Technik | Mobilität & Transport, 13.09.2020
Autobranche: Big Data kann Umweltmanagement unterstützen
Studie hilft Unternehmen mit konkreten Vorschlägen für Umweltmanagement
Im Zeitalter von Digitalisierung und Klimakrise wird nachhaltiges Handeln für Unternehmen immer wichtiger. In einer Studie haben Forschende nun das Potenzial von Datenanalysen für das Umweltmanagement in der Automobilbranche untersucht. Dazu führten sie Interviews mit Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -managern und ließen deren Hauptaussagen von Datenanalyse-Fachleuten bewerten. Das Ergebnis: Es gibt interessante Möglichkeiten, wie Big Data das Umweltmanagement von Unternehmen unterstützen kann. Bislang werden diese Potenziale aber kaum genutzt.
Der Begriff Big Data bezeichnet eine Vielzahl an Methoden und Anwendungen, sehr umfangreiche Datensätze aus unterschiedlichen Quellen zu verarbeiten und auszuwerten. Ziel ist es, diese in entscheidungsrelevante Informationen umzuwandeln, was mit herkömmlichen Methoden der Datenverarbeitung nicht möglich wäre. Im Kontext des betrieblichen Umweltmanagements sind die hauptsächlichen Quellen dafür produktionsrelevante Daten aus der eigenen Organisation sowie von Zulieferern.„Gezielte Analysen dieser Daten eröffnen Unternehmen nicht nur die Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile zu generieren, sondern auch umweltschonender zu wirtschaften. Die interviewten Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -manager hatten einige Ideen, wie Big Data ihren jeweiligen Firmen nutzen könnte. Konkrete Umsetzungspläne haben sie allerdings kaum. Nur ein einziges der sechs befragten Unternehmen wendet Big Data bereits im Rahmen des Umweltmanagements an, hier konkret mit dem Ziel die Energieeffizienz zu verbessern", sagt Leitautor Grischa Beier vom IASS. Das Thema Energieverbrauch wurde auch von den anderen Interviewten als besonders wichtig erachtet.
Studie hilft Unternehmen mit konkreten Vorschlägen für Umweltmanagement
Weitere Bereiche, in denen die Analyse großer Datenmengen helfen kann, sind die Reduzierung der Emissionen und der Wassernutzung sowie eine ressourcenschonende Abfallwirtschaft. Auch in einer verbesserten Erstellung von Lebenszyklusbewertungen sehen die Befragten Einsatzmöglichkeiten für Big Data. Im Fokus steht hierbei eine genauere Einschätzung der Umweltauswirkungen von Produkten, von der Rohstoffentnahme bis zur Entsorgung.
Die Studie soll Unternehmen helfen, das Potenzial der Digitalisierung für ihre Nachhaltigkeitsambitionen zu entdecken, indem sie konkrete Vorschläge unterbreitet, wie Big-Data-Analysen das betriebliche Umweltmanagement unterstützen können.
Das IASS forscht mit dem Ziel, Transformationsprozesse zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuzeigen, zu befördern und zu gestalten - in Deutschland wie global. Der Forschungsansatz des Instituts ist transdisziplinär, transformativ und ko-kreativ: Die Entwicklung des Problemverständnisses und der Lösungsoptionen erfolgen in Kooperationen zwischen den Wissenschaften, der Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein starkes nationales und internationales Partnernetzwerk unterstützt die Arbeit des Instituts. Zentrale Forschungsthemen sind u.a. die Energiewende, aufkommende Technologien, Klimawandel, Luftqualität, systemische Risiken, Governance und Partizipation sowie Kulturen der Transformation. Gefördert wird das Institut von den Forschungsministerien des Bundes und des Landes Brandenburg.
Kontakt: Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS) | bianca.schroeder@iass-potsdam.de | www.iass-potsdam.de
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