Schutz des Regenwaldes und der indigenen Bevölkerung
Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, im forum-Interview
Ich war
überwältigt, als ich mit einem Wasserflugzeug zu einer Siedlung tief im
Amazonasgebiet fliegen konnte. Während des Fluges hatten wir auch viele Brände
und Rauchsäulen im Regenwald gesehen. Die Siedlung der
indigenen Bevölkerung verfügt über eine Schule und profitiert von
Naturtouristen, die es dort hinzieht. Es ist ein unglaubliches Gefühl, über den
Amazonas zu fliegen und im Regenwald zu landen. Der Bürgermeister
des Dorfes empfing mich mit großer Herzlichkeit.
Es ist nicht so, dass die Zivilisation dort nicht angekommen wäre. Der Bürgermeister zeigte mir stolz sein Handy und das darauf installierte mobile Banking-System, das er entwickelt hat. Ich staunte nicht schlecht darüber, dass die etwa 200 Menschen in der Siedlung über ein mobiles Bankkonto verfügen. Es war mir klar, dass mir von der Regierung eine Vorzeigesiedlung gezeigt wurde. Die Situation der indigenen Menschen tief im Wald ist eine andere. Sie brauchen unsere Hilfe und Unterstützung. Umgekehrt sind wir alle auf das Wissen und Können dieser Menschen zum Schutz des Waldes angewiesen. Die tropischen Regenwälder der Erde sind das artenreichste Ökosystem des Planeten. Sie sind der "Hotspot" für genetische Vielfalt und Biodiversität. 50 bis 70 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten leben hier. Der tropische Regenwald umspannt die 120 Erde längs des Äquators wie ein immergrüner Gürtel. Nicht nur in Amazonien, sondern auch im Kongobecken und in Südostasien. Insgesamt bedecken die Regenwälder 11 Prozent der Landfläche der Erde. Das Amazonas-Regenwaldgebiet mit acht Millionen Quadratkilometern umfasst eine Fläche, die etwa 25-mal so groß ist wie Deutschland.
Grund genug für weiterführende Fragen an Minister Müller.
Dr. Gerd Müller ist seit 2013 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zuvor war er von 2005-2013 Parlamentarischer Staatsekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, von 1989 bis 1994 Abgeordneter im Europäischen Parlament und ist seit Herbst 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Als Bundesminister setzt er sich besonders für den Chancenkontinent Afrika ein. Mit der Vorstellung des Marshallplanes mit Afrika wurde ein umfassendes Handlungskonzept vorgelegt. Müller initiierte den Zukunftscharta-Prozess, die Gründung des deutschen Textilbündnisses sowie die Sonderinitiative EINEWELT ohne Hunger. 2020 erschien "Umdenken. Überlebensfragen der Menschheit" im Murmann Verlag.
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