Dürre bereitet Bürgern Sorgen

„Wir beobachten, dass durch die Trockenheit auf unseren Flächen des Nationalen Naturerbes teilweise ganze Baumbestände absterben."

Deutsche Bundesstiftung Umwelt beauftragt forsa-Umfrage – Trockenheit im Naturerbe sichtbar
 
Im März und April herrschten wie bereits in den Vorjahren eine große Trockenheit und höhere Temperaturen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Dieser Umstand lässt viele Bürger nicht kalt: Eine Befragung der forsa Politik- und Sozialforschung (Berlin) bei 1.029 Personen ab 14 Jahren untermauerte, dass die Folgen der Dürre für die Bürger spürbar werden und Ängste schüren können. Drei Viertel der Befragten (78 Prozent) machen sich große (46 Prozent) oder sogar sehr große Sorgen (32 Prozent) darum. „Wir beobachten, dass durch die Trockenheit auf unseren Flächen des Nationalen Naturerbes teilweise ganze Baumbestände absterben. Die Trockenheit als Folge des Klimawandels setzt den Wald regional massiv unter Druck", sagt Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Er ergänzt: „Die Befragungsergebnisse zeigen einmal mehr, dass konsequentes Engagement für den Klimaschutz und geeignete Anpassungsmaßnahmen keinen Aufschub dulden."
 
Vermehrt Frauen und ältere Bürger machen sich Sorgen
Der Wald in der rund 2.100 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Oranienbaumer Heide leidet unter der Trockenheit der vergangenen zwei Jahre: Kiefern, aber auch Birken sind teils abgestorben. © Samuel Klyne/BundesforstDie DBU hat im April eine forsa-Umfrage in Auftrag gegeben, um mit Blick auf ihre Stiftungsarbeit mehr über die Sichtweisen und Bewertungen der Bundesbürger zu erfahren. Ein Aspekt der Befragung war die Trockenheit. Nicht so große oder keine Sorgen würde sich etwa jeder Fünfte (19 Prozent) machen – darunter tendenziell mehr Männer als Frauen und mehr unter 30-Jährige als ältere Befragte. „Die Ergebnisse der Umfrage decken sich mit Eindrücken von unseren Flächen", sagt Bonde. Die gemeinnützige Tochtergesellschaft der DBU, das DBU Naturerbe, hat 71 vor allem ehemalige militärische Übungsplätze mit rund 70.000 Hektar vom Bund als Teil des Nationalen Naturerbes übernommen. Revierleiter Samuel Klyne vom Bundesforstbetrieb Mittelelbe beispielsweise betreut die DBU-Naturerbefläche Oranienbaumer Heide (Sachsen-Anhalt) und berichtet: „Der Zustand des Waldes bewegt die Menschen hier. Ich werde von Besuchern viel mehr als noch vor einigen Jahren auf den teils besorgniserregenden Zustand etwa der Kiefern angesprochen." Gerade die über 50 Jahre alten Bestände leiden unter Käferbefall, werfen die Nadeln früher ab und erleiden Trockenstress.
 
Mischwälder: besser angepasst an Folgen des Klimawandels
Das DBU Naturerbe hat insgesamt 71 Flächen mit rund 70.000 Hektar in zehn Bundesländern vom Bund als Teil des Nationalen Naturerbes übernommen. Viele der ehemals militärisch genutzten Areale müssen laut Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zurzeit mit sehr trockenen Böden klar kommen. © UFZ-Dürremonitor/Helmholtz-Zentrum für UmweltforschungDie Abnahme der Bodenfeuchte ist laut Umweltbundesamt ein langfristiger Prozess, der vom Klimawandel beeinflusst wird. „Um die Folgen der Erderwärmung abzumildern, ist die Forstwirtschaft dabei, den Wald an die sich ändernden Bedingungen anzupassen und umzubauen", erklärt Bonde. Vielerorts diskutierten Förster, welche Baumarten besser an die Folgen des Klimawandels angepasst sein könnten. Klar ist: Nadelholz-Monokulturen sind im Vergleich zu Laubmischwäldern weniger gut geeignet, um auf Störungen zu reagieren.
 
DBU Naturerbe: Augenmerk auf Naturverjüngung
„Anders als in der Forstwirtschaft pflanzen wir auf den DBU-Naturerbeflächen in der Regel keine neuen Bäume an, sondern setzen auf Naturverjüngung", erläutert Michael Diekamp, Leiter des Betriebsmanagements im DBU Naturerbe und verantwortlich für rund 55.000 Hektar Wald im Besitz der Stiftungstochter. Die Waldentwicklung im DBU Naturerbe stehe ganz im Zeichen des Naturschutzes. Die Bestände würden langfristig möglichst ohne menschlichen Eingriff sich selbst überlassen. „Wo Nadelholz aufgrund der Trockenheit abgestorben ist, wachsen bestenfalls junge Laubmischwälder aus Sämlingen auf." Damit sich eine Fläche natürlich verjünge, müssten allerdings zwei Voraussetzungen erfüllt sein: „Wir brauchen in der Nähe geeignete Samenbäume. Zudem müssen wir mit angepasstem Wildmanagement dafür sorgen, dass beispielsweise Rehwild nicht zu viele junge Triebe verbeißt", erklärt der Betriebsmanager.
 
Kontakt: Deutsche Bundesstiftung Umwelt | presse@dbu.dewww.dbu.de


     
        
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