Models for Future

Laufsteg frei für Fairmodels

Immer mehr Zusammenschlüsse formieren sich, um die Probleme und Krisen unserer Zeit zu meistern. Am bekanntesten: Fridays for Future, aber es folgten Scientists, Architects, Teachers und viele andere, die sich für unsere Zukunft engagieren. Dabei geht es nicht nur ums Klima oder um Plastik, eine Vielzahl von Herausforderungen gilt es zu lösen. Eine Berufsgruppe steht besonders im Rampenlicht: Laufsteg frei für Fairmodels.
 
Die Welt war selten so stark im Wandel wie heute. Ob Klimawandel, Kulturwandel, ein Wandel in der Politik oder der demographische Wandel. Auch eine vergleichbare Krise, wie die der Corona-Pandemie, gab es schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Jetzt heißt es zusammenhalten – das war selten wichtiger als heute.
 
Gesichter der Nachhaltigkeit: Die Fairmodels möchten ihren Job mit einer Botschaft verbinden. © Pete Ruppert 
In vielen Ecken der Welt ist die Menschheit zerrüttet und zerfällt so langsam in ihre unterschiedlichen Schichten und Gruppen. Die Fronten treffen immer wieder aufeinander: Klimaleugner, Verschwörungstheoretiker und Egoisten rücken zunehmend in den Mittelpunkt der Gesellschaft.
"Dabei haben wir die Zukunft der Erde und die Zukunft der Gesellschaft in der Hand. Jeder einzelne mit seinem Verhalten. Wir können etwas tun gegen die Probleme, die unsere Zeit prägen”, sagt Anna Voelske, Gründerin von Fairmodel.
 
Ein Gesicht für die Nachhaltigkeit
Fairmodels engagieren sich ausschließlich für Marken, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. © Pete RuppertUnd genau diesen Aspekt hat sich Fairmodel zum Vorsatz gemacht. Die Agentur gibt Marken ein Gesicht, das für Nachhaltigkeit steht. Denn Nachhaltigkeit sollte ein ganzheitliches Konzept für Unternehmen darstellen – von der Lieferkette über eine klimaschonende Produktion, einen umweltfreundlichen Büroalltag bis hin zu fairen Markenoutfits. Denn wie glaubhaft ist ein so genanntes Green-Image, das zwar intern durchgezogen wird, deren Gesichter vor der Kamera jedoch etwas ganz anderes erzählen? Ein Model, das an einem Tag für Nachhaltigkeit ihre Figur hinhält und am nächsten für reinen Konsumkommerz oder gar umweltschädigende Produkte, ist nicht authentisch. Das widerspricht jedem Ansatz der nachhaltig orientierten Firmen und macht es unmöglich, das Image der Nachhaltigkeit glaubhaft zu transportieren.
 
Und genau dafür bietet Fairmodel eine Lösung. In der ersten deutschen nachhaltigen Modeagentur verpflichten sich die Models, ausschließlich für nachhaltige Marken zu arbeiten. Unternehmen ohne nachhaltige Arbeitsweise werden konsequent ausgeschlossen. Auf diesem Weg will Fairmodel einen Trend setzen und stößt mehr und mehr auf das Interesse der nachhaltigen Wirtschaft. Denn bisher gab es nur Agenturen, die Markengesichter vermittelt haben. Doch mit den Fairmodels erschließt sich erstmals die Möglichkeit für Firmen, das Nachhaltigkeitsversprechen auch vor der Kamera umzusetzen. Die Fairmodels tragen mit ihren Überzeugungen das Firmenimage nach außen. Bei mehreren tausend registrierten Models in Deutschland verpflichten sich aktuell rund 38 der Nachhaltigkeit – Tendenz steigend.
 
Nachhaltigkeit „Behind the Scenes"
Laut einer aktuellen Capgemini-Umfrage ist für 91 Prozent der befragten Einzelhändler Nachhaltigkeit enorm wichtig. Auch in der Herstellungsbranche sind ähnlich viele Befragte dieser Auffassung. Die Unternehmen wollen ihr grünes Image verstärken und auch in ihrer Werbung auf nachhaltige Markengesichter setzen. Für Social-Media-Plattformen bietet die Agentur zusätzlich kurze Videosequenzen, Behind-the-Scenes-Aufnahmen und Interviews mit den Models. Damit können ihre Kunden Social Media Storys, Postings oder Website Content generieren. Diese Leistungen werden in Absprache mit den Kunden dann einfach bei Shootings hinzugebucht. So entsteht ein zeitgemäßes, ganzheitliches, nachhaltiges Konzept. Denn noch ist es nicht zu spät! Wenn wir jetzt auch in der Werbung anfangen zu handeln, können wir noch etwas verändern.
 
Statements zur Zusammenarbeit mit Fairmodel
© Pete Ruppert
"Da wir nicht nur bei den von uns angebotenen Produkten auf Fairness und Nachhaltigkeit achten, sondern bestrebt sind, dies auch in allen anderen Bereichen unseres Unternehmens zu tun, ist die Zusammenarbeit mit Fairmodel für uns ein logischer Schritt. Wir arbeiten gerne mit Menschen zusammen, die unsere Werte teilen - dies erleichtert erfahrungsgemäß nicht nur die Kommunikation, sondern macht eine Kooperation zudem deutlich angenehmer. Man soll sich ja bekanntlich möglichst nur mit netten Menschen umgeben... ;-) "
 
"Wir sind total dankbar für die tolle Zusammenarbeit mit Fairmodel. Wir nutzen die professionellen Fotos aus den Fairmodel Produktionen auf unserem Webshop und in der Social Media-Kommunikation. 
Der motivierende Einsatz für Nachhaltigkeit und Fairness von Anna und ihrem Team passt perfekt zu unserer Vision, fair bezahlte und lebensverändernde Arbeitsplätze für Frauen zu ermöglichen."
 
"Tatsächlich habe ich mir das erste Mal über das Thema „Fair Models" Gedanken gemacht, als Anna mich darauf angesprochen hat. Komisch eigentlich, da wir uns ja ausschließlich mit nachhaltiger und fairer Mode beschäftigen. Danke an dieser Stelle für die Umsetzung dieses längst überfälligen Konzeptes. Gemeinsam werden wir noch viel bewegen."
 
"Bei SHIFT steht statt Gewinnmaximierung die SINN-Maximierung an erster Stelle. Dies betrifft alle Bereiche des Unternehmens: Angefangen von Modularität und Reparierbarkeit, über faire Fertigung und möglichst transparente Lieferketten. Auch im Bereich Kommunikation und Design achten wir in diesem Zusammenhang auf maximale Nachhaltigkeit – und darauf, mit wem wir hier zusammenarbeiten. Wir sind sehr dankbar, dass wir Anna und ihr besonders wertvolles Projekt kennenlernen durften und freuen uns über die Zusammenarbeit."
_Carsten Waldeck

 
Hinweis: Erfahren sie mehr über die Fairmodels und ihre Beweggründe.
 
Laura Czypull ist freie Journalistin und setzt sich als Social Media-Expertin für mehr Nachhaltigkeit in der Werbung ein. Es begeistert sie jeden Tag aufs Neue, zu sehen, dass nun auch Models ihren Beruf mit Nachhaltigkeit verbinden können.

Lifestyle | Mode & Kosmetik, 01.03.2021
Dieser Artikel ist in forum 01/2021 - SOS – Rettet unsere Böden! erschienen.
     
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