heizen mit Holz wird die gespeicherte Sonnenenergie als Nutzenergie in Form von Wärme wieder frei; der Kohlenstoff geht als CO2 zurück in die Atmosphäre. Dabei wird nur so viel CO2 frei, wie der Baum im Wachstum als Kohlenstoff im Holz gespeichert hat. Zeitgleich heranwachsende Bäume gleichen die Emissionen wieder aus, denn sie binden Kohlendioxid aus der Atmosphäre.

Bei nachhaltiger Waldbewirtschaftung in Deutschland halten sich - trotz Nutzung von Holz für Produkte und Energie und bei Berücksichtigung der Waldschäden - die Aufnahme und Abgabe von CO2 die Waage. Dabei binden heranwachsende jüngere Baumaltersklassen je Hektar Waldfläche eine größere Menge CO2 als alte Baumbestände.

Mit Blick auf die CO2-Bindung ist ein ungenutzter Wald also nicht von Vorteil. Verrottet das Holz im Wald, wandelt sich der Kohlenstoff ebenfalls wieder in CO2 um. Doch die langjährige Kohlenstoffspeicherfähigkeit von Holzprodukten - etwa in Möbeln oder Dachstühlen - und auch die im Holz gespeicherte Energie bleibt dann ungenutzt.

Die Wiederverwendung von Holz in Produkten - vom Bauholz bis zum Pappkarton - erhöht die im Kreislauf gespeicherte Kohlenstoffmenge ganz erheblich. Erst wenn am Ende einer Mehrfachnutzungskaskade Holzabfälle zur Energieerzeugung verwertet werden, wird der ursprünglich vom Baum eingelagerte Kohlenstoff in Form von CO2 wieder freigesetzt.

Deshalb ist Holzenergie eine erneuerbare Energie und treibhausgasneutral.

Hintergrund:
Erhebungen des Thünen-Institutes zu den Bundeswaldinventuren im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) belegen, dass in deutschen Wäldern die Holzvorräte seit Jahrzehnten anwachsen.

In der 2017 erhobenen Kohlenstoffinventur weist das Thünen-Institut den Holzvorrat in Deutschlands Wäldern mit 3,9 Milliarden Kubikmetern aus. Damit steht in Deutschlands Wäldern mehr Holzvorrat als in jedem anderen Land der Europäischen Union. Das Thünen-Institut hat diese Zahl veranschaulicht: Mit dem Holzvorrat Deutschlands könnte man rechnerisch einen drei mal drei Meter messenden, massiven Holzturm bis zum Mond bauen.

Im Schnitt lag der jährliche Holzzuwachs in Deutschland in der Periode zwischen 2012 und 2017 bei 117 Millionen Kubikmetern, während der jährliche Holzabgang bei 89 Millionen Kubikmetern lag. Im gleichen Zeitraum betrug die Abschöpfung - also das Verhältnis aus Zuwachs und Abgang durch Holznutzung und natürliches Absterben von Bäumen - 76 Prozent des zugewachsenen Holzes. 24 Prozent des Zuwachses trugen zum Vorratsaufbau bei.

Zudem nimmt in Deutschland die Waldfläche durch Aufforstung vormals landwirtschaftlich genutzter Flächen zu. In den zurückliegenden 50 Jahren vergrößerte sich die Waldfläche um mehr als 1,5 Millionen Hektar. Mit 11,4 Mio. Hektar sind 32 Prozent der Fläche Deutschlands bewaldet.

Die energetische Nutzung fossiler Ressourcen in Form von Kohle, Heizöl und Erdgas setzt enorme Mengen an CO2 frei. Einen natürlichen Ausgleich für die Emissionen durch nachwachsende Ressourcen wie Holz gibt es beim Einsatz fossiler Brennmaterialien nicht.

Aus diesem Grund ist eine Energie- und Wärmewende, also die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien unumgänglich, wenn die 2015 in Paris vereinbarten internationalen Klimaziele erreicht werden sollen. Dabei erleichtern Förderprogramme, etwa die Bundesförderung effiziente Gebäude - Einzelmaßnahmen (BEG EM) auch privaten Haushalten den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme.

Die FNR ist seit 1993 als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe aktiv. Sie unterstützt außerdem Forschungsthemen in den Bereichen Bioenergie und innovative Holzverwendung.

Weitere Informationen:
Kontakt: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., Dr. Hermann Hansen | h.hansen@fnr.de | www.fnr.de

Umwelt | Klima, 08.04.2021

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Save the Ocean

forum 02/2025 ist erschienen

  • Regenerativ
  • Coworkation
  • Klimadiesel
  • Kreislaufwirtschaft
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
08
MAI
2025
Die intelligente Transformation: ESG + KI = Zukunftssicherung
Wer Nachhaltigkeit ohne KI umsetzt, verpasst entscheidende Chancen
Webinar
14
MAI
2025
Klimaschutz im peruanischen Regenwald
Delegierte der Asháninka teilen ihre Perspektiven
80802 München, Seidlvilla
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Digitalisierung

Lässt sich KI politisch einfangen?
Christoph Quarch ruft zum zeitnahen "Human Action Summit" auf
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Nachhaltigkeit zwischen Krise und Comeback

HUSUM WIND 2025 startet mit großer Offshore-Exkursion

Solarstrom für die Produktion, Schatten für die Kühe

Mehr Europa!

Schwarz-Rot: Jetzt 100 Tage für Erneuerbare und Kreislaufwirtschaft nutzen

SAVE LAND. UNITED FOR LAND - noch bis 01. Juni in der Bundeskunsthalle in Bonn

Von der Natur lernen: Block House setzt auf innovatives Weidemanagement in der Rinderaufzucht

Gelebte Nachhaltigkeit – auch über die Unternehmensgrenzen hinaus

forum extra, Beilage in der Wirtschaftswoche
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • NOW Partners Foundation
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • toom Baumarkt GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Kärnten Standortmarketing
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Global Nature Fund (GNF)
  • circulee GmbH
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • NOW Partners Foundation
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • toom Baumarkt GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Kärnten Standortmarketing
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Global Nature Fund (GNF)
  • circulee GmbH
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Engagement Global gGmbH